Django und die Bande der Gehenkten
- Regie:
- Ferdinando Baldi
- Jahr:
- 1968
- Genre:
- Western
- Land:
- Italien
- Originaltitel:
- Preparati la bara!
1 Review(s)
07.11.2005 | 20:53Zuerst traute ich meinen Augen nicht, als ich die ersten Minuten von "Django und die Bande der Gehenkten" anschaute. "Das ist doch genau derselbe Film, der vor wenigen Monaten schon mal unter dem Titel 'Joe der Galgenvogel' aufgelegt wurde", schoss es mir durch den Kopf. Und in der Tat, es ist genau dieser Streifen, jedoch mit einer anderen Synchronisation. Man versuchte nämlich später infolge des großen Erfolges des schlagkräftigen Duos Bud Spencer & Terence Hill, aus dem im Original sehr ernsten Western eine Komödie zu machen, was verdientermaßen völlig in die Hosen ging - "Joe der Galgenvogel" war in der zweiten Fassung jedenfalls total schlecht und hatte auch nicht den Charme, der Terence Hill eigentlich auszeichnete. Diese Meinung gilt es aber für "Django und die Bande der Gehenkten" zu überdenken, denn im Original hat der Film eine gänzlich andere Ausstrahlung.
Story:
Während Django (Terence Hill) gemeinsam mit seiner Geliebten einen Geldtransport begleitet, wird er von der Bande des gefürchteten Lucas (George Eastman) überfallen. Die rechte Hand des Gouverneurs (Horst Frank) macht kurzen Prozess und lässt alle übrigen Begleiter des Transports erschießen. Lediglich Django kann den Überfall schwer verletzt überleben und schwört sich im Folgenden Rache für das blutige Attentat. Eigens dafür engagiert er sich als Henker, der aber seine Taten nie vollzieht und stattdessen seine Opfer rettet. So findet er mit der Zeit immer mehr Gehilfen, die ihn schließlich bei seinem Racheakt unterstützen sollen ...
Mit den neuen Dialogen und der weitaus besseren Synchronisation fällt auf den Film ein völlig anderes Licht. Erst jetzt ist der Streifen ein echter und dabei ziemlich harter Western, der dem Ruf der Hauptfigur, der ja damals reichlich überstrapaziert wurde, zu großen Teilen gerecht wird. Vor allem Terence Hill in der Hauptrolle bekommt plötzlich eine ganz andere Position und ist gar nicht mehr vergleichbar mit dem lächerlichen Joe aus der oben erwähnten Synchronisation - kaum vorstellbar, dass sich der Charakter eines Filmes so sehr verändern kann!
Gut, ich habe den anderen Streifen jetzt bereits gesehen und kenne das Bildmaterial und den groben Inhalt, aber dennoch fand ich "Django und die Bande der Gehenkten" ziemlich spannend und letztendlich auch als Vertreter des Italo-Western sehr gut. Gute Hauptdarsteller, ein sehr guter Handlungsstrang und ein ordentliches Tempo zeichnen Ferdinando Baldis Original von "Preparati la bara!" aus und sei gerade denen nahe gelegt, die bei "Joe der Galgenvogel" einen Reinfall erlebt haben. Ich hoffe, davon gibt es noch nicht so viele!
Ansonsten hat sich ja nicht viel geändert. Das Bild ist nach wie vor exzellent und für das Entstehungsjahr dieser Produktion schon fast zu schön, um wahr zu sein. Der Ton liefert ebenfalls kaum Ansatz für Kritik, nur dass man sich beim Ertönen der Gewehre wünscht, dass diese ein wenig natürlicher klingen würden. Aber das ist schließlich auch nur Erbsenzählerei eines zu seiner eigenen Überraschung rundum zufriedenen Rezensenten, der sich nie hätte träumen lassen, diesen Film noch einmal in dieser Form zu sehen.
- Redakteur:
- Björn Backes