Basilisk - Chronik der Koga-Ninja 2
- Regie:
- Fuminori Kizaki
- Jahr:
- 2005
- Genre:
- Trickfilm
- Land:
- Japan
1 Review(s)
18.07.2008 | 18:14Vol. 1
Story
Schwere Zeiten für Gennosuke und Oboro: Während die beiden Liebenden ihrer Hochzeit voller Vorfreude entgegenblicken, schwelen im Hintergrund bereits die Aggressionen auf Seiten von Koga und Iga. Die beiden verfeindeten Clans haben heimlich den Nichtangriffspakt aufgelöst und rücksichtslos die Hoffnung auf den langfristigen Frieden zwischen den beiden Ninja-Parteien gebrochen. Nach einem Mord an einem vorlauten Koga-Krieger spannt sich die Situation merklich an. Sein plötzliches Verschwinden verursacht erste Unruhen, und als schließlich auch noch eine Delegation der Iga im feindlichen Gebiet aufkreuzt und einen hinterlistigen Angriff plant, droht der erneute Zwist zu eskalieren.
Unterdessen ahnen Oboro und Gennosuke noch nichts von ihrem dramatischen Schicksal. Und auch die junge Okoi, die ausgesandt wurde, um Oboro vor dem Hinterhalt zu warnen, kann ihre Mission nicht erfolgreich beenden, da der Iga-Trupp sie gefangen nimmt. Ist dies bereits das Ende der jungen Liebe?
Persönlicher Eindruck
Nach dem ersten Beschnuppern in den ersten drei Episoden geht es auf dem zweiten von insgesamt acht Silberlingen der "Chronik der Koga-Ninja" bereits ans Eingemachte. Die Fronten verhärten sich und die Motive beider Seiten werden offensichtlich, sodass bereits zu diesem frühen Zeitpunkt ein folgenschwerer Eklat ins Haus steht, der natürlich die Spannung mächtig anheizt.
Dies hat selbstverständlich auch enorme Auswirkungen auf die Entwicklung der Action, die zunächst noch rar gesät wurde, sich hier jedoch in einigen richtig stark animierten, teils magischen Gefechten entlädt. Aber auch hier sticht der intensive Spannungsaufbau deutlich hervor: Intrigen werden gesponnen, Feindseligkeiten ausgetauscht, und genau in dem Moment, in dem man glaubt, dass die Szenerie sich wieder beruhigt, explodiert die Story förmlich und erlebt in Episode vier in einer langen Konfrontation der beiden Delegationen ihren vorläufigen Höhepunkt.
Hervorzuheben ist diesbezüglich auch, dass die Kampfhandlungen intelligent und fließend animiert und dargestellt werden; hier gibt es keine plumpen Dialoge im Stile von "Naruto", und auch die Aktionen während der Schlacht beschränken sich nicht auf ein und dasselbe Schema. Ganz klar merkt man dem Ganzen an dieser Stelle die qualitätsbewusste Handschrift des Studios Gonzo an, welches in "Basilisk - Chronik der Koga-Ninja" mal wieder ganze Arbeit geleistet und Szenarien auf höchstem Niveau entworfen hat. Völlig unabhängig von der eigentlichen Story gibt es hier reichlich Szenen, bei denen man ungezwungen mit der Zunge schnalzen muss, weil die teils effektreich aufgebauschten Animationen auf professionelle Art und Weise eine Atmosphäre aufbauen, die ihresgleichen sucht. Ganz großes Kompliment.
Die Story steht dem allerdings auch in nichts nach und entwickelt sich in den drei vorliegenden Folgen rasanter als erwartet. Insbesondere das intrigante Treiben mehrerer Charaktere macht den Plot an vielen entscheidenden Stellen unberechenbar, und dies wohlgemerkt schon zu einem solchen frühen Zeitpunkt in der Handlung. Gleichsam wird das gesamte Gerüst noch einmal viel komplexer. Eine weitere Vielzahl neuer Figuren hält Einzug in die Geschichte, und auch hier weiß man partiell nicht wirklich, auf welcher Seite die Damen und Herren nun tatsächlich stehen. Vieles wirkt zunächst selbstverständlich, offenbart sich aber ziemlich schnell als undurchdringlich und fragwürdig, sodass man schlussendlich wirklich niemandem so richtig trauen kann. Und gerade von diesem Aspekt geht ein ganz besonderer Reiz aus, der die Euphorie auf der zweiten DVD noch einmal zu steigern weiß.
Daher sind auch die ersten Zweifel bezüglich der Entwicklung der Serie in Windeseile ausgeräumt. Die Story nimmt konkrete Formen an, besticht aber dennoch durch einige verschachtelte Wendungen und eine beachtliche Komplexität, die gerade für einen solch actionreichen Plot ein wenig ungewöhnlich ist. Zu kritisieren wäre lediglich, dass in den einzelnen Gefechten eine Menge Blut fließt und auch nicht jedes Körperteil an seinem angestammten Platz bleibt. Dementsprechend ist eine Jugendfreigabe vielleicht nicht gerade angebracht, obschon gerade diese Szenen zur Authentizität und Glaubwürdigkeit der Handlung beitragen. Doch daran sollte sich letztendlich sowieso niemand stören, da die Story auch ohne derlei Effekte begeisterungsfähig und schon nach sechs Episoden nahezu überragend ist. Eben so, wie es sich für einen Anime aus dem Hause Gonzo gehört ...
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- Redakteur:
- Björn Backes