Creepshow 3
- Regie:
- Ana Clavell, James Glenn Dudelson
- Jahr:
- 2006
- Genre:
- Horror
- Land:
- USA
1 Review(s)
21.09.2008 | 18:10Inhalt
Der ganz normale Horror in einer amerikanischen Kleinstadt: Eine Teenagerin hat einige unangenehme Deja-vu-Erlebnisse bei der Verwendung ihrer Fernbedienung, der smarte Jerry muss plötzlich sein neu erworbenes Radio fürchten und eine kompromisslose Serienkillerin wird unverhofft von einem Vampir belangt. Professor Dayton hat indes andere Sorgen: Zwei Studenten jagen seine neue Errungenschaft, die Gerüchten zufolge die perfekte Frau darstellen soll. Aber auch der ortsansässige Mediziner ist in Schwierigkeiten und bekommt von seinen falsch behandelten Patienten eine gewaltsame Retourkutsche…
Persönlicher Eindruck
Die Idee hinter “Creepshow“ wurde einst von niemand geringerem als Stephen King entwickelt, der sich mit dem berüchtigten Filmemacher George A. Romero zusammentat und 1982 den Originalstreifen produzierte. Auch hier standen mehrere miteinander verwobene Kurzgeschichten im Fokus des Interesses, schafften es aber problemlos, sich an eventuellen B-Movie-Anschuldigungen sowie den üblichen Horror-Peinlichkeiten herum zu winden. Als Michael Gornick eine halbe Dekade später den Nachfolger in die Läden stellte, sah dies schon ganz anders aus. Die Story wirkte bisweilen kopiert und überzogen effektreich und ging genau dort unter, wo King und Romero damals noch souverän Brücken schlugen. Mit dem weitaus später, genauer gesagt 2006, erschienenen dritten Teil der Trilogie sollte nun die verspätete Rehabilitation folgen. Doch Ana Clavell, James Glenn Dudelson setzten das Projekt auch diesmal vollends in den Sand. Warum? Nun, auf den Punkt gebracht: Weil der Film in allen Nuancen völlig mies abschneidet!
Clavell und Dudelson bedienen sich nämlich lediglich eines bekanten Titels, übernehmen die darin groß gewordenen Schemen, lassen sie aber bei der Konstruktion eines roten Fadens sogleich wieder fallen. Es werden zwar einige Zusammenhänge ausgearbeitet, doch bis sich dies erschlossen haben, sollte jeder vernunftsmäßige Zuschauer schon längst wieder abgeschaltet haben. Ohne bewusstseinsverändernde Mittel scheint “Creepshow 3“ nämlich kaum erträglich!
Die einzelnen Storys könnten plakativer und flacher kaum sein: Vampire, merkwürdige Inkarnationen aus Gedärmen und Innereien, blutige Freakshows und sinnentleerte Charakterentwicklungen: Dieser Film tritt in so ziemlich jedes Fettnäpfchen, das sich gerade bietet. Selbst mit Humor haben die beiden Drehbuchautoren und Regisseure es zwischenzeitlich versucht, doch die Geschichte mit der irregeleiteten Fernbedienung ist letztendlich alles andere als witzig. Zumindest nicht freiwillig…
So bleiben bis zuletzt einige bitter-erträgliche Szenarien, die in ihrem darstellerischen Wahnsinn auch noch auf ganze 100 Minuten getrieben werden. Doch wie bereits angedeutet: wer es bis zur letzten Einstellung aushält, gehört für sein Durchhaltevermögen belohnt, für seine unkritische Haltung aber auch schon wieder verurteilt. Wer diesen cineastischen Schwachsinn nämlich noch gut heißen mag, dem kann Qualität definitiv kein gängiger Begriff sein. Daher auch kurz und schmerzlos: Finger weg von diesem Müll!
- Redakteur:
- Björn Backes