Gala mit Harald Schmidt
- Regie:
- Harald Schmidt
- Jahr:
- 2007
- Genre:
- Komödie
- Land:
- Deutschland
1 Review(s)
20.05.2008 | 19:20Handlung:
Manche der Älteren unter uns werden sich vielleicht noch erinnern: Harald Schmidt gab es schon vor der deutschlandweit abgefeierten "Harald Schmidt Show", und er moderierte dabei nicht nur lustige Abendshows wie "Psst ..." oder "Verstehen Sie Spaß?". Denn genau zwischen diesen beiden bekannten Sendungen konnte Schmidt sich mit den vier von Radio Bremen produzierten "Galashows" so richtig austoben und seinen später bei den "Harald Schmidt Shows" ausgeprägten schwarzen Humor trainieren. Diese gibt es nun auf DVD zu bewundern, wovon die ersten beiden Shows "Weihnachten mit Harald Schmidt" sowie "Heiraten mit Harald Schmidt" zwecks Kritik betrachtet werden sollen:
Kritik:
Um es gleich vorwegzunehmen: So herrlich böse und treffsicher hat man Schmidt selten erlebt. Vor allem in der Weihnachtsshow lässt er keine Gelegenheit aus, um über die gerade mal drei Jahre zuvor vollzogene Wende zu lästern. Auch gelingt ihm die Verknüpfung von normalen Fernsehstandards mit gemeinen Parodien hervorragend, wenn er zum Beispiel die Schauspielerin Marie-Luise Marjan als Mutter Beimar begrüßt oder die Jacob Sisters wiederholt die Show mit ihrem Gesang nerven. Auch wird jedes bekannte Showelement von damals genutzt, so etwa Einbeziehung des Publikums, Spielshows oder Unterhaltungen mit Passanten auf der Straße. Ebenso herrlich ist der Besuch bei Schmidts eigenen Eltern, die eher ihn blamieren als er sie, oder der Besuch mit den Toten Hosen und Roberto Blanco bei einer Vermieterin, die sich entscheiden muss, ob sie lieber einen Schwarzen oder Punks in ihrer Wohnung haben will.
Das einzige Problem in der Show ist die Tatsache, dass sie sich sehr nah an dem damaligen Zeitgeist orientiert, wodurch einige Gags, insbesondere die Musikparodien von Hans Werner Olm, nur schwer zu verstehen sind. Ansonsten kann man sich herrlich mit Stargästen wie Hugo Egon Balder oder Maren Giltzer amüsieren, vorausgesetzt, man kennt sie noch.
DVD:
Leider war das vorliegende Rezensionsexemplar nur auf die ersten beiden Shows beschränkt, wodurch leider keine Extras begutachtet werden konnten. Trotzdem fiel bei diesen DVDs bereits die fehlende Kapitelanwahl auf. Außerdem ist die Aufnahmequalität typisch für die frühen Neunziger, soll heißen, es gibt Lichtschlieren im Bild und eine ziemlich grobe Auflösung.
Fazit:
Wer den jungen Schmidt mal in Hochform erleben möchte und sich von dem Charme der frühen 90er nicht abschrecken lässt, der wird sich mit der DVD definitiv einen Gefallen tun. Auch wenn einem der eine oder andere Gag ohne Nachschlagen bei Wikipedia nicht klar wird, so gibt es doch genug zum Lachen auch ohne Zeitverständnis. Schmidtfans greifen sowieso bedenkenlos zu.
- Redakteur:
- Lars Strutz