Le Chevalier D'Eon Vol. 5
- Regie:
- Kazuhiro Furuhashi
- Jahr:
- 2006
- Genre:
- Trickfilm
- Land:
- Japan
1 Review(s)
16.10.2008 | 12:10Vol. 1
Vol. 2
Vol. 3
Vol. 4
Story
Auf der Jagd nach Robespierre reisen die vier Gefährten im Auftrag seiner Majestät, König Ludwig, nach England, vor allem auch, um mehr über die königlichen Psalmen in Erfahrung zu bringen. Schon bald wird D’Eon dabei ein weiteres Mal mit seinem offenkundigen Alter Ego Lia konfrontiert und präsentiert sich in britischen Adelskreisen im Gewand seiner Schwester. Dies entgeht weder dem Bund der Dichter, noch dem Alchimisten Caligostro, die bereits vermuten, dass hinter D’Eon de Beaumont viel mehr steckt als ein Abgesandter des französischen Königs. Aber auch der Graf von St. Germaine hat die Spur von Lias Bruder aufgenommen und spinnt seine Intrigen weiter fort.
Während D’Eon in einem ersten Aufeinadertreffen mit Robespierre weitere Details zur Person seiner Schwester und der Natur der Psalmen erfährt, geht Durant ungesehen seine eigenen Wege. Er bestärkt D’Eon darin, den Kontakt und seine mögliche Liebschaft in Russland zu wahren, um von seinem Dialog mit dem König abzulenken. Die Hoheit fordert seinen Schützling nämlich auf, die Secret du Roi unmittelbar nachdem die Psalmen sichergestellt sind auszulöschen. Für den Kompagnon beginnt ein enormer Gewissenskonflikt, in den sich schließlich auch noch der verschollene Robespierre einzumischen gedenkt. Droht nun das Ende von D’Eon und der Organisation?
Inhalt
Zum Beginn der zweiten Serienhalbzeit beginnen in “Le Chevalier D’Eon“ einerseits die Vorbereitungen auf eine üppig angelegte Finalsequenz (die sich an dieser Stelle durch die vielen, neu geschaffenen Komplexe ableiten lässt), gleichzeitig aber auch eine Vielzahl von völlig neuen Handlungsabschnitten, die den Verlauf der vergangenen zwölf Episoden noch einmal gehörig auf den Kopf stellen. Mehrere Personen rücken im Laufe der drei neuen Folgen mit einem Mal in ein komplett anderes, nicht zwingend sympathischeres Licht – und dank der atemberaubenden Cliffhanger, die Regisseur Tow Ubukata an das Ende einer jeden Episode gesetzt hat, bleibt der Spannungspegel auch auf dem fünften Silberling in der Nähe des Maximus.
Bevor hier allerdings schon Entscheidendes vorweggenommen wird, fällt erst einmal ein kurzer Blick auf die aktuellen Ereignisse. Die Story verschiebt sich in den europäischen Westen und verläuft nunmehr parallel zu den höfischen Intrigen in D’Eons Heimat. Der Graf von St. Germaine wird erstmals etwas konkreter in die Geschichte eingeführt und entpuppt sich als einer der wichtigen Drahtzieher bei den Ränken um die königlichen Psalmen. Letztere wiederum stehen jederzeit im Zentrum der Story, lassen jedoch aufgrund der unterschiedlichen Ansichtsweisen keine weiteren Rückschlüsse auf künftige Entwicklungen zu. Dies ist vor allem der klugen Struktur der Erzählung zu verdanken, die das Mysterium um eben jene Psalmen weiter aufreißt, weitere Interpretationsmöglichkeiten zulässt, aber eben immer nur lose Ansätze in den Raum schmeißt, die dem Spannungsaufbau sehr zuträglich sind. Hinzu kommt, dass so manche Idee schnell wieder verworfen wird, da die Intrigen letzten Endes noch viel komplexer sind, als eingangs vermutet, und die Produktion somit noch eine Spur unberechenbarer wird.
Die Bombe explodiert schließlich, als den Protagonisten in den eigenen Reihen eine Schmierenaffäre droht. Ausgerechnet Durant, der in manchen Abschnitten der Story schon einmal durch zweifelhafte Züge aufgefallen war, steht vor einer folgenschweren Entscheidung und wird von seinem König auf eine bittere Zerreißprobe gestellt. Und schon wäre auch wieder eine fantastische Grundlage für die folgende DVD geschaffen…
Noch elementarer als sonst stechen auf Vol.5 die Fortschritte der Handlung ins Gewicht. Das Tempo spitzt sich ebenso zu wie die inhaltliche Brisanz, und da durch die Einbeziehung neuer tragender Charaktere auch die Komplexität der Geschichte anwächst, darf man einmal mehr im Rahmen dieser Serie vom bisherigen DVD-Highlight sprechen!
“Le Chevalier D’Eon“ schafft es nach wie vor, ähnlich wie “Lady Oscar“, eine brillante historische Vorlage in ein ebenso brillantes Fantasy-Gewand zu packen, bewahrt sich dabei aber die thematische Ernsthaftigkeit bei. Dies macht auch den fünften Silberling zu einer Blaupause im reiferen Anime-Bereich, frei von Klischees und ständigen Rezitierungen. Man muss sich jedenfalls nicht weit aus dem Fenster lehnen, um diese Serie als eine der besten im reichhaltigen OVA-Programm zu bezeichnen!
- Redakteur:
- Björn Backes