YPNOS - Beholder
Mehr über Ypnos
- Genre:
- Progressive Meetal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Sliptrick Records
- Release:
- 19.09.2017
- Arachnophobia
- The Beginning
- State Of Grace
- March Of The Tyrants
- Building An Empire
- Reality
- Diary Of A Slave
- The Ending
- Northern Star
- The Circle Pt. 1 - Grey
DREAM THEATER im Geiste - aber leider nicht auf Platte!
Vor 15 Jahren wäre eine Scheibe wie "Beholder" wahrscheinlich noch weniger auffällig in die Händlerregale geschoben worden, als es heute der Fall ist. Der progressive Stoff der Italiener von YPNOS ist im weitesten Sinne DREAM THEATER-Konsensware, die sich tatsächlich sehr stark an den Vorgaben der studierten Musiker aus New York orientiert, gerne mal ein paar Klassik-Zitate mit typisch-italienischem Pathos einstreut, sich dann aber auch wieder komplett zurückzieht und ganz vergisst, dass ein paar adäquate Spannungsbögen zwingend nötig sind, um die Hörerschaft bei der Stange zu halten. Und das ist das Dilemma, in dem sich die zehn neuen Stücke befinden!
Vom Grundsatz her ist "Beholder" nämlich gar keine schlechte Scheibe. Die Band arbeitet technisch auf einem hohen Niveau, die ständigen sphärischen Verschiebungen gelingen fließend und auch die emotionale Seite der Songs wird gut herausgearbeitet und glaubwürdig verkauft. Einzig und allein: Es kommt kaum etwas davon beim Hörer an. Die zehn Kompositionen arbeiten sich oftmals träge und mühsam durch ihre verproggten Arrangements, die inhaltliche Melancholie wirft zudem einen Schatten, aus dem sich die Stücke kaum befreien können und gelegentlich werden die Arrangements zu stark in die Länge gezogen und verlieren den Kern des jeweiligen Songs komplett aus den Augen. Die Vielseitigkeit in allen Ehren, aber irgendwann muss man eben auch den Fokus finden und sich nicht bloß von Idee zu Ideen hangeln. Unbestritten: YPNOS hat reichlich Potenzial und wird die teils doch recht lahmen Eindrücke dieses Albums in Zukunft kompensieren können. Die Band täte aber auch gut daran, dieses Potenzial beim nächsten Mal konsequenter abzurufen. "Beholder" ist vielleicht nicht ganz so schlecht, wie es der hier beschriebene Eindruck widerspiegeln mag, aber das Begeisterungsvermögen der Platte ist letztlich doch begrenzt!
Anspieltipp: Diary Of Slave
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes