ZORN - Unfehlbar
Mehr über Zorn
- Genre:
- Harter Deutschrock
- Label:
- Goodlife Records
- Erwacht
- Krieg
- Unfehlbar
- Kein Gott
- Todesstrafe
- D-Land
- Eisbär
- Zwei Gegen Den Rest Der Welt
- Lass Das
- Dicke
„Unfehlbar“ ist das Debutalbum der Band mit dem aggressiven Namen ZORN. Als „der heftigste Deutschrock-Act dieses Jahrtausends“ wird mir diese Scheibe großspurig angekündigt – na ja, man kann darüber denken was man will, aber eines ist klar: die vier Jungs sind bestimmt keine stillen Mäuschen, die klein beigeben!
Wer „Krieg“, „Todesstrafe“ oder „Unfehlbar“ als Songtitel hat, der macht bestimmt keine Blümchen-Mucke. Und wer so brachial und raubeinig wie der vier Zentner schwere Hermann D’German gröhlt, der hat nicht unbedingt bei Heino Gesangsunterricht gehabt. Provokant und an allen Rundungen anstoßen, das scheint das Motto von ZORN. Die Texte strotzen vor Frust, Aggression, Rebellion und dunklen Gedanken über diese Welt voll Grausamkeiten und sinnloser Gewalt.
Jedoch könnte so mancher einige Texte falsch verstehen und in den falschen Hals bekommen, besonders wenn man dann auch noch den glatt polierten Kopf des Frontmannes mit dem anstoßenden Spitznamen sieht. Doch diese Zeilen sind ein rauer Ausruck einer rauen Weltenreflektion, der Frust in einer harten Welt - ZORN ist Zorn.
Das spiegelt sich auch in den harten Riffs wider, die zwischen straightem NDH (ohne elektronische Spielereien) und hartem Deutschrock pendeln. Hier vereint sich die punkartige, textliche Rebellion mit den schlichten, aber beißenden musikalischen Äusserungen.
Neben den acht selbst komponierten Stücken sind auch noch zwei ‚zornige’ Coverversionen auf dem Erstlingswerk: der NDW-Klassiker „Eisbär“ und Westernhagens „Dicke“.
Bei Letzterem bin ich enttäuscht: hier hatte ZORN eine ideale, provokante Vorlage, die man bestens in ihr Musikkonzept hätte einpassen können – leider wurde dieser musiklische Pass versiebt und an die Latte geschossen.
Ansonsten ist ZORN ein Act, den ich auf jeden Fall mal live erleben möchte.
Anspieltipps: Krieg, Kein Gott, Todesstrafe
- Redakteur:
- Jürgen Kroder