Asterix bei den olympischen Spielen
- Regie:
- Frédéric Forestier, Thomas Langmann
- Jahr:
- 2007
- Genre:
- Komödie
- Land:
- Deutschland / Frankreich/ Spanien
- Originaltitel:
- Astérix aux jeux olympiques
1 Review(s)
22.03.2009 | 19:37Story
Kurz vor Beginn der olympischen Spiele herrscht auch im Lager der Gallier Ausnahmezustand. Asterix und Obelix planen ebenfalls ihre Teilnahme am mehrtägigen Festakt und wollen sich vor Ort mit den kräftigsten und flinksten Sportlern aus Ägypten, Griechenland, Germanien und Rom messen. Für ihren Freund Romantix steckt jedoch noch mehr hinter der Teilnahme als der bloße sportliche Ehrgeiz: Nur dem Gewinner der Spiele soll die Hand der griechischen Prinzessin Irina angeboten worden, für die der junge Gallier seit seiner ersten Begegnung unsterblich schwärmt. Nichtsdestotrotz nimmt Romantix die Herausforderung an, muss sich dabei aber ständig die Gemeinheiten des römischen Konkurrenten Brutus gefallen lassen, der mit Hinterlist und unfairen Methoden von Sieg zu Sieg schreitet. Selbst der Zaubertrank scheint den Galliern in ihrem aktuellen Wettkampf nicht mehr weiterzuhelfen, weshalb Romantix seinen Traum von der großen Liebe offenbar begraben muss. Doch erst im entscheidenden Wagenrennen wird sich zeigen, wer den Titel des Olympiasiegers tragen darf…
Persönlicher Eindruck
Die Realverfilmungen von Goscinnys und Uderzos Comic-Helden aus Gallien sind von Anfang an mit einer gewissen Skepsis aufgenommen worden. Einerseits wirkten die Gags in den beiden bisherigen Episoden maßlos übertrieben und dienten gerade im letzten Part “Mission Kleopatra“ mehr oder weniger als Mittel zum Zweck, um die durchschnittliche Handlung zu kaschieren. Andererseits geht der Charme der alten Trickfilme über weite Strecken verloren, da die Dialoge und auch die Charaktere eher mittelmäßig geformt und in erster Linie auf den puren Klamauk ausgerichtet sind.
Dementsprechend durfte man auch dem dritten Teil der Serie, “Asterix bei den olympischen Spielen“ mit gemischten Gefühlen entgegensehen, selbst wenn das Titelszenario mit den wild gewordenen Galliern und ihren Konkurrenten aus der ganzen Welt so einiges verheißt. Wohlige Erinnerungen an “Asterix erobert Rom“ werden wahr, wenngleich der olympische Gedanke dieses Mal mit nicht ganz so verrückten Wettkämpfen ausgeschmückt wird. Aber vielleicht wäre das im Endeffekt doch besser gewesen…
Nun, am typischen Konzept der Filme hat sich auch in der zweiten Fortsetzung nichts geändert. Asterix und Obelix schlagen sich erneut mit einigen übertrieben plumpen und bösartigen Persönlichkeiten herum und müssen immer wieder ihr Hirn einsetzen, um sich gegen das tollpatschige Gehabe ihrer neuen Gegner durchzusetzen. Das kennt man, da weiß man was man hat. Aber ist das gut? Mitnichten mag da glatt behaupten, und in der Tat ist der sehr eigensinnige Humor von “Asterix bei den olympischen Spielen“ auf Dauer wirklich anstrengend. Gerade die Szenen, in denen Brutus mal wieder das Opfer eines gallischen Konters wird, sind in ihrer Darstellung relativ nerv tötend und fordern zumindest beim erwachsenen Publikum nach einiger Zeit keine Lachmuskelbeanspruchung mehr. Gleiches lässt sich leider auch für die ziemlich einfachen Gags in den Dialogen sagen, welche ebenfalls verbraucht und zu klischeebesetzt wirken und nicht über die deutlichen Defizite in der Handlung hinwegtäuschen können.
Letztere beziehen sich vorrangig auf das bescheidene Storyboard, das erneut nicht gerade viel hergibt. Außer einer spärlich ausgearbeiteten Romanze und der handelsüblichen Haudrauf-Action ist es nicht weit her mit Spannung oder einfach nur witziger Unterhaltung. Stattdessen will man einfach nur mit vielen albernen Szenen das Ruder an den entsprechenden, zum Scheitern verurteilten Szenen wieder rumreißen und die eklatanten inhaltlichen Defizite wieder aufarbeiten, was aber gerade in der zweiten Hälfte des Films kaum mehr gelingt. Das Finale auf der Rennbahn mag zwar noch recht sehenswert sein, unter anderem auch wegen des Gastauftritts von Michael Schumacher, aber da auch hier jeder Schritt vorhersehbar ist, kann sich der Zuschauer auch an solchen Momenten nur wenig erfreuen. Dafür wurde auf dem Weg zum turbulenten Finale einfach schon zu viel Potenzial verschenkt.
DVD-Aufarbeitung
Wo der Film nicht glänzt, bringen wenigstens die Extras ein bisschen Sonnenschein. Neben einzelnen Interviews mit den wichtigsten Beteiligten gibt es ein Making Of zum Film sowie einige Bonusszenen zum Dreh mit Schumacher und Gaststar Nr. 2, Zinedine Zidane. Außerdem kann man im Menü noch ein paar Eindrücke von der Premierenfeier in München erhaschen, bei der die Stimmung ähnlich fröhlich war wie im gesamten Film.
Auch bei der audiovisuellen Aufarbeitung gibt es weitestgehend Positives zu vermelden: das Bild zeigt eine gute Schärfe, und auch der dts-Sound ist angenehm differenziert. Insbesondere in den actionreichen Schlusssequenzen wird in Sachen Raumklang einiges geboten, was die Handlung hier nicht in dem üppigen Maße von sich behaupten kann. Immerhin…
Fazit
“Asterix bei den olympischen Spielen“ mag als Familienfilm bis auf weiteres funktionieren. Den Charme, vor allem aber nicht den dauerhaften Unterhaltungswert der vergleichbaren Trickfilme hat diese französische Produktion aber bei weitem nicht – vielleicht sogar noch weniger als die beiden Vorgänger!
- Redakteur:
- Björn Backes