YAWNING MAN - Macedonian Lines
Mehr über Yawning Man
- Genre:
- Desert Rock / Stoner Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Heavy Psych Sounds
- Release:
- 14.06.2019
- Virtual Funeral
- Macedonian Lines
- Melancholy Sadie
- Bowie's Last Breath
- I'm Not A Real Indian (But I Play One On TV)
- I Make Weird Choices
Melodien zum Verlieben.
Fast 20 Jahre lang hat YAWNING MAN keine ofizielle Musik veröffentlicht und zählt trotzdem zu den prägenden Künstlern des Desert- beziehungsweise des Stoner Rocks. Nach der Gründung im Jahr 1986 wurde erst 2005 das erste Album "Rock Formations" der Kalifornier veröffentlicht. 14 Jahre später liegt nun mit "Macedonian Lines" der fünfte Langspieler des US-amerikanischen Trios vor und klingt so ganz anders als alles das, was einem in den Sinn kommen könnte, wenn man an Stoner Rock denkt.
Das prägendste Element auf der gerade einmal 31 Minuten langen Scheibe sind mit Abstand die einprägsamen Melodien. Das gesamte Album funktioniert als ein äußerst kurzweiliges Konstrukt, das genauso psychedelisch wie post-rockig daher kommt, und jede Melodielinie des klaren Gitarrenspiels fest in den Gehirnwindungen verankert. Denn schon beim zweiten Hördurchgang umgibt einen das Album in einer Weise, als wäre es schon immer da gewesen, als hätte man jeden einzelnen Song schon dutzende Male gehört und mitgepfiffen. Das mag einerseits ein wenig befremdlich sein, andererseits tut es auch unglaublich gut, wie angenehm eingängig und dabei doch so wenig langweilig eine Platte sein kann. Während des Hörens hat man weniger den Eindruck, dass man mit der Musik von YAWNING MAN warm wird, sondern viel eher, dass sich die Klänge der eigenen Gemütslage anpassen.
Zugegeben, das klingt bisher alles wenig greifbar und ziemlich schwadronierend, ist aber dennoch die für mich beste Möglichkeit, "Macedonian Lines" möglichst genau zu umschreiben. Dennoch bleiben natürlich harte Fakten: Insgesamt sechs Songs mit teils pathetischen Titeln ('Bowie's Last Breath') und einem herausstechenden Glanzlicht ('Macedonian Lines') kombiniert mit einem noch recht wüstenhaften Stück ('I'm Not A Real Indian (But I Play One On TV)') sorgen über eine halbe Stunde lang für gute Laune. Man darf angesichts der instrumentalen Stücke aber weniger Gitarrengeschrammel erwarten als vielmehr gefühlvoll komponierte Ohrwürmer, die einen - wenn man es denn zulassen kann und möchte - in ihren Bann ziehen. Kein wegweisendes oder herausragendes Album, aber dafür ein sehr schönes.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Daniel Lindhorst