WRONGSIDE - One Pound Underground
Mehr über Wrongside
- Genre:
- Crossover
- Intro
- Me Against Myself
- Bin ich allein
- Money Makes The Mare Go
- Fast erstickt
- Dead Inc.
- Hope Never Ends
- I Am Alive
- Cold As Ice
- Boring
- Mass Murder
Die Deutschen WRONGSIDE spielen "Fast Village Hardcore". Aha! Laut Band verbirgt sich hinter dieser ausbaufähigen Eigenbeschreibung eine Mischung aus Old-School-Hardcore und Groove-Parts. Das klingt schon mal prägnanter, trifft den Kern der Sache aber auch nicht. Mit Hardcore hat "One Pound Underground" abgesehen von ganz vereinzelten Uptempo-Ausbrüchen und dem abschließenden 'Mass Murder', das mit etwas gutem Willen in die Big-Apple-Core-Ecke gestellt werden kann, nämlich rein gar nichts zu tun; es regiert ausschließlich der Groove. Und letztlich führt diese Ausrichtung zu einer kruden Mischung aus Nu Metal und vor allem Crossover, wobei man einerseits nicht hart genug ist, um in die erste Kategorie eingeordnet werden zu können, und andererseits etwas aggressiver als viele Acts der zweiten zu Werke geht.
Diese Orientierungslosigkeit tut der Platte absolut nicht gut. Es gelingt nicht, die Einflüsse so unter einen Hut zu kriegen, dass am Ende spannende Tracks dabei rauskommen. Selbst über die Spielzeit von 36 Minuten schleichen sich einige Längen ein, die den Finger arg in Richtung Skip-Taste zucken lassen. Durch das Abtauchen im Sumpf aus Halftime-Drumbeats und austauschbaren Riffs geht zudem jegliche Durchschlagskraft flöten. Es fehlt einfach an Frische und Feuer. Das fängt beim total überflüssigen und langatmigen Intro an, geht über Durchschnitts-Goover wie 'Fast Erstickt' und 'Boring' und endet bei den zahlreicher vorhandenen gerappten Passagen, die den Fluss der Songs unterbrechen. So wird das eigentlich ganz gute 'Bin ich allein' durch den Sprechgesang massiv ausgebremst. Richtig schlimm wird's bei dem hausbackenen LINKIN PARK-artigen und gegen Ende mit völlig deplatzierter Hardcore-Ballerei durchstartenden 'Money Makes The Mare Go', wo man auch noch den Fehler begeht, auf Englisch zu rappen. Das muss überhaupt nicht sein.
Unterm Strich gibt's ein paar Ansätze, die für die Zukunft hoffen lassen (professionelle Einstellung, gutes Zusammenspiel, der kraftvoll-melodische Gesang in 'Hope Never Ends' und 'I Am Alive'), aber vorläufig bleibt für WRONGSIDE nur ein Platz im unteren Mittelfeld.
Anspieltipp: Mass Murder
- Redakteur:
- Oliver Schneider