WOODPECKER - 320
Mehr über Woodpecker
- Genre:
- (Post) Rock / Alternative Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Audible PR
- Release:
- 06.09.2019
- Blood Flow
- Animal
- Gravedigger
- Punk
- Hand In Hand
Rock aus Dänemark mit Kultpotenzial.
Dänemark: Land der Kleinen Meerjungfrau, Wikinger und unglaublich guter Rockmusik. Das dachten sich 2017 wohl auch Sigurd Neimann, Jason Cameron und Jacob Kystgaard als sie WOODPECKER gründeten.
Seit der Veröffentlichung ihrer ersten EP ''Stillborn'' spielten sie zahlreiche Konzerte und konnten so schließlich einen Vertrag mit dem Dänischen Label Wild North Music unterzeichnen. Die vorliegende EP ''320'' enthält 5 Songs, welche die Bandbreite und das Können der Dänen glänzend hervorhebt.
So fängt 'Blood Flow' mit starken, groovigen Gitarrenriffs an, welche großartig vom Bass begleitet werden. Willkommen zurück in den 90ern! Disharmonisch, tragend und kraftvoll werde ich an eine Mischung aus MONSTER MAGNET, SHINEDOWN und CLUTCH erinnert. 'Animal', welches mit dreieinhalb Minuten das zweitlängste Lied der EP ist, fängt fantastisch raumfüllend und stark an. Dahingegen ist 'Gravedigger' ein ruhiges, melancholisches, disharmonisches Zusammenspiel aller Beteiligten, welches aber durch die verzweifelte und flehende Stimmung nicht weniger Kraft hat. Besonders spannend und stimmungsvoll sind die Parts gelungen, an welchen die Instrumente schweigen, um der Stimme die ganze Bühne zu geben.
In 'Punk' geht es zwar nicht punkig zu, dies schadet dem Lied allerdings nicht. So wird auch hier der Zuhörer ganz in den Bann der Musik gezogen, auch wenn diese hier schneller und experimentierfreudiger wird. 'Hand In Hand' ist mit knapp sechs Minuten der längste Titel und zeigt in einer ruhigen Anfangssequenz die ganze Bandbreite von Sigurds Stimme. Neues Element in diesem Titel sind Spracheinspielungen, welche in den ruhigeren Teilen des Liedes zur Geltung kommen und an klassische Industrial-Werke von ROB ZOMBIE oder MINISTRY erinnern. Insgesamt ist die Stimmung verzweifelter und einzelne psychedelisch verzerrte Elemente lassen 'Hand In Hand' gegen Ende in einem Chaos untergehen, welches in einigen verstimmten Orgeltönen seinen Höhepunkt findet.
Die Stimmung der EP, aber insbesondere von 'Hand In Hand' kann man sehr schön am Artwork von Alexander Wilstrup erkennen: Rot-Orange, an Flammen erinnernde, zum Teil fraktale Linien durchstreifen chaotisch verzweigend einen harmonischen schwarzen Kreis auf weißem Grund.
Und genauso, wie man stundenlang auf das Bild sehen könnte, um seine ganze Tiefe zu begreifen, genauso kann man der Musik stundenlang zuhören um seine Tiefe ganz wahrnehmen zu können.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Yvonne Heines