McLeods Töchter - 5. Staffel
- Regie:
- Diverse
- Jahr:
- 2005
- Genre:
- Abenteuer
- Land:
- Australien
- Originaltitel:
- McLeods Daughters - Season 5
1 Review(s)
03.11.2008 | 14:08Inhalt
Nachdem Tess und Nick sich das Jawort gegeben haben, steht ihre Beziehung wieder vor mehreren schwierigen Prüfungen. Direkt nach der Rückkehr aus den Flitterwochen kann sich Tess nur schwer mit dem besserwisserischen Verhalten ihres neuen Gatten anfreunden. Die ersten Beziehungskrisen sind gerade erst überwunden, als plötzlich Nicks alte Liebe Sally auf Drover’s Run auftaucht und ihm gesteht, dass sie ein Kind erwartet – von Nick. Mit gemischten Gefühlen erklärt sich Tess einverstanden, das einstige Pärchen zu unterstützen, wird aber stets unglücklicher mit der Situation. Das Farmleben kommt nicht zur Ruhe, ihr persönliches Glück steht schon zu Beginn vor einer Zerreißprobe, und dazu ist ihr Mann nicht ehrlich zu ihr. Erst nach einer zwischenzeitlichen Trennung entbrennen die Gefühle wieder füreinander.
Als die Situation Monate später wieder gefestigt ist, nimmt das junge Paar die Gelegenheit wahr, eine Farm in Argentinien zu pachten und dort ein Äquivalent zu Drover’s Run aufzubauen. Doch noch während die beiden Versöhnten ihre Pläne daheim Publik machen können, wird ihr Glück durch eine folgenschwere Tragödie völlig zerstört…
Persönlicher Eindruck
Der stete Wandel, den die australische Erfolgsserie bereits seit der dritten Staffel vollzieht, erlebt auch in Season 5 eine konsequente Fortsetzung. Wichtige Darsteller wurden vorab ausgetauscht, die Hauptrollen werden von einst nicht ganz so bedeutenden oder gar frisch hinzu gestoßenen Darstellern besetzt, und letzten Endes hat sich das Gesicht der Serie im Vergleich zum Anfang von “McLeods Töchter“ nun nahezu komplett verändert. Während konservativ eingestellte Fans diese Entwicklung nach wie vor mit Skepsis betrachten und der Serie mittlerweile auch abgeschworen haben, freuen sich Liebhaber der fortwährenden Handlung immer wieder über die Einbeziehung neuer Charaktere. Wie sich nämlich innerhalb der letzten Staffeln gezeigt hat, kann Drover’s Run nur dann weiter existieren, wenn neue Schicksale und Dramen von bislang unbeteiligten Figuren durchlebt werden. Das Stammpersonal hat nämlich insgeheim schon zu viele Tragödien durchstehen müssen, als dass Rezitierungen hier noch ihre Wirkung zeigen würden. Wobei gerade dies sich auch zu einem echten Dilemma entwickelt hat…
Wie auch immer: Auch die fünfte Season bietet wieder reichlich Emotionales, verpackt in groß ausstaffierten Krisen, tragischen Schicksalsschlägen und wirtschaftlichen sowie finanziellen Tiefpunkten das Anwesen betreffend. Im ersten Abschnitt der aktuellen Season stehen besonders Tess und ihr neue Ehemann Nick im Mittelpunkt, die sich durch unzählige kleine Fehden und einen Kleinkrieg um den unehelichen Nachwuchs von Nicks vorherigen Geliebten Sally schlagen müssen. Gerade in diesem Metier zeigt sich Bridie Carter als eine der besten Serienschauspielerinnen weltweit, da sie im Laufe der Jahre schlichtweg gelernt hat, wie man lebensnahe Probleme dramatisch und dennoch authentisch verpackt und dabei eine Ausstrahlung entwickelt, die ihresgleichen sucht. Auch wenn treue TV-Jünger bereits wissen, dass Carter im Laufe der nächsten Staffel als eines der wenigen, verbliebenen Originalmitglieder ebenfalls aussteigen wird, so muss man ganz klar sagen, dass ihre persönliche Leistung als Darstellerin in keiner anderen Staffel so stark war wie in dieser fünften.
Das Regieteam bereitet die Zuseher dementsprechend auch schon langsam auf Tess’ Ende vor und stellt ihre Wertigkeit im zweiten Abschnitt der Season mächtig zurück. Es sind zuletzt vernachlässigte Figuren wie Jodi und Kate, denen nun das Feld gehört und deren individuelle Liebschaften in den Fokus rücken. Zwar erlaubt sich die Serie gerade in diesen Kapiteln häufige Rückblenden in alte Liebesaffären – hier zeigt man sich leider nicht mehr ganz so erfinderisch – jedoch ist der Unterhaltungswert, nicht zuletzt vor dem Hintergrund der genialen Outback-Kulissen nach wie vor sehr hoch. Selbst die unglaubwürdigen Entwicklungen und der erneute Todesfall scheinen nicht wirklich angebracht, da man mittlerweile gar nicht mehr glauben mag, dass in Drover’s Run so viele Figuren tödlich verunglücken. Aber auch hier sei noch nichts vorweggenommen, da demnächst ein gewaltiger Rückzieher eingeplant ist. Dennoch: Was die Glaubwürdigkeit betrifft, haben “McLeods Töchter“ leider von Staffel zu Staffel stärkere Einbußen hinnehmen müssen – und dies ändert sich auch mit den beiden Boxen zur fünften Season nicht.
DVD-Aufarbeitung
Zur Ausstattung der beiden DVD-Boxen sei gesagt, dass man sowohl den leichten Unschärfen beim Bild, als auch der stimmigen Präsentation der Serie treu bleibt. Im Vergleich zur vorherigen Staffel hat sich nichts verändert, leider auch nicht die Tatsache, dass man sich den mittlerweile handelsüblichen, ungeliebten Veröffentlichungsschemen angepasst hat. Die acht Silberlinge wurden nämlich wieder auf zwei Sets verteilt, was rein praktisch auch anders zu lösen gewesen wäre. Zumindest wäre ein wenig Bonusmatrial als Zusatzanreiz hier nicht schlecht gewesen, fällt aber – man kennt es schon – ebenfalls unter den Tisch.
Fazit
Tragik, Schicksale, Tragödien und dennoch eine richtig starke, sehenswerte Serie. “McLeods Töchter“ sind zwar schon mehrfach getrennt und auseinander gerissen worden, und überhaupt hat sich der Charakter der Sendung im Laufe der Zeit ein ganzes Stück verschoben, aber immer noch steht dieses australische Trademark für sehr gute Familienunterhaltung und thematischen Abwechslungsreichtum. Somit ist auch die fünfte Staffel der Serie eine rundum empfehlenswerte Angelegenheit für alle Anhänger der Damen auf Drover’s Run.
- Redakteur:
- Björn Backes