Le Chevalier D'Eon Vol. 8
- Regie:
- Kazuhiro Furuhashi
- Jahr:
- 2008
- Genre:
- Trickfilm
- Land:
- Japan
1 Review(s)
16.12.2009 | 21:52Story
Nach Teillagorys Verrat befindet sich D’Eon in der Gefangenschaft des Duc D’Orleans, der nun hofft, mit der Hilfe des jungen Beaumont die königlichen Psalmen endgültig entschlüsseln zu können. Als die beiden ehemaligen Gefährten dabei erneut aufeinander treffen, kommt es zum unausweichlichen Gefecht der beiden Ritter, welches Teuillagory für sich entscheidet. Als der Duc jedoch den Gnadenstoß setzen möchte, greift der herbeigeeilte Robin zur Waffe – und tötet im Eifer des Gefechts versehentlich seinen alten Meister Teillagory.
D’Eon kehrt schließlich nach Versailles zurück, um seine geliebte Anna zu empfangen und sie nach der langen Reise in den Stand der Ehe zu rufen. In den Gemächern von Ludwig XV. kommt es jedoch zum Eklat: Sowohl die Frau des Throninhabers, als auch D’Eons Geliebte wurden vom Monarchen umgebracht. Während Robin im Hintergrund ausgerechnet mit der Unterstützung Robbespierres eine Revolution gegen den Thron anzettelt, presst Beaumont die Wahrheit um seine Tochter, die Psalmen und die große Lüge der französischen Monarchie heraus…
Persönlicher Eindruck
Nachdem die Vorwehen zum großen Finale noch einmal riesige Wellen geschlagen hatten, kommt es nun zur majestätischen Schlusssequenz von Kazuhiro Furuhashis Erfolgsserie “Le Chevalier D’Eon“. Die achte und letzte DVD ist nicht nur die Auflösung der vielen Irrungen und Wirrungen sowie des komplexen Haupthandlungsstrangs; es ist auch der glorreiche Endakkord einer sehr philosophischen, außergewöhnlichen Anime-Reihe, die in vielen Grundzügen weit über das hinaus gegangen ist, was man von ihr erwarten konnte – und dafür darf man den Entwicklern an dieser Stelle ehrfürchtig danken.
In den Episoden 22-24 entdeckt der Zuseher nun endlich das wahre Gesicht der französischen Monarchie, wie sie in “Le Chevalier D’Eon“ dargestellt wird. Vor allem Ludwig XV., der geheimnisumwobene Thronerbe macht nun endlich transparent, was man lange vermutet und befürchtet hatte, was die Handlung aber immer nur sehr grob anzudeuten vermochte. In seiner Position richtet er über die Menschen, die ihm lange Jahre nahe waren, und zerstört damit einen großen Teil des Hoffnungsschimmers, den die loyalen Anhänger seiner Majestät trotz der vielen Intrigen lange aufrechterhalten hatten.
Dementsprechend passiert bei den Charakteren auch sehr viel auf persönlicher, emotionaler Ebene, nicht zuletzt weil die Story sich in ihren Ausläufern noch von einigen geschätzten Figuren trennt. Teillagory wird Opfer seines hinterhältigen Verrats, Durand wird derweil weiter betrauert, und auch der Doppelmord des Königs löst in D’Eon eine Trauer aus, die er zuletzt beim Tod seiner Schwester Lia empfunden hat.
Zum Ende hin entwickelt sich die Serie zu einem durchweg dramatischen Machtspiel voller ungeahnter Wendungen und böser Überraschungen, gemischt mit verblüffenden Charakterzeichnungen, bei denen Furuhashi tatsächlich noch ein paar Trümpfe in der Hinterhand gehalten hatte. Diesbezüglich sei vor allem Maximilian Robespierre genannt, der mit der Auflösung der Story zur tragischen Figur in “Le Chevalier D’Eon“ avanciert und in den letzten Zügen der Handlung auch noch zu seinem Recht als stiller Hauptdarsteller kommt – mehr vielleicht noch als der Titelgeber selber.
Mehr zu beschreiben, ist jedoch an dieser Stelle problematisch, da man schlichtweg droht, zu viel über die Details der Story in den letzten drei Episoden verraten. Nur soviel sei gesagt: Wer die Produktion bis hier verfolgt hat und Großes vom Finale erwartet hat, wird voll und ganz zufriedengestellt. Zwar sind manche Entwicklungen bitter und auch sehr hart, und vielleicht geht es in der letzten Folge auch alles ein bisschen zu schnell – doch wenn man sich vor Augen führt, welchen Komplex die Designer hier aufgerissen haben, muss man regelrecht euphorisch konstatieren, dass sie auch den Schluss erwartungsgemäß brillant umgesetzt haben!
- Redakteur:
- Björn Backes