Le Chevalier D'Eon Vol. 6
- Regie:
- Kazuhiro Furuhashi
- Jahr:
- 2006
- Genre:
- Trickfilm
- Land:
- Japan
1 Review(s)
10.12.2008 | 20:42Inhalt
Nach Durants Gefangennahme ist die Stimmung bei den Gefährten gedrückt. D’Eon, Teillagory und Robin fürchten bereits um das Leben ihres Begleiters, sorgen sich weiterhin aber um die Gerüchte, die sich um Robbespiere und den Orden der Auferstehung ranken. Keiner ahnt jedoch, dass Durant sein Leben geopfert hätte, um den Zirkel nicht an die französische Krone zu verraten, die immer deutlicher von Verrat und Intrigen gezeichnet wird, und bei der harten Folter durch den Orden standhaft geblieben ist. Mit Hilfe von Queen Mary gelingt es dem Trio, Durant aus der Gefangenschaft zu befreien und weitere Geheimnisse um die Verstrickungen der Dichter mit der Krone in Erfahrung zu bringen und zu ermitteln, welche hohen Ränge insgeheim am Stuhl des Königs sägen und die Loyalität zur Heimat untergraben. Allerdings können Beaumont und seine Freunde nicht schadlos nach Frankreich reisen, bevor die Mission in England nicht erfolgreich beendet wurde. Als das wiedervereinte Quartett sich schließlich auf den Weg zur Zentrale des Ordens begibt, um Robbespierre und Sir Dashwood zu stellen, scheint sich ein Desaster anzubahnen. Ein Blutbad droht, und mitten in der Szenerie befindet sich wieder Lia de Beaumont, die scheinbar an ihre alte Wirkungsstätte zurückgekehrt ist…
Persönlicher Eindruck
Es wird düster in der zweiten Halbzeit der I.G.-Produktion “Le Chevalier D’Eon“, richtig düster sogar. Nach dem Cliffhanger der bislang letzten Episode nimmt die Geschichte auf DVD Nr. 6 mit einem Mal ein ziemlich hohes Tempo an, welches sich nicht bloß auf die Weiterentwicklung der intriganten Plotinhalte beschränkt, sondern auch die finstere Atmosphäre unglaublich stark forciert. Die Inszenierung ist stimmungsvoller denn je, angefangen in den vielen Darstellungen der Riten des Ordens, sowie dem sehr abwechslungsreichen Soundtrack, der in manchen Szenen regelrecht atemberaubende Effekte erzielt. Die Szenen des Showdowns zwischen Dashwood und Robbespierre – inhaltlich soll hier nicht zuviel vorweggenommen werden – sind definitiv eindruckerweckend und zollen von einer sphärischen Dichte, die sowohl im Fantasy-, als auch im historischen Anime-Bereich ihresgleichen sucht. Und es scheint, als wäre dies wirklich erst der Anfang…
Die Geschichte macht parallel hierzu die bislang größten Fortschritte. Die gesamte Intrige am Hofe, sowie ihre Beteiligten fliegen auf, allerdings können die Drahtzieher weiter ihre Fäden spinnen, weil D’Eon und die übrigen Protagonisten an ihre Mission in England gebunden sind. Unterdessen werden die Hintergründe der Story mit weiteren kurzen Flashbacks und einer Offenbarung seitens Queen Mary noch näher beleuchtet und größtenteils ans Tageslicht gebracht. Lia kehrt zurück, ihre Verbindung zu Robbespierre wird mit einigen erschütternden Wahrheiten aufgedeckt, aber auch die Bedeutung des Ordens der Auferstehung sowie die Stellung der Gilde der Dichter kommen langsam zum Vorschein und bringen die unterschiedlichen Vorgänge der Handlung endlich so richtig in die Gänge. Die Positionen werden endgültig – so mag man es zu diesem Zeitpunkt nun meinen – gefestigt und die Handlung steuert zielsicher auf ein wahrlich majestätisches Finale zu. Und dennoch bleibt die Story ein ziemlich komplexes Unterfangen, das sich trotz der vielen, sich nunmehr bietenden Klarheiten nicht gänzlich entschlüsseln lässt. Allerdings lassen die Entwicklungen der hiesigen drei Episoden weitere Schlüsse auf den künftigen Verlauf der Story und auf die Verstrickungen, die sich darin noch anbahnen werden, zu und versprechen für die verbleibenden zwei DVDs ein wahrlich spektakuläres Finale, welches sich vor Gleichgesinnten wie “Lady Oscar“ keineswegs verstecken muss. In Sachen Atmosphäre, Inszenierung und vor allem Charakterdesign erreicht “Le Chevalier D’Eon“ auf der nunmehr sechsten von acht DVDs jedenfalls ein Niveau, das man wohl künftig selbst aus den eigenen Reihen kaum mehr wird überbieten können. Vielleicht mag es auch die erste Euphorie über die lebendige Verquickung von Inhalt und Darbietung sein; aber insgeheim kristallisiert sich langsam der Leitgedanke heraus, dass die Serie es nunmehr tatsächlich geschafft hat, der Elite aus den Gonzo Studios den Rang abzulaufen!
- Redakteur:
- Björn Backes