Fluch von Darkness Falls, Der
- Regie:
- Jonathan Liebesman
- Jahr:
- 2003
- Genre:
- Horror
- Land:
- USA
- Originaltitel:
- Darkness Falls
1 Review(s)
29.12.2003 | 00:09Darkness Falls ist ein kleines verschlafenes Nest irgendwo an der Ostküste von Australien. Hier soll sich vor langer Zeit die Geschichte der Zahnfee Matilda Dixon abgespielt haben. Matilda war eine nette ältere Dame, die von allen Kindern des Dorfes geliebt wurde. Für jeden verlorenen Milchzahn erhielten diese eine Goldmünze von ihr. Nach einem Brand in ihrem Haus wurde ihr Gesicht entstellt, sie traute sich nur noch nachts und mit einer Porzellanmaske auf die Strasse. Als zwei Kinder spurlos verschwanden, stand für die Bewohner von Darkness Falls schnell die Schuldige fest: Matilda Dixon. Trotz ihrer Unschuld wurde sie hingerichtet, nicht ohne kurz vor ihrem Tod einen Fluch auszusprechen. Seitdem erzählen Eltern ihren Kindern das Märchen der Zahnfee, die nachts kommt, um sich die letzten, herausgefallenen Milchzähne der Kinder zu holen. Wer sie dabei beobachtet, muss mit einer drastisch sinkenden Lebenserwartung rechnen...
Dass es sich bei der "Zahnfee" keinesfalls nur um ein Märchen handelt, muss der junge Kyle (Chaney Kley) erleben, als er sie sieht, wie sie seinen letzten Milchzahn holen will. Mit Glück entkommt er ihr, seine Mutter jedoch muss einen schnellen und grausamen Tod sterben. Für viele ist klar: Kyle hat seine eigene Mutter getötet. Zwölf Jahre später sehen wir Kyle wieder.. ein gebrochener, psychisch gestörter Mann, der nach jahrelangem Aufenthalt in einer Klinik noch immer den Zorn der Zahnfee zu fürchten hat. Licht, so weiß er, ist die einzige Chance, ihr zumindest für kurze Zeit zu entkommen. Die Nacht wird zum Feind, unzählige Taschenlampen zum ständigen Begleiter.
Caitlin (Emma Caulfield), eine damalige Freundin von Kyle, ruft ihn nach all den Jahren an und bittet ihn um seine Hilfe. Ihr Bruder Michael leidet unter ähnlichen Wahnvorstellungen wie Kyle, auch er hat die Zahnfee beobachtet und verzichtet mehr oder weniger freiwillig auf einen geruhsamen Schlaf. Gemeinsam gilt es nun, den Kampf gegen die Zahnfee und die Ungläubigkeit der Bewohner von Darkness Falls aufzunehmen...
"Der Fluch von Darkness Falls" ist ein gut gemachter Schocker in alter Freddy Krüger-Manier. Der Kampf gegen eine übermächtige, entstellte, unendlich böse Kreatur, die es auf friedliebende Menschen wie dich und mich abgesehen hat, wurde von Regisseur Jonathan Liebesman sehr gut in Szene gesetzt. Die erste Hälfte des Films brilliert durch eine beklemmende Atmosphäre, dem Spiel mit Licht und Schatten und der hoffnungslosen Situation der Darsteller. Dunkelheit in Assoziation mit dem sicheren Tod, Licht als Zeichen der Hoffnung... Neu ist diese Idee sicherlich nicht, die Umsetzung in "Der Fluch von Darkness Falls" verdient dennoch Beachtung. Ein weiterer Pluspunkt ist ganz klar die Rolle der Zahnfee: Meist nicht mehr als ein Schatten, nur schemenhaft erkennbar, versteht sie es, den Zuschauer tief in den Sessel zu drücken: Man fühlt sich schnell wieder wie als 14-jähriger, als man heimlich "Nightmare on Elm Street" gesehen hat und es genaugenommen schon fünf Minuten nach Filmbeginn bereut hat, die Videokassette überhaupt eingelegt zu haben.
Leider kann "Der Fluch von Darkness Falls" die Spannung in der zweiten Hälfte des Films nicht mehr halten. Auf die eigentliche Geschichte der Zahnfee wird überhaupt nicht mehr eingegangen, man könnte sie durch ein beliebiges Monster ersetzen, die Charaktere bieten nicht den nötigen Tiefgang, um Schwachstellen in der Story zu überbrücken und der plötzliche Rundumschlag der Zahnfee, die ihre "Opfer" bisher eigentlich immer sehr gewissenhaft aussuchte, wirkt etwas zu einfallslos. Hinzu kommt die Vorhersehbarkeit vieler Szenen, die dadurch an Schockmomenten verlieren und der gegen Ende des Films etwas planlos wirkende Schnitt.
Nichtsdestotrotz bleibt "Der Fluch von Darkness Falls" ein guter Schocker: Die Effekte sind sehr gut, die Schauspieler lassen nichts zu wünschen übrig, und die Verwendung von Gänsehaut verursachenden Sounds in der einsamen Dunkelheit hinterlassen ihre Spuren. Eine bessere Ausarbeitung der Story und weniger Verwendung von Standardelementen hätten hier jedoch Wunder wirken können. Schlussendlich bleibt eine klare Empfehlung an alle "Nightmare on Elm Street"-Fans: Diesen Film sollte man gesehen haben.
Die DVD von Columbia Tristar bietet sehr gute Ton- und Bildqualität und wartet weiterhin mit einer informativen Dokumentation über die Geschichte der Zahnfee auf. Entfallene Szenen und ein "Making of" runden das Gesamtbild ab.
- Redakteur:
- Christian Debes