Michael Bay's Texas Chainsaw Massacre
- Regie:
- Marcus Nispel
- Jahr:
- 2003
- Genre:
- Horror
- Land:
- USA
- Originaltitel:
- The Texas Chainsaw Massacre
2 Review(s)
16.06.2004 | 09:28Vier dumme und ein kluger Alt-Teenager aus Texas kehren mit ihrem Van von einer Tour aus Mexiko zurück, wo sie sich billig mit Marihuana eingedeckt haben. (Wir schreiben das Jahr 1973.) Irgendwo im amerikanischen Grenzland läuft ihnen beinahe eine junge Frau vor den Kühler. Diese ist offensichtlich geistig verwirrt bzw. fürchtet sich zu Tode. Als unser Quintett sie in das nächste Dorf und zu einem Arzt bringen will, dreht sie endgültig durch, zieht einen Revolver und jagt sich eine Kugel in den Kopf.
Mit der Leiche im Wagen steuert man geschockt das angepeilte Ziel an, um die Polizei zu benachrichtigen. Doch das ist in dieser Öde gar nicht einfach. Die scheinheilige Dame an der heruntergekommenen Tankstelle schickt unsere Reisenden jedenfalls zu einer alten Mühle, wo der Sheriff sie angeblich erwartet. Als er ausbleibt, beginnen Erin (das ist die oben erwähnte Kluge) und ihr Lebensgefährte Kemper ihn zu suchen.
Sie finden ein baufälliges Haus und seinen beinlosen, höchst unfreundlichen Besitzer. Er bietet immerhin Erin an, den Sheriff anzurufen - eine Falle, denn anschließend ist Kemper verschwunden: Der geisteskranke Sohn des Alten, ein Hüne im Schlachterdress und mit einer Maske aus Menschenhaut, hat ihn überfallen, getötet und in den Keller besagten Hauses verschleppt, um ihn dort wie so viele andere unglückliche "Gäste" fachgerecht zu verwursten.
Der kleine Ort ist eine einzige Todesfalle und fest in der Hand der degenerierten Hewitt- Familie. Fremde werden Willkommen geheißen; das ist das letzte, was man von ihnen hört. Das dämmert den nur mehr vier jungen Leuten. Auf der Suche nach Kemper stolpern sie quasi über diese grausame Wahrheit, was umgehend das schreckliche "Leatherface" mit seiner geliebten Kettensäge, sowie seine Sippe auf den Plan ruft. Die Verfolger - zu denen selbstverständlich auch der Sheriff gehört - sind im Vorteil; sie kennen das Terrain.
Von einem Ort des Schreckens zum nächsten geht die wilde Flucht, während die Zahl der der grausam zu Tode gebrachten Opfer kontinuierlich steigt. Erin entwickelt allerdings nicht nur einen enormen Überlebenswillen, sondern auch einen für die Hewitts und ihren Schergen Sheriff Hoyt ungewohnten Einfallsreichtum. Sie nimmt den ungleichen Kampf auf, und es beginnt das wahre Kettensägenmassaker ...
Nicht nur die Revolution, sondern auch Hollywood frisst ihre bzw. seine Kinder. Niemals zuvor wurden geradezu hemmungslos klassische Horrorfilme neu verfilmt. Die Intention ist klar: Das Studio spart die Suche nach einem hoffentlich zündenden Drehbuch und greift auf bereits Bewährtes zurück. Das mininiert das Risiko und sichert den Profit. Der Hunger des Zuschauers nach frischer und zeitgemäßer Ware: ein zu vernachlässigender Faktor, der ihm und ihr gar nicht auffällt, wenn man ihn möglichst gar nicht stillt.
Nun erwischt es also "The Texas Chainsaw Massacre" (dt. "Blutgericht in Texas"), von Tobe Hooper 1974 kongenial in Szene gesetzt. Nicht dass der Meister sein Werk seither in Frieden ruhen ließ; chronischer Erfolgsmangel veranlasste Hooper, noch drei weitere Male dankbar die Kettensäge kreischen zu lassen. (Dem Regiestuhl hielt er sich ab Teil 2 freilich klugerweise fern.) Das Original ist wie so oft unübertroffen, ein wüstes, verstörendes, infam wirkungsvolles Opus des Grauens, eine böse Parodie auf das glorreiche Leben auf dem Land und seine angeblich moralisch vorbildlichen Bewohner. Hooper enthüllte tödliches Schweigen, hinter dem sich die ultimative Degeneration verbarg. Das "klassische" US-Amerika zerlegte seinen Nachwuchs buchstäblich in kleine Stücke.
Wer das Original gesehen hat, wird es selbst heute, da dem Filmtrick im Guten wie im Bösen keine Grenzen mehr gesetzt sind, so schnell nicht vergessen. "Texas Chainsaw Massacre" ist ein primitiver Film, der indes unter die Haut geht. Selten zuvor wurden menschliche Abgründe so gnadenlos ausgeleuchtet. Gruseln mit Anspruch: kaum zehn kurze Jahre war sogar so etwas möglich im Hollywood nach "Easy Rider".
Dem "Texas Chainsaw Massacre" (oder "TCM", wie die Eingeweihten sprechen) des Jahres 2003 ist echte Verstörung völlig fremd. Wer meint, sie trotzdem zu entdecken, wird womöglich durch den Weichspüler des politisch Korrekten geprägt: Richtig böser Horror entsteht zwar noch (z. B. in Fernost), aber er erreicht das Kino meist nicht mehr, sondern wird gleich auf DVD gebrannt und verbannt. Zensoren und Tugendbolde haben längst Oberwasser bekommen. Ein "TCM" im Hooper-Stil scheint heute schier undenkbar.
Die Form dominiert den Inhalt. Das "TCM"-Remake verpackt eine simple Gruselmär in kunsthandwerklich gelackte Bilder. Schön ausgewaschen und "erdig" kommt der Film daher; jedes Detail in den liebevoll gestalteten Kulissen suggeriert Gefahr. Morsches Holz, tropfendes Schmutzwasser, Hitze, Schweiß, Blut, Fäulnis, Schimmel, körperliche Entstellungen, verderbte Visagen: Hier kann "TCM 2003" punkten, Regisseur Marcus Nispel auf seine MTV- und Werbefilm-Vergangenheit bauen. Dieser Film war preiswert, aber das sieht man ihm zumindest optisch nicht an.
Ebenfalls positiv zu bewerten (und überraschenderweise vom Original abgeschaut) ist die Entscheidung, die zahlreichen Gräueltaten meist nur anzudeuten, statt in ihnen zu schwelgen. Genretypische Splatterszenen gibt es trotzdem, was gut ist (auch wenn man sich dies heutzutage gar nicht mehr offen auszusprechen wagt), und effektvoll gestaltet sind sie auch.
"TCM 2003" krankt ansonsten an gravierenderen Problemen. Leider entpuppen sich Scott Kosars Veränderungen des ursprünglichen Scripts durchweg als Verschlimmbesserungen. Hooper gestaltete seine Fassung als Kammerspiel des Grausigen, verließ das Klaustrophobie verbreitende Haus der Sawyer-Schlächter selten, lieferte seine Protagonisten ihren Peinigern aus, ließ ihnen und den Zuschauern keinen Hoffnungsschimmer. Nispel stellt eine echte Kämpfernatur in die Gruppe. Erin fürchtet sich zwar ordentlich, ist jedoch ihren Verfolgern nie wirklich ausgeliefert. Sie entkommt zwar angeschlagen, aber ungebrochen - als typische "last (wo)man standing" des üblichen Horrorfilms.
Vor allem hütete sich Hooper davor, das Geschehen zu "erklären". In "TCM 2003" ist Leatherface plötzlich ein von einer seltenen Hautkrankheit entstellter Mann, der in seiner Jugend verspottet und darüber verrückt wurde. Seine Familie schloss sich ihm solidarisch an bzw. betätigt sich als Straßenräuber. 1974 blieb das Grauen ohne Begründung und wirkte dadurch viel bedrohlicher. Hoopers Sayers waren schlicht wahnsinnig und hinterließen Tod, Ekel und Ratlosigkeit. Man spürte noch die Nähe zum authentischen Fall Ed Gein (1906-1984), jenes geisteskranken Mörders und Leichenschänders aus Winconsin, dessen unfassbare Taten in den 1950er Jahren "TCM" (und übrigens auch Hitchcocks "Psycho") inspirierten. Niemand hat je wirklich begriffen, was in Geins Kopf vorging. Daran hat sich Hooper gehalten und ein Meisterwerk geschaffen. Nispels Version wird daran nicht rühren.
Ein reichlicher Schuss Moral mischt sich bitter in den Filmgenuss. Hoopers Jugendliche wirkten 1974 authentisch. Sie waren nicht sehr sympathisch, Durchschnittstypen eben. Ihr übles Ende war nie "Strafe", sondern unverdientes Schicksal. Das hat sich unter diversen bigotten US-Präsidenten längst geändert. Es ist kein Zufall, dass ausgerechnet Erin überlebt: Sie ist es, die kein Gras raucht, nicht im Auto herummacht, sogar eine Ehe ansteuert, ihren Kemper am kurzen Gängelband führt, plakativ die "Vernünftige" ist. Hooper hätte sie als Spielverderberin gleich als Erste zersägen lassen - recht so! Aber Nispels Erin darf überleben und ihr gutbürgerliches Spießertum weiter selbstgerecht vor sich hertragen.
Bleibt die Frage, wieso die Geschichte eigentlich immer noch 1973 spielt. Was hinderte Nispel daran, sie ins 21. Jahrhundert zu transportieren? In Verhalten und Sprechen der Figuren spiegeln sich die "Wilden 70er" niemals wider. Der einzige Grund, der wirklich zieht, ist technischer Natur: Heute wäre garantiert keiner unserer Abenteurer ohne Handy unterwegs. Ein texanisches Höllenloch benötigt jedoch zwingend die Abgeschiedenheit, die inzwischen nur noch schwer zu gewährleisten ist auf diesem unseren Planeten.
Es dürfte kaum verwundern, dass darstellerische Großleistungen kaum zu vermelden sind. Schon die Original-"TCM"-Crew diente primär dem Zweck, sich von der wahren Hauptfigur niedermetzeln zu lassen: Leatherface gewann die Herzen der Horrorfreunde. Die Schauspieler kennt heute kein Mensch mehr. Ähnlich wird es den Darstellern der Nispel-Version ergehen. Sie geben nur das übliche US-Jungvolk des Slasherkinos Marke "Dumm, Hübsch & Geil", welches möglichst effektvoll - die ohnehin chronisch knapp bekleideten Damen geraten mit dünnem T-Shirt vorher garantiert irgendwie in einen Wasserguss - der Reihe nach abgeschlachtet wird.
Jessica Biel verkörpert (allzu) überzeugend die konservative US-Powerfrau, die jenseits von Sex, Drugs & Rock'n'Roll in der Krise zur Kämpferin mutiert, die Bösen dezimiert und sogar ein kleines Kind retten kann. In Szenen echten Schreckens ist sie freilich genauso überfordert wie ihre Mitspieler.
Wirklich böse wirkt interessanterweise ausgerechnet der "Normale" unter den Schurken. R. Lee Ermey ist ein Südstaaten-Sheriff wie aus dem Bilderbuch: niederträchtig, korrupt, geil, bedrohlich, mit einem bemerkenswerten Schandmaul ausgestattet. Mit seiner Vergangenheit als Ausbilder (oder Schleifer) für Rekruten der US-Marines hat sich Ermey eine schauspielerische Nische geschaffen, in der er freilich auch gefangen sitzt. Für ein cineastisches Leichtgewicht wie "TCM 2003" reicht sein Repertoire indes allemal.
Ansonsten bevölkert Hinterwäldlerpack die Szene. Böse, schmutzig, deformiert, verrückt, sehr wahrscheinlich inzestuös (wobei "TCM 2003" auch diesen Aspekt zwecks Umschiffung der Zensur vorsichtshalber ausblendet) spielen sie ihre Rollen. Man bewundert freilich eher die Fähigkeiten der Maskenbildner. Richtig fies wirkt höchstens Terrence Evans als Rollstuhl fahrender Old Monty.
Fazit: "The Texas Chainsaw Massacre" Anno 2003 reiht sich passgerecht in die Serie aktueller Slasher ein, die den Witz-Grusel à la "Scream" ablösten und eine Rückkehr zur alten Blut-und-Gedärme-Glorie versprechen. Auf Nummer Sicher ging das Studio, indem es kühl kalkulierend ein bewährtes Filmvorbild mit Kultstatus "modernisieren" und neu in Szene setzen ließ. Das Ergebnis ist (nicht ganz unerwartet) weder Fisch noch Fleisch. Optisch aufgemotzt äfft das Remake nur das Original nach, um ängstlich dort abzubrechen, wo dieses wirklich unangenehm wurde, d. h. den Zuschauer an echte menschliche Abgründe heranführte. Es bleibt ein handwerklich sauber umgesetzter, doch völlig durchschnittlicher Horrorfilm, der anderthalb Stunden unterhält, aber ebenso rasch und zu Recht wieder in Vergessenheit gerät.
Originaltitel: The Texas Chainsaw Massacre (USA 2003)
Regie: Marcus Nispel
Darsteller: Jessica Biel (Erin), Jonathan Tucker (Morgan), Erica Leerhsen (Pepper), Mike Vogel (Andy), Eric Balfour (Kemper), David Dorfman (Jedidiah), R. Lee Ermey (Sheriff Hoyt), Lauren German (Anhalterin), Andrew Bryniarski (Thomas Hewitt/Leatherface), Terrence Evans (Old Monty), Marietta Marich (Luda May), Heather Kafka (Henrietta) u. a.
Drehbuch: Scott Kosar
Länge: 94 Minuten
FSK 18 (bzw. keine Jugendfreigabe)
Zu leihen ab 19. Mai 2004
Zu kaufen ab 8. Juli 2004
Anbieter: Highlight Home Entertainment
DVD-Bild: 16:9 (1.85:1) anamorph
DVD-Ton: Deutsch, Dolby Digital 5.1/Deutsch, DTS 5.1/Englisch, Dolby Digital 5.1
DVD-Features: Darsteller-Infos (Text)/Interviews in englischer Sprache/Blick hinter die Kulissen/Der besondere Filmtipp: "Lost in Translation"
Den "Blick hinter die Kulissen" darf man übrigens wörtlich nehmen: Wir sehen nur beliebige Ausschnitte der Dreharbeiten, die höchstens belegen, dass Film in der Herstellung nie Magie, sondern vor allem Routine und Warten ist. Die Interviews kann man sich ebenfalls sparen, da sämtliche Befragten nur die Kollegen in den höchsten Tönen loben und vom Spaß am Drehort schwärmen.
- Redakteur:
- Michael Drewniok
"Rooooaaammm" - die Kettensäge röhrt wieder. Schon viermal splatterte "Leatherface" über die Leinwand, diesmal geht es zurück zu den Ursprüngen. Denn "Michael Bay’s Texas Chainsaw Massacre" ist der Remake des ersten Teils, der Großmutter sämtlicher Teenie-Slasher dieser Welt. Der Urfilm zerrte 1974 an den unvorbereiteten Nervensträngen der noch unschuldigen Kinobesucher, die gezeigte Brutalität und Unmenschlichkeit machten das Stück zu einem kleinen Politikum. Inzwischen sind 30 Jahre vergangen, sämtliche Ekel- und Horrorgrenzen scheinen durchbrochen. Kann da ein solche Neuauflage überhaupt noch schocken?
Kann sie! Michael Bay als Produzent und Marcus Nispel als Regisseur erschaffen mit "Michael Bay’s Texas Chainsaw Massacre" eine kleine Kinohölle voller Angst und Schrecken – und brauchen dafür relativ wenig Blut. Regie-Mann Nispel vertraut nämlich einfach auf das, was er am besten kann: Die suggestive Kraft eines Musik-Videos. Denn Nispel kommt aus der MTV-Generation, hat bisher Videos für Pop-Größen wie George Michael produziert und dafür etliche Preise bekommen. Dies merkt man seinem Regie-Debüt an, das einen förmlich mit dunklen Bildern und morbiden Stimmungen zuschüttet. Dabei beginnt an diesem 18. August 1973 alles so friedlich.
Erin, gespielt von TV-Beauty Jessica Biel, ist mit vier Freunden unterwegs durch Texas. Die Stimmung in ihrem Kleinbus ist gelassen, ein Joint raucht fröhlich vor sich hin, die fünf Teenies wollen noch zu einem Konzert. Aber nix da. Fast rasen sie in ein Mädel, das am Straßenrand entlang läuft. Die junge Frau entpuppt sich als hochgradig traumatisiert. Als die Truppe zum nächsten Ort fahren will, wird die gerade noch frisch Geschockte plötzlich lebendig und schreit, dass sie nicht dorthin zurück will. Spricht’s, zieht einen Revolver und schießt sich das Hirn mehr als effektvoll aus dem Kopf heraus. Prima, denken die Jugendlichen, was für eine verdammter Mist – mitten in der Pampa und eine blutige Leiche im Auto. Das nahegelegene Örtchen Travis County scheint zu allem Überfluss fast ausgestorben, nur in der Tankstelle treffen die jungen Leute eine alte und hässliche Frau. Die ruft widerwillig den Sheriff an und erklärt den langsam genervten Teens, dass die zu einer alten Mühle fahren sollen. Dort würde der Hüter des Gesetzes auf sie warten. An der Mühle angekommen, finden die Fünf natürlich keinen Sheriff. Dafür entdecken Erin und ihr "Schönling"-Freund Kemper (Eric Balfour) eine alte Villa in der Nähe. Dort wohnt ein entstellter Rentner im Rollstuhl, der Erin in das Haus zum Telefonieren lässt. Kemper muss draußen warten. Als Erin wieder herauskommt, ist er weg... Als sie eine Stunde später mit ihrem Kumpel Alex noch einmal zu dem Haus zurück geht, um Kemper zu suchen, wartet schon ein Typ mit Ledermaske und Kettensäge auf die beiden. Alex hat nach dieser Begegnung kein Bein mehr und hängt an einem Fleischerhaken, dafür gelingt Erin die Flucht. Ab jetzt geht’s ums pure Überleben. Und langsam neigt sich dieser Sommertag dem Ende zu, es dunkelt, Regen zieht auf, das kurze Shirt der kurvenreichen Heldin wird nass...
Was nach einem normalen Film der Sorte "Schrei-und-Zerstückelung" klingt, ist ein durchaus nervenzerfetzender Schocker geworden. Den größten Horror verbreitet dabei aber nicht Kettensägenfetischist "Leatherface", sondern die wenigen Bewohner von Travis County. Diese sehen auf unheimliche Weise potthässlich und degeneriert aus – zumindest Inzucht ist in diesem hinterwäldlerischen Landstrich wohl kein Fremdwort. Außerdem scheinen die Einheimischen junge und knackige Städter nicht sonderlich zu mögen...
Der Urfilm von "Texas Chainsaw Massacre" war einmal als Gegenbild gegen die heile Welt von traditionalistischen Landflecken wie Texas gedacht, wo der Mais gesund, die Kuh glücklich und das Leben noch geordnet ist. Diesen krassen Kontrast haben auch Nispel und Bay wunderbar herausgearbeitet. In Travis Country rottet und schimmelt es in jeder Ecke, Degeneration und Verfall durchziehen den Film. Da stören auch die wenigen Normalo-Slasher-Klischees kaum. Denn wer sich einmal auf die kranke Atmosphäre von "Michael Bay’s Texas Chainsaw Massacre" eingelassen hat, merkt kaum noch, dass die Hauptdarstellerinnen in einem Slasher-Film immer gut aussehen, nie pissen gehen und ohne Probleme ein Auto knacken. Und schreien müssen sie: "Aaaaahhhh!!!" Hier untermalt durch die Kettensäge: "Rooooaaammm!!!"
- Redakteur:
- Henri Kramer