Schlangenjuwel, Das
- Regie:
- Santosh Sivan
- Jahr:
- 2005
- Genre:
- Horror
- Land:
- Indien
- Originaltitel:
- Anandabhadram
1 Review(s)
08.12.2008 | 15:10"Das Schlangenjuwel"
Story:
Anandan lebt mit seiner Mutter als Kind in Amerika. Sie war vor vielen Jahren mit seinem Vater aus ihrem Dorf in Südindien geflüchtet, da sie eigentlich nicht hätte heiraten dürfen. Ihre Aufgabe wäre es gewesen als geweihte Halbgöttin das Schlangenjuwel zu beschützen. Sie erzählt Anandan als Kind die Geschichte des Schlangenjuwels und wie darum gekämpft wurde, denn ein schwarzer Magier hatte den Schlangenring, einen Teil des Schatzes gestohlen.
Einige Jahre später, als Anandans Mutter jung verstirbt, reist er nach Indien um ihre Asche dort zu vergraben und ihr ein Licht im heiligen Hain anzuzünden. Leider herrscht im Dorf nun ein Nachfolger des schwarzen Magiers, Digambaran, welcher seine Macht rücksichtslos ausnützt um an das Juwel zu kommen. Anandan kommt ihm mit seinem Realitätssinn in die Quere und es gibt einen Kampf auf Leben und Tod.
Kritik:
"Das Schlangenjuwel" ist der dritte tamilische Film, der bei REM herausgekommen ist. Wie bereits in "Chandramukhi" geht es hier um Übersinnliches, gute Menschen und schwarze Magie.
"Das Schlangenjuwel" ist ein Mix aus Thriller, Horror, Mystik, Romanze und Action à la Hero. Es sterben immer wieder Menschen, der Zuschauer wird nicht geschont. Ein echter, dicklicher Bösewicht gegen ein ganzes Dorf und eine kleine hilflose Schlangengöttin. Wenn das mal kein origineller Mix ist!
Darsteller:
Die Darsteller sind alle typisch für die Region in Südindien, tamilischer Abstammung. Ein sympathischer Held, für europäische Verhältnisse kein Schönling, seine Angebetete ebenso wenig, und doch lebt man sich so schnell in die Geschichte ein, dass man schnell einmal emotional im Film drin ist. Es ist faszinierend zu sehen, wie unterschiedlich "Schönheit" und "Attraktivität" in den verschiedenen Kulturen gesehen wird. Alle Darsteller sind sehr überzeugend, allen voran Prithviraj als Anandan. Er ist sympathisch, gewinnend und kann gerade in den Szenen überzeugen, wenn Digambaran seinen Körper in Besitz nimmt und er somit jemand anderes ist.
Regisseur:
Santosh Sivan ist auch hier zu Lande kein Unbekannter, zumindest wenn man sich ein wenig mit indischen oder indisch angehauchten Filmen befasst. Er produzierte viele verschiedene Filme, unter anderem:
-Asoka
-Bride & Prejudice
-Die Hüterin der Gewürze
-Dil Se
-Silsiilay
um die auf Deutsch veröffentlichen Filme zu erwähnen.
Persönliche Meinung:
Ich bin normalerweise kein Freund von Horror oder Mysteryfilmen, habe mich hier aber sehr gut unterhalten. Der Film hat eine Altersfreigabe von 16, was ich gerechtfertigt finde, da doch einige Szenen und Kostüme ziemlich erschreckend sein können. Für "Horrorprofis" ist der Film wohl nicht wirklich gruselig, aber für mich war es genug. Ab und zu musste ich schmunzeln, denn der Film ist irgendwie auch eine Horrorkomödie. Dennoch konnte ich mich genauso auf die romantischen Momente einlassen und bis zum Schluss gespannt auf die Auflösung "hinfiebern".
Es ist mit Sicherheit kein Film für Jedermann, aber wer offen genug für indische oder auch einfach Filme aus anderen Kulturen mit Mystery und Horrorthemen ist, der wird mit Sicherheit seinen Horizont ein wenig erweitern und sich gut amüsieren. Bollywoodfans sind natürlich auch angesprochen, vor allem weil es endlich wieder einmal ein Film ist, welcher eben nicht in Mumbai, sondern in Kerala, einem anderen Teil Indiens und in Malayam gedreht wurde. Eine willkommene Abwechslung und ich hoffe, dass noch mehr solche Filme den Weg zu REM finden, damit die Bandbreite der indischen Filme ein wenig größer wird. Es gibt noch so viel aus dem filmischen Südindien kennen zu lernen und es wäre schade, wenn es bei drei Filmen bleibt.
DVD:
Die DVD hat eine Originaltonspur in Malayam und deutsche Untertitel, was ich sehr begrüßenswert finde. Malayam ist eine wunderschöne Sprache und mit den guten deutschen Untertiteln (soweit ich das beurteilen kann), ist das Ganze ein Genuss. Was will man mehr? Ich persönlich stehe nicht auf Synchronisationen, denn meiner Meinung nach ist nur in der Originalsprache ein Film authentisch.
-DVD in Softbox
-Audio: Malayam DD 5.1
-Untertitel: Deutsch obtional
-Bild: 16:9
-FSK: 16
-120 Minuten
-Extras: Diverse Trailer von indischen REM-Filmen
Ich wünsche nun viel Spaß, nicht mit Kuschelbollywood, sondern mit einem gruseligen südindischen Filmwerk!
- Redakteur:
- Doris Flückiger