Die Oktonauten (3) ... und die verwirrten Wale (DVD)
- Regie:
- O'Connell, Darragh
- Jahr:
- 2012
- Genre:
- Trickfilm
- Land:
- Kanada / Deutschland
1 Review(s)
29.03.2013 | 15:10Zur Serie
Die "Oktonauten" sind ein Team, bestehend aus verschiedenen Tieren, das in ihrer "Oktopod"-Station auf dem Meeresgrund lebt und arbeitet. Neben den Hauptfiguren Kommandant Barnius (Eisbär), Erster Offizier und Ex-Pirat Kwasi (Kater), Sanitäter Peso (Pinguin), Bordingenieurin Trixie (Häsin), Forscherin Dana (Hündin), Forscher Sebastian (Koala), und dem leitenden Wissenschaftler Professor Tintling (Oktopus) gibt es auch noch eine Gruppe seltsamer Gemüse-Wesen - "Rüblis" genannt - an Bord. Zusammen sind sie eine Art Task-Force wann immer es etwas zu erforschen gibt oder Meeresbewohner in Not sind. Ihr Wahlspruch lautet daher: "Entdecken, Retten, Beschützen!"
Episodenführer
- Folge 1 "... und die Remipeden":
Es ist Sebastians erster Solo-Außeneinsatz. Er möchte gern mehr über die interessante Spezies der Remipeden herausfinden, die versteckt in dunklen Unterwasserhöhlen hausen. Doch aller Anfang ist schwer und so fährt er, unerfahren wie er ist, Tauchboot GUP-D dabei erst einmal zu Schrott. Alarmiert über den Radarschirm macht sich ein Rettungsteam mit der Abschlepp-Guppy auf die feuchten Socken - Doch als sie eintreffen ist Sebastian, vom Forscherdrang beseelt, schon auf eigene Faust aufgebrochen seine Mission weiter durchzuführen.
- Folge 2 "... und der Walross-Chef":
Durch ein Versehen verliert Peso seinen Arztkoffer, welchen sich ein stures Walross schnappt - es hält den Verbandskasten für eine außergewöhnliche Muschel, die es seinem Chef als Geschenk darreichen will. Dummerweise ist Peso ohne diesen nicht nur ziemlich aufgeschmissen, in eine Walross-Kolonie kommt man überdies als Nicht-Walross nicht hinein, wie sie alsbald feststellen müssen. Somit tarnen sich Barnius, Kwasi und Peso als solches, um das wichtige Utensil vom Obermacker mit List zurück zu erobern, da diskutieren offenbar nicht funktioniert.
- Folge 3 "... und die verwirrten Wale":
Das Oktopod sieht aus wie Sau. Überall Schmutz und Defekte. Die Oktonauten haben es wohl zu lange vernachlässigt. Es hilft alles nichts. Die Bude muss dringend auf Vordermann gebracht werden und alle schrubben, werkeln und hämmern eifrig - bis auf Kwasi der mit seiner GUP-B noch unterwegs nach Hause ist. Hier trifft er einen verwirrten Blauwal, der irgendwie die Orientierung und das Gefühl für oben und unten verloren hat. Mehr noch: Das größte Tier der Erde befindet sich auf direktem Kollisionskurs auf das Oktopod zu. Und er ist nicht allein.
- Folge 4 "... und der riesige Kelpwald":
Man kann Kwasi ja eine Menge Mut nachsagen, doch eins kann er gewiss nicht: Zuhören. Trixi hat seinem Guppy grade einen brandneuen Schleudersitz spendiert - mit der dringenden Auflage diesen nur zu betätigen, wenn zuvor der Motor des Tauchboots auch deaktiviert wurde. Natürlich will Kwasi diese neue Errungenschaft sofort testen und braust aus der Schleuse. Ebenso natürlich löst er den Schleudersitz mit laufendem Triebwerk aus. Die GUP-B flitzt daraufhin steuerlos direkt in einen riesigen Kelpwald hinein. Die Suche nach der Nadel im Heuhaufen beginnt.
- Folge 5 "... und die Einsiedlerkrebse":
Käpt'n Barnius sitzt mit seiner Guppy in einer Lagune fest und muss darauf warten, dass ihn die Flut wieder flott macht. Ausgerechnet jetzt steht Peso vor einer für ihn höchst kniffligen Aufgabe. Ein Einsiedlerkrebs kommt nicht mehr aus seiner Muschel. Er ist inzwischen zu groß für die Behausung geworden und kann eigentlich nur noch operativ aus ihr befreit werden. Peso hat so etwas allerdings noch nie gemacht - vielleicht hat der erfahrene Barnius eine bessere Idee. Über Funk leistet der Käpt'n dem Sani-Pinguin tatsächlich Schützenhilfe.
Eindrücke
Entfielen auf den ersten beiden DVDs die Hauptrollen definitiv auf Käpt'n Barnius, Kwasi und Peso, so verteilen sich die Gewichtungen nun ein wenig anders. Der zuvor etwas blasse Sebastian bekommt in der ersten Episode mal mehr Screentime zugesprochen. Natürlich bleibt das sattsam bekannte, vorgenannte Trio weiterhin die Main-Task-Force der Oktonauten, wie sich schon gleich in der darauf folgenden Geschichte mit dem Walross-Chef zeigt. Die Titelgeschichte ist zum ersten Mal ein recht kritischer Beitrag in Bezug auf Unterwasserlärm und die Auswirkungen auf die Meeresbewohner. Es wird sehr gut und kindgerecht illustriert, warum es für die Tiere mit Sonar-Sinnen fatal sein kann, wenn (künstlich) Geräusche produziert werden, die in diesem Lebensraum eigentlich nichts zu suchen haben. Das wirkt bei der Zielgruppe sicherlich nachhaltiger als jeder moralisch erhobener Zeigefinger irgendeiner Dokumentation, so sachlich korrekt diese auch sein mag.
Überhaupt hält man sich bei den Oktonauten sehr nah an wissenschaftlichen Facts. Das ist mit ein Grund, warum auch Erwachsene bestimmt immer wieder über interessante Informationen zum Leben im Meer finden, die sie zuvor vielleicht nicht kannten. Zwar hatten wir bereits schon mal eine Story mit Kelp, diese hier ist aber wesentlich lustiger, da der liebenswert-rabaukige Kater Kwasi mal wieder Unfug anstellt und hinterher natürlich schlauer ist - bis zum nächsten Mal. Aber auch Peso hat auch auf diesem Silberling seine Episode, wobei die Zuschauerschaft hauptsächlich lernt, dass Einsiedlerkrebse irgendwann mal aus ihrem Gehäuse heraus müssen. Und selbstverständlich, dass Teamwork über allem steht. Dieses Grundthema zieht sich durch alle Folgen - egal ob die "Rettung" Sebastians aus der Remipeden-Höhle, die gemeinsame Reinigung des Oktopods, die Bergung der GUP-B oder eben die "Operation" des Einsiedlerkrebses. Stets wird vorgelebt, dass man nur im Verband richtig stark ist.
DVD und Bonusmaterial
Die 5 Einzelfolgen mit insgesamt rund 60 Minuten Spielzeit passen auf eine schlichte Typ-5 DVD. Die muss auch bis auf Trailer weiterer Titel aus dem EUROPA-Jugendprogramm auf Bonusmaterial verzichten. Über die Sinnhaftigkeit der eingelegten "Sammelkarte" muss die Zielgruppe entscheiden. Die 11-Minuten-Episoden lassen sich wahlweise einzeln oder als Ganzes abspielen, was praktisch ist und auch eine gute Dosierbarkeit für den TV-Konsum der kleinen Zuschauer gewährleistet. Bild- und Tonqualität sind angemessen bzw. vollkommen zweckmäßig.
Die Produktion
Produktion: Vampire Squid Productions, 2012
Land: Kanada / GB / D
In Zusammenarbeit mit TOGGOlino und RTL Plus
Basierend auf "The Octonauts" von Vicky Wong und Michael C. Murphy / MEOMI
Regie: Darragh O'Connell
Musik: Darren Hendley
Sprecher und Figuren: Jaron Löwenberg (Käpt'n Barnius), Bernhard Völger (Kwasi), Dirk Stollberg (Peso), Tanya Kahana (Trixie), Felix Spieß (Sebastian), Isabelle Schmidt (Dana), Matthias Klages (Professor Tintling), Anja Rybiczka (Tuni), Christian Gaul (Remmi), Reinhard Scheunemann (1. Krebs), Svantje Wascher (2. Krebs), Dirk Müller (Schnecke), Gerald Schaale (Krabbe), Hans Hohlbein (Seeigel), Rainer Fritsche (Schwellhai), Raimund Krone (Rochen), Karl Schulz (Blauwal-Mann), Uncredited: Blauwal-Dame
Fazit
DVD Nummer 3 ist die letzte Veröffentlichung aus dem Jahre 2012 und begründet mit seinen beiden Vorgängern den berechtigten Erfolg der Serie - nun halt auch jenseits des TV-Bildschirms. Fünf je 11 Minuten lange Episoden machen einen schlanken Fuß - auch was die Dosierbarkeit für kleinere Zuschauer angeht. Hierbei ist das vermutlich marketingtechnisch motivierte "Ab 3 Jahre" definitiv aber als zu tief gegriffen angesetzt, denn die - pädagogisch sehr sanft und somit wertvoll gestalteten - Inhalte sind erst für Kinder ab ca. Fünf Jahren erst ansatzweise verdaulich. Mal abgesehen davon, dass es immer noch die feste persönliche Überzeugung des Rezensenten (und Erfahrung als kampferprobter Erziehungsgenötigter) ist, dass Kinder dieses Alters ohnehin noch absolut NICHTS vor dem Fernseher zu suchen haben. Das muss allerdings jeder halten wie er mag, mit den Oktonauten macht aber schon mal nichts falsch.
1 DVD, Typ 5
Gesamtlaufzeit: 60 Minuten
FSK OA - vom Hersteller empfohlen ab 3 Jahre
Bildformat: 16:9, Ton: DD 2.0
Vertrieb: EUROPA Mini / Sony Music, 2012
EAN: 887254434696
- Redakteur:
- Jürgen Pern