Planet Of The Beast King Vol. 3
- Regie:
- Nishikiori, Hiroshi
- Jahr:
- 2008
- Genre:
- Trickfilm
- Land:
- Japan
- Originaltitel:
- Jyu-Oh-Sei
1 Review(s)
05.12.2009 | 22:41Story
Thor ist in den letzten Monaten zum führenden Top auf dem Gefängnisplaneten Chimera avanciert und dabei selbst die Zweckbündnisse mit Zagi, dem hinterlistigen Top des Blanc-Rings, unbeschadet überstanden. Als Karim als Blanc-Second von Zagi verstoßen wird, steht das Verhältnis zwischen Thor und seinem Gegenspieler erneut auf der Kippe. Denn als Thor die hübsche Verbannte auf seine Seite zieht und ihr sogar in Aussicht stellt, sie zu erwählen, greift Zagi erneut zu unlauten Mitteln. Kurze Zeit später wird Karim brutal ermordet, als sie auch Zagi ihre Liebe gestehen will. Für Thor ist die Sache klar, weil es nur einen Hauptverdächtigen gibt. Er schließt sein Bündnis mit dem Blanc-Ring endgültig und fordert Zagi zum Duell um den Beast King. Erst viel zu spät merkt er, dass er Opfer eines weiteren Komplotts geworden ist und die Errungenschaft des höchsten Titels auf Chimera von oberster Stelle forciert wird. Als Thor nämlich seinem Ziel, endlich zu erfahren, warum er in der Gefängniswelt gelandet ist und was seinem Aufenthalt vorausgegangen ist, näher zu kommen scheint, bricht für sein Seelenleben eine weitere Welt zusammen…
Persönlicher Eindruck
Mit der dritten und leider auch schon letzten DVD kommt die bislang enorm überzeugende Produktion aus dem Studio Bones bereits an ihr Ende – doch hierzu hat sich das Designerteam um Chefdenker Hiroshi Nishikiori noch einmal eine ganze Menge einfallen lassen. Galten die bisherigen acht Episoden nämlich als ein ziemlich gradliniges Unterfangen, das trotz entscheidendem Tiefsinn nicht übernötig komplex gestrickt wurde, hat man in den letzten 90 Minuten von “Planet Of The Beast King“ definitiv alle Möglichkeiten ausgereizt, die es auszureizen galt.
Dabei ist man zunächst überrascht, wie rapide das Erzähltempo anzieht bzw. in welcher Geschwindigkeit sich die Ereignisse urplötzlich überschlagen.
Das Intermezzo von Karim und Thor beispielsweise scheint der Story auf den ersten Blick eine völlig neue Richtung zu geben, wird dann aber ebenso jäh unterbrochen wie die Hassliebe zu Zagi, die ihren Höhepunkt in einem fulminanten Duell der beiden Protagonisten findet. Dies ist im Grunde genommen schade, denn man merkt gerade in den beiden Schlussepisoden, dass der Regie ein wenig die Zeit davon läuft, auch jede Idee konsequent auszuarbeiten. Der vorzeitige Abschied Thors, der endlich die Chance bekommt, der Ursache für seinen Verbleib auf Chimera auf den Grund zu gehen, kommt überraschend, ist an dieser Stelle aber zwingend notwendig, damit die philosophischen, teile auch melancholischen Inhalte, welche die Sache aufklären, genügend Raum bekommen.
Letzten Endes wirkt das Finale daher ziemlich gedrungen, vielleicht auch vorschnell arrangiert, ohne die Möglichkeit offen zu halten, die Handlung durch eine zusätzliche Folge zu strecken. Je weiter die Geschichte nämlich vordringt, desto sehnlicher wird der Wunsch nach mehr Details und Hintergrunderklärungen für die vielen rasant inszenierten Dinge, die das Gerüst des elfteiligen Schlussakkords darstellen. Gerade für die durchweg toll eingeführten und fortentwickelten Charaktere ist dies ein wenig bedauerlich, da sie partiell nicht ausreichend Gelegenheit bekommen, sich gebührend aus dem stetig komplexer werdenden Plot zu verabschieden. Und sieht man mal von diesem Aspekt ab, wird auch der Verlauf der Endsequenzen nicht für jeden zufriedenstellend sein. Doch hierzu sei an dieser Stelle noch nicht zu viel verraten, bis vielleicht auf die Tatsache, dass die komplette Story noch einmal komplett umgekrempelt wird.
Andererseits: Die Faszination, die von Anfang an von “Planet Of The Beast King“ ausgegangen ist, reißt auch in den letzten drei Episoden nicht ab. Der phantastische Background in Kombination mit den emotionalen Elementen und dem Science-Fiction-Setting üben einen Reiz aus, dem man sich nur schwer entziehen kann, weil die Gesamtkonstruktion schlichtweg hervorragend ist. Daher kann man den kleinen, insgesamt aber eigentlich auch nicht wirklich nennenswerten Einbruch zum Schluss auch gut verkraften und sich freuen, eine nahezu rundum perfekte Anime-Serie von der ersten bis zur letzten Sekunde genossen zu haben!
- Redakteur:
- Björn Backes