YEAR LONG DISASTER - Year Long Disaster
Mehr über Year Long Disaster
- Genre:
- Rock
- Label:
- Volcom / Rough Trade
- Release:
- 28.03.2008
- Per Qualche Dollaro In Piu
- Leda Atomica
- Cold Killer
- Destination
- The Fool And You
- Sapphire
- It Ain't Luck
- Let Me Down
- Galea Aponeurotica
- Swan On Black Lake
Es ist immer wieder erstaunlich zu sehen, wieviel Gene (oder Erziehung?) den Lebensweg eines Kindes beeinflussen Können. Kaum war der Vater Bauarbeiter, wird der Sohnemann eben auch Bauarbeiter. Oder Doktor. Oder Staubsaugervertreter. Oder eben Musiker. Der lengdäre THE KINKS-Gitarrist Dave Davies bedarf wohl kaum noch einer Vorstellung, daher sei nur gesagt, dass der Sprösling des guten Herren, namentlich Daniel Davies, nun auch zum Saiteninstrument gegriffen und eine eigene Band gegründet hat. YEAR LONG DISASTER heisst diese und wird von zwei weiteren Mitstreitern (einer davon bekannt durch THIRD EYE BLIND) komplettiert.
Auch wenn das Cover des selbstbetitelten Debüts eher nach Hippie-Masche aussieht, so findet man in den zehn Tracks keine Spur von Rebellion gegen den Papa, denn YEAR LONG DISASTER vervollständigen wieder einmal den unendlichen Musikzyklus und präsentieren hier Dicke-Eier-Rock vom feinsten. Bereits der Opener 'Per Qualche Dollaro In Piu' sprudelt vor Spielfreude quasi über und zeigt ganz genau, welchen Weg das Trio in den restlichen Tracks kompromisslos einschlägt. Hier gibt es keine modernen synthetischen Elemente oder andere Spielereinen, was hier zählt, sind die organischen Sounds. Spielereien findet man trotzdem zu Genüge, zum Beispiel in den unzähligen Gitarrenparts, die verschnörkelt und experimentell, teilweise gar improvisiert daherkommen, ohne jedoch den Boden unter den Füßen zu verlieren. Daniels grelle, voluminöse Stimme katapultiert den Hörer in die Zeit von LED ZEPPELIN und DEEP PURPLE zurück und macht somit die Zeitreise komplett. Die Songs sind mitreißend und gehen nicht nur ins Ohr, sondern vor allem auch in die Beine, so dass 'Year Long Disaster' mit Sicherheit der Renner bei jeder Retro-Party sein wird.
Wirkliche Abkacker gibt es auf dem Debüt keine, hier und da entstehen zwar einige Längen, doch die macht die Umsetzung und Produktion wieder wett. Es scheint, als gäbe es auf dem Silberling nicht einen einzigen digital erzeugten Klang, alles hört sich so an wie zu den guten alten Zeiten, nur eben in noch besserer Qualität. Hier gibt es dreckigen Südstaaten-Rock der Extraklasse, also schnell hoch auf den Dachboden und die alten Lederhosen und Sonnenbrillen rausgekramt. Die wird man nämlich brauchen, zum Beispiel dann, wenn YEAR LONG DISASTER auf Tour mit TURBONEGRO sind.
Anspieltipps: Per Qualche Dollaro In Piu, It Ain't Luck, Destination
- Redakteur:
- Ricarda Schwoebel