YOB - The Illusion Of Motion
Mehr über Yob
- Genre:
- Doom Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Metal Blade
- Release:
- 29.11.2004
- Ball Of Molten Lead
- Exorcism Of The Host
- Doom #2
- The Illusion Of Motion
Kinetische Sinnestäuschungen der doomigen Art.<br />
Leute, die mit spanischen Fluggeräten über spanischen Vorkommnissen brüten, stehen ja gemeinhin im Ruf, mitunter leicht paranoid zu werden. Dringt dann noch der ultraschwere YOBsche Stoner-Doom an ihre Sinne, dürfte es davon kaum besser werden, klingt der gut elfminütige 'Ball Of Molten Lead', der "The Illusion Of Motion" eröffnet, doch ungefähr wie eine besonders träge Verfolgungsjagd in Zeitlupe.
Zappenduster wird es danach bei 'Exorcism Of The Host', wo zum schmerzerfüllten Doomgesang der SABB-Abart auch noch schmurgelnde, gurgelnde Todesdunstschwaden hinzutreten - für knapp dreizehn Minuten währende, schwarz tönende Epik mit Mühlsteinschleppergroove.
Wem diese Blutwurstmarmelade zu zäh ist, kann sich mit dem bloß sieben Minuten kurzen 'Doom #2' etwas dynamischer rundumversorgen lassen. Das Stück kommt nämlich eher auf den Punkt, in dem freilich die Masse eines mittelgroßen Planeten verdichtet ist. Auf einen Druckpunkt also, einen blauen, oder wahlweise auch Schönheits-Fleck auf der Schulter des Atlas, quasi. Das alles ist aber nur eine akustische Aufwärmübung für YOB. Danach wird es nämlich richtig sisyphonisch: Wenn im Titelstück dunkle Materie im Gigatonnenbereich durch schwarze Urschlacke gewälzt wird und Spannungsbögen gaaanz gaaanz weit aufgespannt werden, als sollten kosmologische Sphären komplett unter ihnen Raum finden können.
Das ist dann endgültig nur noch etwas für Liebhaber der langsamsten und dröhnensten Metal-Spielart überhaupt. Für diese aber durchaus wichtig und richtig: Schwere Kost fürwahr, dafür aber so episch wie die Suche nach dem Gral (...und der wird dann wohl randvoll mit Teer und Pech sein).
Glück auf!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Eike Schmitz