Animal Games - Olympia der Tiere
- Regie:
- -
- Jahr:
- 2004
- Genre:
- Dokumentarfilm
- Land:
- Großbritannien
- Originaltitel:
- Animal Games
1 Review(s)
01.10.2004 | 20:27In diesem Jahr kehrten die Olympischen Spiele endlich einmal wieder zurück in ihr Ursprungsland. Und während die Athleten in Athen um die Wette rennen, springen und schwimmen, kommt man beim BBC auf die Idee, doch einmal verschiedene Spezies aus der Tierwelt gegeneinander anzutreten zu lassen. Also erschafft man eine CGI-Arena auf einer weit entfernten Vulkaninsel und versammelt dort via Tricktechnik Tiere aus den "Nationen" Säugetiere, Fische, Insekten, Reptilien und Vögel. Diese sollen sich in den Disziplinen 100m-Lauf, Hochsprung, Schießen, Gewichtheben, Weitsprung und Schwimmen messen. Um die Ungleichheiten in der Größe zwischen Tieren wie dem Floh und dem Elefanten anzugleichen, vergrößert, bzw. verkleinert man die einzelnen Tiere auf die Durchschnittsgröße eines Menschen und passt ihre Leistungen diesen Proportionen an. Dann schickt man den Adler mit einer Fackel los, um das Olympische Feuer zu entzünden – und schon können die Spiele der Tiere beginnen...
Um das ganze Spektakel auf hiesige Verhältnisse anzupassen, versah man dieses beim ZDF mit einer Moderation der Reporter Wolf-Dieter Poschmann und Norbert König, die auch bei der echten Olympiade das Mikro in der Hand hielten. Dass diese Moderation angesichts von Raupen, die mit ihrem Kot auf eine Zielscheibe schießen, oder eines überdimensionierten Flohs, der quer durchs ganze Stadium und darüber hinaus springt und dabei nur knapp die mehrere hundert Meter hoch liegende Latte verfehlt, nicht allzu bierernst gemeint ist, dürfte klar sein. Allerdings bleibt auch ein gehöriger Schuss der typischen öffentlich-rechtlichen Sportreport-Biederkeit erhalten. Schließlich zielt das ganze ja darauf ab, diesen abstrusen Wettkampf wie einen echten wirken zu lassen, und nebenbei noch ein paar Informationen über die teilnehmenden Tiere einfließen zu lassen. So werden mittels Zeitlupenaufnahmen die Techniken analysiert, mit denen die Tiere ihre Disziplinen beschreiten. Bei manchen Tieren werden auch Aufnahmen aus ihrem täglichen Leben gezeigt, die allerdings viel zu kurz sind und außerdem mit einer Texttafel überdeckt werden, die Daten über das Tier enthält, die man in der kurzen Einblendzeit jedoch ohnehin nicht lesen kann.
Wie eigentlich auch schon anhand des Konzeptes zu vermuten war, überwiegt bei diesem Infotainment-Titel ganz klar der Entertainment-Aspekt den Informationsgehalt. Allerdings wirkt die Sendung trotz einiger abstruser Ideen und der Kürze von knapp einer dreiviertel Stunde auf die Dauer etwas ermüdend. Außerdem zweifele ich einige Entscheidungen der Jury an: Es ist ein Unding, den Floh zu disqualifizieren, nur weil sein erster Hochsprung-Versuch im Wasser endet. Er hätte alle anderen mit Leichtigkeit geschlagen!
Was unter dem Strich bleibt, ist eine amüsante Idee, die ganz gut umgesetzt wurde. Wer sich für Olympia und für Tiere interessiert, kann mal einen Blick wagen. Mir ist das ganze trotz ausgefallener Einfälle einen Tick zu trocken, was wohl vor allem an der Moderation liegt.
Die DVD von Polyband enthält nur die deutsche Fassung von "Animal Games". Die Bildqualität ist ziemlich wechselhaft, was aber vermutlich daran liegt, dass nicht alle Effekte der Sendung gleich gut gelungen sind. Als Extras gibt es nur jeweils eine Texttafel mit Informationen zu den teilnehmenden Tieren (ein weiterer Grund, warum man sich diese im Film selbst hätte sparen können).
- Redakteur:
- Andreas Fecher