Bashing
- Regie:
- Masahiro Kobayashi
- Jahr:
- 2005
- Genre:
- Drama
- Land:
- Japan
- Originaltitel:
- Bashing
1 Review(s)
03.05.2006 | 09:21Yuko (Fusako Urabe), die als Zimmermädchen in einem Hotel arbeitet, wurde im Nahen Osten gekidnappt, dann aber wieder frei gelassen. Sechs Monate später wird sie immer noch von der japanischen Gesellschaft geschmäht: Anonyme Anrufe von morgens bis abends, Mobbing in der Öffentlichkeit und obendrein hat ihr Freund den Kontakt zu ihr abgebrochen. Als ob das nicht genug wäre, wird sie von ihrer Arbeit gefeuert, da sie ein schlechtes Licht für die Firma abgibt. Trost glaubt sie bei ihrem Freund (Takayuki Kato) zu finden, mit dem sie sich dann auch trifft. Er jedoch wirft ihr vor, warum sie in den Nahen Osten gereist ist, um wildfremden Menschen zu helfen, anstatt sich um die Leute in Japan zu kümmern. Als sie danach noch erfährt, dass ihr Freund mittlerweile eine neue Freundin hat und von ehemaligen Schulkameraden vor einem Supermarkt gehänselt wird, warum sie denn keinen Freund und Kinder hat, ist sie komplett am Boden zerstört.
Nachdem ihr Vater(Ryuzo Tanaka) von seiner Firma gefeuert wird, wo er immerhin seit dreißig Jahren tätig ist, sieht er den einzigen Ausweg darin, Selbstmord zu begehen. Nach soviel Leid, das ihr und ihrer Familie wiederfahren ist, fasst Yuko einen Entschluss, um die ganze Sache zu beenden.
Regisseur Kobayashi hat eine schonungslose Kritik über das "Miteinander" der japanischen Gesellschaft auf Zelluloid gebannt. Von Anfang an ist die düstere und trostlose Stimmung der Protagonistin in Bildern festgehalten. Die einzigen Konstanten in dem Film sind das aufbrausende Meer und die Tatsache, dass Yuko sich ausschließlich mit dem Fahrrad fortbewegt. Der Rest befindet sich in einem ständigen Wandel. Passend dazu ist die Kameraführung sehr ruhig gehalten. Das trostlose Wetter und die Umgebung tun ihr übriges, um den Film sehr authentisch rüberkommen zu lassen. Da verwundert es schon, dass die Protagonistin sich ausschließlich von Fast Food ernährt. Das ist aber auf der anderen Seite nicht ungewöhnlich, da das Essen in japanischen Familien schon fast etwas Heiliges ist, wodurch sie sich aber mit ihrem selbstgekauften Essen bewusst entzieht.
Ein sehr bewegender Film, der die Schattenseiten des japanischen "Miteinander" sehr realistisch an den Pranger stellt.
- Redakteur:
- Tolga Karabagli