Die Oktonauten (1) ... und die Schatzkarte (DVD)
- Regie:
- Kruse, Monica; Muri, Lars Julia
- Jahr:
- 2010
- Genre:
- Trickfilm
- Land:
- USA / Kanada / Groß-Britannien
- Originaltitel:
- The Octonauts - Volume 1
1 Review(s)
05.07.2012 | 13:46Zur Serie
Die "Oktonauten" sind ein Team, bestehend aus verschiedenen Tieren, das in ihrer "Oktopod"-Station auf dem Meeresgrund lebt und arbeitet. Neben den Hauptfiguren Kommandant Barnius (Eisbär), Erster Offizier und Ex-Pirat Kwasi (Kater), Sanitäter Peso (Pinguin), Bordingenieurin Trixie (Häsin), Forscherin Dana (Hündin), Forscher Sebastian (Koala), und dem leitenden Wissenschaftler Professor Tintling (Oktopus) gibt es auch noch eine Gruppe seltsamer Gemüse-Wesen - "Rüblis" genannt - an Bord. Zusammen sind sie eine Art Task-Force wann immer es etwas zu erforschen gibt oder Meeresbewohner in Not sind. Ihr Wahlspruch lautet daher: "Entdecken, Retten, Beschützen!" Sobald der "Okto-Alarm" ausgelöst wird, werden nach einem kurzem Briefing von Käpt'n Barnius, meist in der Schleuse oder der Kommandozentrale, die für unterschiedliche Einsatzzwecke ausgelegten, GUP-Unterwasserfahrzeuge (ausgesprochen: "Guppi" gefolgt vom jeweiligen Buchstaben A bis E) bemannt und ausgeschleust.
Episodenführer
Folge 1 - "... und die Dekorateurkrabbe": Irgendjemand stiebitzt unterschiedliche Gegenstände in der Nähe des Oktopods und macht dabei selbst vor der Radarschüssel der Unterwasserstation nicht halt. Barnius, Kwasi und Peso schleusen sich aus, um den Übeltäter dingfest zu machen - und werden prompt ebenfalls beklaut...
Folge 2 - " ... und der Walhai": Dana befindet sich auf Fotosession außerhalb des Oktopods und schießt ganz wundervoll-faszinierende Bilder aus einer Grotte und übermittelt sie in die Zentrale. Dort bemerkt man, dass Dana sich offenbar nicht in einer Fels-, sondern in einer Mundhöhle befindet - und zwar in der eines Walhais!
Folge 3 - "... und die Rettung aus dem Kelpwald": Die GUP-E verheddert sich aus Versehen in einem Wald von Unterwasserschlingpflanzen und kommt aus eigener Kraft nicht mehr los. Barnius, Kwasi und Peso machen sich mit dem Abschlepptauchboot GUP-C zur Rettung auf den Weg, ahnen dabei aber nicht, dass sie einen blinden Passagier an Bord haben.
Folge 4 - "... und die Schatzkarte": Was ein waschechter (Ex-)Pirat ist, der hat selbstverständlich auch eine Schatzkarte. Auf der von Kwasi ist die Position eines antiken Schiffes eingezeichnet, dessen wertvolle Fracht - eine Goldamphore - angeblich von einem achtköpfigen Ungeheuer bewacht wird. Sie finden das Wrack und werden tatsächlich von neugierigen Augen beobachtet.
Folge 5 - "... und der weiße Buckelwal": Was für ein riesiger, gespenstisch weißer Schatten heult da so klagend außerhalb des Oktopods und raubt den Oktonauten den nächtlichen Schlaf? Als sie dem Störenfried auf die Schliche kommen, entpuppt sich das vermeintliche Unterwassergespenst als Albino-Buckelwal, der sich sehr zu seinem Kummer einen dicken Sonnenbrand eingefangen hat.
Eindrücke
Ganz so neu wie die Serie ist das Konzept nun nicht. Vermutlich fühlen sich einige Fortysomethings sogar an ihre eigene Kindheit mit den "Thunderbirds" erinnert. Die waren zwar zu Lande zu Wasser in der Luft und im All tätig, während sich die possierlichen Animations-Tierchen ausschließlich unter Wasser tummeln, unterscheiden sich vom Strickmuster her aber nicht signifikant von den "Oktonauten". Mal abgesehen, dass Animation damals noch oft den Zusatz "tronic" zierte, was anzeigte, dass es sich dabei um Puppenspiel - Marionetten um genau zu sein - und/oder Stop-Motion handelte. Oder Zeichentrickfilme, die wirklich noch gezeichnet wurden. Heute beherrscht natürlich Kollege Computer den Trickfilmmarkt und so ist es kein Wunder, dass die niedliche (Unterwasser-)Welt der Oktonauten komplett aus selbigem stammt.
Wie es sich für einen Kinderserie gehört, haben die Geschichten, neben Wissenswertem zum Leben im Meer, natürlich stets auch eine starke moralische Message zu transportieren. Grundsätzlich ist dies Mut, Entschlossenheit und natürlich der alles überragende Teamgeist, denn jeder der Oktonauten hat nicht nur sein Spezialgebiet, sondern auch bestimmte Charaktereigenschaften, die entweder nützlich oder auch zuweilen hinderlich sein können. Draufgänger "Kwasi" ist hier besonders ambivalent. Der Ex-Piraten-Kater bringt sich mit seiner Abenteuerlust oft selbst in Gefahr, ist gleichzeitig aber auch das Synomym für den Mut der Truppe - ganz im Gegensatz zu "Peso" dem eher ängstlichen Pinguin, der aber trotz seines weichen Wesens, als Sanitäter oft über sich hinauswächst bzw. herauswachsen muss. Über allem schwebt natürlich Käpt'n "Barnius" als ordnender Faktor und ruhender Pol. Diese drei (Haupt-)Charaktere sind in den ersten 5 Folgen auch tonangebend, während sich die anderen Besatzungsmitglieder noch ein wenig blass präsentieren.
DVD und Bonusmaterial
Die 5 Episoden mit insgesamt rund 60 Minuten Spielzeit passen auf eine schlichte Typ-5 DVD. Die muss auch bis auf Trailer weiterer Titel aus dem EUROPA-Jugendprogramm auf Bonusmaterial verzichten. Die 11-Minuten-Episoden lassen sich wahlweise einzeln oder als Ganzes abspielen, was praktisch ist und auch eine gute Dosierbarkeit für den TV-Konsum der kleinen Zuschauer gewährleistet. Bild- und Tonqualität sind angemessen bzw. vollkommen zweckmäßig. 16:9 ist inzwischen Ehrensache und Kwasi... pardon ... Quasi-Standard.
Die Produktion
Produktion: Vampire Squid Productions, 2010/2011
Land: USA / Kanada / GB
In Zusammenarbeit mit TOGGOlino und RTL Plus
Nach Figuren von Vicky Wong und Michael C. Murphy / MEOMI
Regie: Monica Kruse, Lars Julio Muri, Darragh O'Connell
Musik: Darren Hendley
Sprecher und Figuren: Jaron Löwenberg (Käpt'n Barnius), Bernhard Völger (Kwasi), Dirk Stollberg (Peso), Tanya Kahana (Trixie), Felix Spieß (Sebastian), Isabelle Schmidt (Dana), Matthias Klages (Professor Tintling), Anja Rybiczka (Tuni), Karl Schulz (Walhai), Darko Sagarra Medina (Pinto), Tilo "Michael Clark Duncan" Schmitz (Buckelwal - uncredited)
Fazit
Nette, kindgerechte und in weiten Teilen erfreulich unkitschige Unterhaltung, bei der man einiges über das Leben im Meer erfahren kann. Im Großen und Ganzen basiert das Meiste auf wissenschaftlich belegbaren Tatsachen. Allerdings ist das nicht durchgehend der Fall. Doch wer schert sich bei einem solchen auf kleinere Kinder zugeschnittenen Format schon um das allerletzte Quäntchen Physik oder Logik? Immerhin können auch Erwachsene ihren Sprösslingen bei den knuddelig animierten Oktonauten und deren (nicht nur für die Zielgruppe) recht spannenden wie lehrreichen Unterwasserabenteuern Gesellschaft leisten, ohne dass sich ihnen permanent die Fußnägel aufrollen. Herzliches "Thunderbirds ... GO!" ... und: Daumen hoch.
1 DVD (Typ 5) - Bonus: Trailershow
FSK OA - vom Hersteller empfohlen ab 3 Jahre
EAN: 886919783193
Gesamtlaufzeit: 60 Minuten
Bildformat: 16:9, Ton: DD 2.0
Vertrieb: EUROPA Mini / Sony Music, 2012
Natürlich von Europa
- Redakteur:
- Jürgen Pern