Du darfst nicht länger schweigen
- Regie:
- Robert A. Stemmle
- Jahr:
- 1955
- Genre:
- Drama
- Land:
- Deutschland
1 Review(s)
20.10.2008 | 19:00Filminfos:
Label: Magic Picture (Klassiker Edition)
Vertrieb: e-m-s sales GmbH
Erscheinungsdatum: 8. Mai 2008
Regisseur: Robert A. Stemmle
Länge: 93 Minuten
FSK: 12
Drehbuch: Robert A. Stemmle (frei nach dem Roman "Morgen des Lebens" von Kristmann Gudmundsson)
Kamera: Robert Hofer
Schnitt: Ira Oberberg
Musik: Wolfgang Zeller
Ton: Ewald Otto
Darsteller: Wilhelm Borchert, Werner Hinz, Ingrid Andree, Luzie Mannheim, Paul Henckels, Piet Clausen, Heidi Becker
Handlung:
Der Fischer Haldor Bessanson lebt in einem kleinen Dorf namens Katanes, das an der sturmgepeitschten Küste Skandinaviens liegt. Er hat einen Hof gekauft und möchte in Kürze die junge Salvör heiraten. Der arbeitsame Haldor hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, in Katanes einen Hafen zu bauen.
Eines Tages sticht Haldor mit seiner mehrere Mann starken Mannschaft in See, um zum Fischfang weit auf das Meer hinaus zu fahren. Das kleine Boot gerät in einen verheerenden Sturm, bei dem zwei Männer ihr Leben verlieren. Die Überlebenden werden an den Strand der Insel Hraun gespült. Die Schiffbrüchigen werden von Bewohnern eines nahe gelegenen Bauernhofs gastfreundlich aufgenommen. Haldor entwickelt während der Tage auf Hraun Gefühle für Maria, der hübschen jungen Tochter des Bauers. Er verliebt sich in sie und seine Liebe wird von Maria erwidert. Doch die Gedanken an die Hochzeit mit Salvör halten Haldor davon ab, bei Maria zu bleiben. Als es die Wetterlage zulässt verlassen er und seine Mannschaft Hraun, um in das Heimatdorf Katanes zurückzukehren. Wenige Tage später erhält Haldor Kunde von Hraun. Ein Inselbewohner teilt ihm mit, dass es der jungen Maria nicht gut gehe. Sie sei schwanger, so der Mann. Haldor zögert nicht, wiederum nach Hraun zu reisen, um Maria zu besuchen und ihr beizustehen. Seine künftige Ehefrau Salvör ist wütend und tief gekränkt über das Verhalten ihres Mannes. Wie wird sich Haldor entscheiden?
Technische Daten:
Bildformat: 1,33:1
Ton: Deutsch DD 1.0 Mono
Ländercode: 2
Untertitel: Deutsch, Englisch, Französisch, Polnisch
FSK: 12
Bild- und Tonqualität:
Die audiovisuelle Aufbereitung des Films lässt zu wünschen übrig. Die Kontraste des schwarz/weißen Films sind nicht immer kräftig und könnten deutlicher ausfallen. Gelegentlich flackern kleinere Bildstörungen umher. Der Ton des Films ist - wenn man ein Auge zudrückt - allenfalls als befriedigend zu werten, zumal ein recht deutliches Grundrauschen zu vernehmen ist und bei Dialogen die Stimme der Schauspieler eher dumpf und wenig ausdrucksstark klingt. Gelegentlich ist ein leichtes Knacksen und manchmal auch ein Zischen beim Ton zu vernehmen.
Bonusmaterial:
Filmplakate und Aushangfotos
Persönlicher Eindruck:
"Du darfst nicht länger schweigen" ist ein recht typischer Streifen der 1950er Jahre. Die Handlung des Films ist von Behäbigkeit und schwülstigem Herzschmerz gekennzeichnet. Überaus seicht und leicht konsumierbar wird die Geschichte von Haldor Bessanson über weite Teile des Films in Szene gesetzt. Erst in der letzten halben Stunde des Films erfährt die bis dato leicht vorhersehbare Handlung einige überraschende Wendungen und ansatzweise kommt so etwas wie Spannung auf. Die darstellerische Leistung der Schauspieler ist in Ordnung, wobei aus meiner Sicht keiner der Darsteller in diesem Drama Akzente zu setzen vermag.
Fazit:
"Du darfst nicht länger schweigen" ist aus meiner Perspektive ein Film, der sich aus der breiten Masse von Filmen dieser Epoche keineswegs positiv abhebt. Der Film wirkt vielmehr langatmig und die erzählte Geschichte schlicht und einfach zu langweilig, als dass man diesen Streifen ein zweites Mal ansehen möchte. Auch die technische Aufbereitung dieses Films auf DVD überzeugt nicht. Bild- und Tonmaterial sind allenfalls durchschnittlich. Aus diesen Gründen kann ich "Du darfst nicht länger schweigen" höchstens Filmfans mit deutlicher Affinität zu nostalgischen schwarz/weiß-Filmen eingeschränkt empfehlen. Alle übrigen Cineasten sollten sich schon überlegen, ob sie diesen Film ihr Eigen nennen möchten.
- Redakteur:
- Martin Loga