ZEBRAHEAD - I (EP)
Mehr über Zebrahead
- Genre:
- Punk Rock / Crossover
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- MFZB Records/Soulfood
- Release:
- 13.11.2024
- I Have Mixed Drinks About Feelings
- Pulling Teeth
- Doomsday On The Radio
- Sink Like A Stone
- Puppet Stringers
ZEBRAHEAD liefert in gewohnter Qualität ab!
Die Amerikaner ZEBRAHEAD sind eine dieser Bands, bei denen ich mich unweigerlich frage, warum sie nicht inzwischen die ganz großen Slots auf hiesigen Festivals bekleiden. Immerhin treibt der Fünfer aus dem Punk-Mekka Kalifornien bereits seit dem Jahr 1996 sein Unwesen, veröffentlich konstant wirklich coole Alben und ist auf Festivals und auch in kleinen Clubs ein gerne gesehener Gast, der schweißtreibende Shows abliefert. Dennoch steht man eben hinter Genregrößen wie THE OFFSPRING, IGNITE oder NOFX an, obwohl musikalisch die Qualität kaum abweicht. Nachzuhören ist das Potential auch heuer wieder auf der EP "I", die einen Zyklus aus den beiden Vorgängerkurzrillen "III" und "II" beendet.
Wo wir gerade schon die großen Namen des sonnigen Skate-Pop-Punks in den Ring geworfen haben, müssen wir ZEBRAHEAD natürlich musikalisch mal ein wenig genauer in die verschiedenen Unterströmungen des Genres einsortieren. Im Gegensatz zu vielen Kollegen steht der Klamauk- und Spaßfaktor bei ZEBRAHEAD nämlich etwas weiter hinten an, auch wenn darunter natürlich nicht die klebrigen Pop-Refrains leiden, die auch beim Quintett immer wieder stattfinden und für massig Mitsing-Potential sorgen. Oben drauf mischen die Jungs ihre Punk-DNA aber sowohl mit einer leichten Hardcore-Schlagseite und sind auch ein paar Crossover-Ausflügen nicht abgeneigt, was für mich immer den besonderen Charme der Band ausgemacht hat. 'I Have Mixed Drinks About Feelings' und 'Pulling Teeth' sind dann zwischen diesen Polen richtig starke Nummern, welche die Trademarks der Amerikaner hervorragend in Szene setzen und ganz besonders vom Gesangsdoppel Adrian Estrella und Ali Tabatabaee leben, das sich gewohnt gekonnt die Bälle zuspielt.
'Doomsday On The Radio' spielt dagegen mit überraschend modernen Versatzstücken und hat teilweise sogar ein paar Electronica-Anleihen parat, was den Track zum bunten Einhorn im EP-Kontext macht, das aber dank cooler Hookline dennoch hervorragend funktioniert und einen wohltuenden Farbklecks darstellt. Danach geht es mit dem Hit 'Sink Like A Stone' nämlich wieder mit klassischeren Punk-Tönen und einer großen Hookline weiter, bevor 'Puppet Stringers' den Silberling mit ordentlich Hardcore-Schlagseite und aggressiven Vocals zu einem schwungvollen und überzeugenden Ende bringt.
Meine eingangs geäußert Ungläubigkeit ob der mangelnden Bekanntheit von ZEBRAHEAD wird angesichts von "I" dann auch nicht kleiner. Diese Kurzrille ist wieder von vorne bis hinten ein perfekter Punk-Hardcore-Crossover-Grenzgänger, der einfach jede Menge Spaß macht und mich schon nach einem Durchlauf mit zahlreichen Ohrwürmern zurücklässt, die mich mit Sicherheit für die nächsten Wochen verfolgen werden.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs