Legion der Vampire
- Regie:
- Rowan, Blair; Epstein, Barak
- Jahr:
- 2008
- Genre:
- Horror
- Land:
- USA
- Originaltitel:
- Blood on the Highway
1 Review(s)
02.01.2010 | 14:51Es gibt wohl kein anderes Film-Genre, welches so prädestiniert ist für Low-Budget Produktionen, wie das der Horrorfilme. Anders kann man es sich wohl nicht erklären das im Wochentakt eine kaum zu überschaubare Masse an neuen B- und C-Movies in Kiez-Kinos, Videotheken und Elektronikgeschäften Einzug hält. Das es dabei aber längst nicht ausreicht, das fehlende Budget mit möglichst viel Kunstblut wett zu machen, zeigen dabei mindestens drei Viertel aller Beiträge aus entsprechender Sparte. Über diesen Umstand waren sich Barak Epstein und Blair Rowan zum Glück bewusst, als sie mit „Legion der Vampire“ einen höchst unterhaltsamen Vampir-Splatter mit derben Humor drehten.
Die drei Freunde Bone (Deva George), Sam (Nate Rubin) und Carrie (Robin Gierhart) befinden sich gerade auf den Weg zu einem Musikfestival, als sich der Tank des Autos langsam aber sicher dem Ende nähert. Um noch rechtzeitig zu dem Großereignis zu kommen, entschließt sich das Trio daher notgedrungen in der kleinen Stadt Fate eine Tankstelle aufzusuchen. An dieser wird man jedoch alles andere als freundlich vom doch sehr blass aussehenden Tankwart begrüßt, welcher die Drei nicht nur verjagt, sondern Sam obendrein noch in den Hals beißt. Auf der Flucht aus dem kleinen Örtchen, begegnet man noch mehreren dieser wenig gesund aussehenden Gestalten. Ein Typ namens Byron (Tony Medlin), seines Zeichens nicht nur selbst ernannter Überlebenskünstler sondern auch Präsident des eigenständigen Staates „Housechusetts“, klärt die jungen Leute auf, das es sich bei den Angreifern um Vampire handelt, welche von der Regierung ausgesandt wurden um den Staat im Staate zu infiltrieren. Zumindest meint dies Byron, der seine Begleiter vorerst mit in seine Casa de Hinterwälder nimmt...
Filme wie „Legion der Vampire“ darf man natürlich nicht auf ihre unglaublich schwachsinnige Story festnageln, die sowieso nur als loser Antriebsmotor fungiert, um möglichst viel Kunstblut auf den Bildschirm zu befördern. Im vorliegenden Fall haben wir es dabei mit einem Film zu tun, der sich über seinen Stand absolut bewusst ist und sich glücklicherweise in keinster Weise selbst ernst nimmt und dies auch jederzeit unter Beweis stellt. So sind die Vampire hier lediglich debile Hinterwäldler mit blassem Gesicht, welche absolut mit dummen Zombies hätten ausgetauscht werden können, die doch sehr blutigen und stets überzogen wirkenden Effekte und Metzeleinlagen, glänzen mit einem liebenswerten Trash-Charme, die Sets lachhaft billig und die Charakterzeichnung absolut oberflächlich und auf Stereotypen beschränkt.
Mit letzterem scheint sich der Streifen im übrigen einen kleinen Strich durch die Rechnung zu machen, wirken die Figuren anfänglich doch so unsympathisch, als hätten sie den Zuschauern zuvor eine reingehauen. Doch nach und nach erweisen sich vor allem der überschwänglich coole Bone und der paranoide Byron als absolute Granaten, wenn es darum geht, mit politisch absolut unkorrekten Onelinern aufzutrumpfen. Die höchst pubertären Sex- und Fäkal-Gags wissen dabei erstaunlich gut zu zünden, sodass man sich schon fast schämt, über diesen Unsinn überhaupt zu lachen.
Sicherlich, hier und da weist der Film einige Längen auf, die man sich ganz einfach hätte sparen können, und auch die unbekannten Darsteller (lediglich der kleine und durchaus feine Cameo von Nicholas Brendon dürfte für alle Fans von „Buffy – Im Bann der Dämonen“ noch erwähnenswert sein) sind in den meisten Fällen einfach nur mies, insgesamt funktioniert die Mixtur aus unsagbar anspruchslosen Humor und jeder Menge Splatter-Action aber sehr gut, sodass man „Legion der Vampire“ attestieren muss, das er es beinahe durchgehend schafft sein Publikum an der Leine zu halten.
Original Filmtitel:
Blood on the Highway (2008)
Länge des Filmes:
Ca. 88 Minuten
Darsteller:
Deva George...Bone
Nate Rubin...Sam
Robin Gierhart...Carrie
Tony Medlin...Byron
Laura Stone...Lynette
Chris Gardner...Roy
Nicholas Brendon...Chase Sinclair
Tom Towles...Louis Debois
...
Regisseur:
Blair Rowan
Barak Epstein
FSK:
18 - Keine Jugendfreigabe
Fazit
„Legion der Vampire“ ist weder sonderlich originell, noch hält er dem eigenen, hoch gestellten Vergleich mit „From Dusk Till Dawn“ auf dem DVD Cover auch nur ansatzweise stand. Als billiger Fun-Splatter für einen unterhaltsamen Filmabend, funktioniert das Werk von Barak Epstein und Blair Rowan trotzdem ganz gut, sodass man keinesfalls von einer Verschwendung seiner Lebenszeit sprechen kann, zumindest wenn man solch seichter Unterhaltung für Zwischendurch etwas abgewinnen kann.
5,5/10
- Redakteur:
- Adrian Trachte