Y&T - Facemelter
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/2010
Mehr über Y&T
- Genre:
- Hardrock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Frontiers / Soulfood
- Release:
- 21.05.2010
- Prelude, On With The Show
- On With The Show
- How Long
- Shine On
- I Want Your Money
- Wild Child
- I'm Coming Home
- If You Want Me
- Hot Shot
- Blind Patriot
- Don't Bring Me Down
- Gonna Go Blind
- One Life
- Losing My Mind
Schöner Melodic Metal des Altmeisters Dave Meniketti mit Sonne im Herzen.
Kann ein Album der Hardrock-Veteranen modern klingen? Nein. Und das ist gut so, denn das ist nicht was ich hören will. Statt dessen möchte ich die bekannte und geliebte Mischung aus harten Riffs und tollen Melodien, vorgetragen von Dave Menikettis markanter Stimme, präsentiert bekommen. Und das ist genau, was "Facemelter" macht. Nach einem Dutzend Alben erwartet ja wohl auch niemand einen radikalen Kurswechsel auf die alten Tage des Gitarrenrecken.
"Facemelter" kann gleich zu Beginn mit dem zügigen 'On With The Show' und hat mit 'How Long' gleich an zweiter Stelle eine absolute Y&T-Hymne. Fans der Band können eh an dieser Stelle aufhören zu lesen und das Album direkt irgendwo eintüten, denn das Ding gehört in die Sammlung. Daves Stimme hat kein bisschen seines Charismas verloren, selbst in den folgenden etwas einfallslosen 'Shine On' und 'I Want Your Money' reicht diese noch, beide Songs zu durchaus hörenswerten Tracks zu machen. Solider Hardrrck mit sehr effektivem Gitarrenspiel, den man am besten mit gefällig umschreiben kann.
Es ist wirklich erstaunlich, aber es sind mittlerweile 13 Jahre vergangen, seit Y&T das letzte Album veröffentlich haben. Man fragt sich, was Meniketti in der Zeit veranstaltet hat, denn so viele Shows haben sie ja wohl auch nicht gespielt. Aber zumindest scheint es keine völlig unkreative Zeit gewesen zu sein, denn für "Facemelter" konnte er immerhin 14 neue Stücke mit ins Studio bringen, die stilistisch aber durchaus auch mal den typischen Y&T-Pfad verlassen, wie das ruhigere 'Wild Child', die Ballade 'If You Want Me' oder das bluesige 'Gonna Go Blind', sowie der groovige Rausscheißer 'Losing My Mind', der ganz wundervoll charakteristisch für Menikettis Art des Songschreibens ist.
Spätere Highlights des Albums sind die teilweise an Frühwerke erinnernden, straighten 'I’m Coming Home', 'Don’t Bring Me Down' und 'Blind Patriot'. Allerdings ist "Facemelter" nicht ganz auf Augenhöhe mit Meisterwerken wie "Earthshaker", "Mean Streak" oder "In Rock We Trust". Dies liegt an den eingangs bereits erwähnten musikalischen Leichtgewichten, die immer mal eingestreut werden, und an einigen weiteren Kalibern wie 'Hot Shot', das sehr australisch klingt und das typische Y&T-Flair völlig vermissen lässt, und 'One Life', das eigentlich gut ist aber durch einen recht überflüssigen Mittelteil jedes Drives beraubt wird.
Unterm Strich bleibt ein gutes, aber kein herausragendes Y&T-Album, das aber trotzdem Fans der Band gut reinlaufen wird. Mir jedenfalls macht es Spaß, und keiner der von mir kritisierten Songs führt dazu, dass ich weiterskippe. Können dann wohl so schlecht auch wieder nicht sein. Ich bin auf die kommende Tour gespannt, einige der Tracks sind geradezu prädestiniert für die Bühne.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger