The Dark Knight Rises (2-Disc Blu-Ray)
- Regie:
- Christopher Nolan
- Jahr:
- 2012
- Genre:
- Action
- Land:
- USA
- Originaltitel:
- The Dark Knight Rises
1 Review(s)
05.12.2012 | 20:41Das Vermächtnis des Dunklen Ritters
Vor acht Jahren ist Batman (Christian Bale) in die Nacht verschwunden - seit diesem Moment befindet sich der Held auf der Flucht. Der Dunkle Ritter nahm die Schuld am Tod von Staatsanwalt Harvey Dent auf sich und opferte sich so für die gute Sache, der er sich zusammen mit Commissioner Gordon verschrieben hat. Eine Zeit lang hat diese Lüge funktioniert: Dents neu eingebrachtes Gesetz sorgte dafür, dass die Kriminalitätsraten in Gotham City deutlich sanken. Aber das ändert sich plötzlich radikal, als eine gerissene, katzenhafte Einbrecherin ihre undurchsichtigen Pläne zu verwirklichen beginnt.
Weitaus gefährlicher ist allerdings der maskierte Terrorist Bane: Mit seinem skrupellosen Vorgehen bringt er Bruce dazu, sein selbstgewähltes Exil aufzugeben. Doch selbst als er wieder zu Cape und Maske greift, scheint der Dunkle Ritter Bane unterlegen. (Cinefacts.de)
Filminfos
O-Titel: The Dark Knight Rises (USA/GB 2012)
Dt. Vertrieb: Warner Home Video
VÖ: 30.11.2012
EAN: 5051890120229
FSK: ab 12
Länge: ca. 165 Min.
Regisseur: Christopher Nolan
Drehbuch: Christopher Nolan, Jonathan Nolan, Bob Kane, David S. Goyer
Musik: Hans Zimmer
Darsteller: Christian Bale, Michael Caine, Gary Oldman, Marion Cotillard, Tom Hardy, Anne Hathaway, Joseph Gordon-Levitt, Cillian Murphy u.a.
Handlung
Acht Jahre sind seit dem Kampf mit dem Joker vergangen. Inzwischen weiß ganz Gotham City, dass es der Batman war, der den Helden Harvey Dent auf dem Gewissen hat. Gut also, dass sich der Flattermann seitdem nicht mehr gezeigt hat. Und Commissioner Gordon sowie der Bürgermeister sind sicher, dass sich die Stadt inzwischen längst um sich selbst kümmern kann. Sie irren sich sehr.
Bruce Wayne verhält sich inzwischen wie ein gewisser Howard Hughes, und finstere Gerüchte besagen, dass er 20 Zentimeter lange Fingernägel trage. Beim Howard-Dent-Gedenktag, der auf Waynes Garten gefeiert wird, soll eine der Kellnerinnen dem Eremiten Essen aufs Zimmer bringen. Er ertappt sie dabei, wie sie versucht, eine Halskette seiner Mutter zu stehlen - frisch aus dem angeblich unknackbaren Safe. Mit einem Tritt gegen seinen Krückstock entfleucht die Dame - durchs Fenster.
Eine kurze Recherche entlarvt sie als Juwelendiebin Selina Kyle alias Catwoman. Aber sie hat noch mehr mitgehen lassen: Bruce Waynes sämtliche Fingerabdrücke. Diese verhökert sie an einen zweilichtigen Industriellen, der es auf Wayne Enterprises abgesehen hat. Commissioner Gordon wird bei der Verfolgung der Verdächtigen, die Selina getroffen hat, schwer verletzt und landet im Krankenhaus. Er bittet den Cop Blake, die Spur wieder aufzunehmen. Etwas braut sich zusammen.
Ein Vorbote, was auf Gotham zukommt, ist ein dreister Überfall auf die Börse. Ein bulliger Typ mit einer Maske vor dem Gesicht - er ist als Bane bekannt - nimmt alle Börsianer als Geiseln, so dass der Captain der Stadtpolizei nicht einzugreifen wagt. Was der Überfall soll, zeigt sich, als sich ein Anwendungsprogramm über die Future-Optionen von Wayne Enterprises hermacht, sich mit den Fingerabdrücken beglaubigt und sie alle billigst verschleudert. Am nächsten Tag ist Bruce Wayne pleite und sein Widersacher übernimmt den Vorstandsvorsitz.
Wer ist bloß dieser Bane, fragen sich die Cops und Bruce Wayne gleichermaßen. Commissioner Gordon weiß, denn er wurde ins unterirdische Hauptquartier von Bane entführt. An irgendetwas wird dort gearbeitet. Er konnte mit knapper Not entkommen. Nun lässt sich der Batman von Selina Kyle in eben dieses Hauptquartier führen, um herauszufinden, welche Absichten dieser Bane hat und ihn notfalls in die Schranken zu weisen.
Doch wider Erwarten gibt Bane Batmans wahre Identität preis, was Selina überrascht, und er besiegt Batman. Tatsächlich bricht Batman das Kreuz und lässt ihn in ein uraltes Gefängnis werfen, aus dem bislang nur ein einziger Mensch, wohl Bane selbst, entkommen ist. Ein gebrochener Batman muss mit ansehen, wie seine Stadt in die Hände von Banes Schergen fällt.
Bane zwingt Mr. Fox (Morgan Freeman) und Miranda Tate (M. Cotillard), den Zugang zum Fusionsreaktor freizugeben, den Wayne hat bauen lassen, um Gotham mit Energie zu versorgen. Doch nun macht Bane daraus, wie von Wayne befürchtet, eine gigantische Neutronenbombe. Er braucht sie gar nicht zu zünden. Der Reaktorkern wird in spätestens fünf Monaten instabil werden und explodieren, dabei die Stadt ausradieren. Da sämtliche Brücken gesprengt und die Tunnel - mit samt den Cops der Stadt - zugeschüttet sind, ist ein Entkommen aus Gotham unmöglich. Jeder Bürger, der versucht, die Stadt irgendwie zu verlassen, könnte den Zünder auslösen.
So hat Bane eine Tyrannei errichtet, durch Morde sichert er sich die Alleinherrschaft, mit Waynes Waffenarsenal terrorisiert er die Straßen. Doch was ist der Zweck des Ganzen? Unterdessen gelingt es Commissioner Gordon und Detective Blake, den Widerstand zu organisieren. Aber in ihrer Mitte befindet sich ein Verräter. Sie alle warten auf die Rückkehr des Batman. Falls der "Mörder" sich jemals zurück in seine Stadt traut.
Mein Eindruck
Wie der Titel andeutet, kommt der dunkle Ritter zurück. Doch auf welche Weise und mit welchen Folgen, darf hier nicht verraten werden. Ich hoffe, ich darf andeuten, dass Banes Tyrannei von fünf Monaten einem grotesk lang gezogenen Himmelfahrtskommando gleichkommt. Er hat nicht die Absicht, Gotham zu verlassen. Gleichfalls sollen auch keinerlei Geiseln dem bevorstehenden Atominferno entfliehen können. Bane und alle seine Helfer wollen mit sämtlichen Stadtbewohnern zur Hölle fahren. Doch wofür und warum?
Die überaus intelligente und verzweigt angelegte Handlung dieses dritten und letzten Teils der Batman-Trilogie Christopher Nolans folgt der Dramaturgie einer antiken Tragödie. Der Film hat allerdings nicht fünf, sondern lediglich drei Akte. Die reichen aber völlig, um den Zuschauer durch zahlreiche Wendungen zu überraschen und schließlich bis zum Äußersten angespannt zu halten. Die Offenbarung des Verräters ist ein Wendepunkt, der jeden Zuschauer völlig unerwartet treffen dürfte - ein Geniestreich der Dramaturgie! Mich hat der Moment jedenfalls völlig umgehauen.
Eine Tragödie besteht stets in einem Prozess aus Verbrechen, Bestrafung und Erkenntnis - vielleicht sogar aus Erlösung und Gerechtigkeit. So ist es auch hier. Doch worin bestand das Verbrechen, für das Gotham City bestraft werden soll, fragt sich der Zuschauer, und warum sollen sämtliche Stadtbewohner zur Hölle fahren? Welchen Grund kann es für eine derartige Nemesis geben, dass nur der Tod von zwölf Menschen das Verbrechen sühnen kann? Das sollte jeder Zuschauer selbst herausfinden.
Die Figuren
Selina Kyle alias Catwoman wird hier erstmals nicht als lächerliche Katzenfrau in hautengem Outfit gezeigt, sondern als eine ernstzunehmende Helferin Batmans, die ein eigenes, wenn auch eigenartiges Leben führt. Die höchst ansehnliche Anne Hathaway spielt eine bohemienhaft lebende Auftragsdiebin, die ihre Vergangenheit durch einen digitalen "Neustart" auslöschen will. Dafür lässt sie sich mit bösen Jungs ein. Ihre Begleiterin ist eine notorische Kleptomanin und wahrscheinlich lesbisch. Ob es sich um Poison Ivy handelt, wird durch nichts belegt.
Die Figur Bane entstammt der klassischen Knightfall-Sequenz. Diese wird in der Wikipedia beschrieben: "Knightfall" ist demnach der Titel, den man einem übergreifenden Story-Zyklus gegeben hat, den DC Comics im Frühjahr und Sommer 1993 veröffentlichte. Um den Leser zu verwirren, lautet so auch der Titel einer Trilogie von Storylines, die zwischen 1993 und 1994 liefen und aus folgenden Komponenten bestanden: "Knightfall", "Knightquest" und "KnightsEnd". Zusammen sind sie den Fans als die "KnightSaga" bekannt.
In den Jahren 1992 und 1993 wurden zwei neue Charaktere ins DC-Universum eingeführt, die für die nächsten drei Jahre noch die beiden Schlüsselrollen in dem nun beginnenden Mega-Event sein sollten: BANE und der Racheengel AZRAEL. Der Name des Ereignisses: Knightfall. Hier passiert das schier Unglaubliche: Batman wird besiegt und Bane bricht dem Mitternachtsdetektiv den Rücken. Querschnittsgelähmt bleibt er in seiner Höhle zurück und seinen Platz nimmt der mysteriöse Engel Azrael (alias Jean Paul Valley) ein.
In "The dark knight rises" fehlt Azrael noch. Dafür wird Detective Blake zu einem Helden und beschließt nach Batmans "Tod", Gotham als Robin sicherer zu machen. Er begibt sich in die Bat-Höhle und findet allerlei nützliche Gerätschaften.
Batman alias Bruce Wayne erfährt einen tiefen Fall, der ihn bis auf den Grund eines Gefängnisloches führt, aus dem es kein Entkommen zu geben scheint. Erst nach einer inneren Wandlung ist er in der Lage, sich aus dieser misslichen Lage zu befreien und nach Gotham zurückzukehren. Wird er noch rechtzeitig vor der Atomexplosion kommen?
Michael Caine hat die menschlichste und anrührendste Szene im ganzen Film. Sein Alfred Pennyworth trennt sich nämlich von seinem Dienstherrn, aus diversen Gründen. Caine war und ist Britanniens bester Schauspieler, selbst wenn er nicht für Shakespeare-Rollen bekannt ist. Morgan Freeman spielt als Mr. Fox eine nicht gerade beneidenswerte Rolle. War er in Teil 2 noch eine bemerkenswerte Nebenfigur, so wird hier zum Buhmann degradiert: Er muss den Reaktor freigeben. Das ist keine dankbare Rolle, wie ich finde.
Die Action
Wie es sich gehört, steigert sich die Action in ihren Dimensionen von Mal zu Mal. Von handfesten Prügelszenen und Faustduellen geht es über die üblichen Verfolgungsjagden hin zu bombastischen Explosionen, die in der ultimativen Nukleardetonation gipfeln. Ganz besonders dramatisch sind die Explosionen im Football-Stadion von Gotham. Der Boden eruptiert, und die Spieler, die nicht schnell genug sind, werden vom sich öffnenden Abgrund verschlungen. Muss man gesehen haben!
Die Gadgets
Wie gewisse James-Bond Filme mit Gadgets zu verblüffen wissen, so gehören auch Gadgets seit jeher zum schwarzen Flattermann. Er verfügt ja nicht wie Superman über übermenschliche Kräfte, sondern benötigt Hilfsmittel bei der Verbrecherjagd. Dazu gehören diesmal nicht weniger als fünf Batmobile im Tarnanstrich, ein Bat-Helikopter mit ausgefuchsten Eigenschaften und ein Bat-Pod, das seine Räder quer stellen kann, um abrupt die Fahrtrichtung zu wechseln. Wie das wohl geht? Leider nur im CGI-Rechner. Aber das Bat-Pod selbst gab es durchaus. Es wurde von einer Stuntfrau namens Jolene gefahren.
Die Blu-ray
Technische Infos
Bildformate: 1,78:1 (16:9), IMAX-Sequenzen in 2,40:1
Tonformate: D, Thailändisch, Spanisch, Ital., Frz. in DD 5.1 und Englisch in DTS HD 5.1 Audio und DD 2.0
Sprachen: D, Englisch, Thai, I, F, E, Audiodeskription für Blinde
Untertitel: Spanisch, Isländisch, Französisch, Niederländisch, Dänisch, Finnisch, Schwedisch, Norwegisch, Thai, Chinesisch, Indonesisch
Untertitel für Hörgeschädigte: D, I, GB
" Specials können in anderen Formaten, Sprachen, Untertiteln vorliegen", steht auf der Rückseite der Packung.
Extras:
- Second Screen (auf Disc 1): Man kann den Film auf dem TV und/oder auf einer iPad-App gleichzeitig sehen
- Digital Copy: Machst du Download, klaro?
- Bonusmaterial (s.u.)
Mein Eindruck: die Blu-ray
Die Qualität von Bild und Ton kann ich nur als "herausragend" bezeichnen. Dies kommt natürlich besonders auf der ursprünglichen englischsprachigen Tonspur zum Ausdruck, die in DTS HD 5.1 abgespeichert ist, also allerbesten Sound garantiert. Die restlichen Sprachen liegen im Format DD 5.1 vor, was auch nicht zu verachten ist. Es gibt Unmengen von Untertiteln, OmUs und Versionen für Blinde sowie Hörgeschädigte (s.o.).
Die BONUS-Disc: EXTRAS (ca. 3 Stunden)
A) Das Batmobil (59 Min.)
Was wäre ein mythischer Held ohne sein Fortbewegungsmittel? Perseus hatte Pegasus, Odin hatte Sleipnir, Alexander Bukephalos und überhaupt: Ohne sein Auto ist ein richtiger amerikanischer Held nur ein halber Held (wobei Superman natürlich die Ausnahme ist, die die Regel bestätigt). Diese einstündige Doku führt uns durch die Entstehungsphasen des Batmobils von 1941 bis 2012, also durch 70 Jahre. Am witzigsten sind die Kommentare der Designer, die das mit Finnen und Fledermäusen verzierte Gefährt zum Fahren bringen sollten. Erstaunlich, was sie sich einfallen lassen mussten, damit es nicht in der ersten Kurve von der Straße abkam. Besonders dann, wenn H.R. "Alien" Giger das Design geliefert hatte.
Die andere Seite wird nicht vergessen: die Fans, die sich bis heute an diesem und vielen anderen Bat-Gadgets ergötzen. Das höchste der Gefühle für einen Fan ist also, entweder selbst das Batmobil zu besitzen (bei Ebay ersteigert) oder alle Batmobile von 1966 bis 2012 auf einem Haufen bestaunen zu dürfen (bei Bob's Burger-Stand).
Bei aller Begeisterung vergessen die Regisseure Nolan, Schumacher und Burton doch nicht, wozu dieses seltsame Vehikel gedacht ist. Nolan: "Es ist ein Traum, der es dir erlaubt, ein anderer zu sein." Wohl gesprochen, Sir Nolan. Dass man mit einem aktuellen Batmobil auch krebskranken Kindern eine Freude bereiten kann, beweist der krebskranke Chefdesigner Chris Corbould. Taschentücher bereithalten!
B) Das Making-of trägt den Titel "Das Ende des Dark Knight" (die Länge wird noch berechnet)
Der erste von drei Abschnitten trägt den Titel "DIE PRODUKTION".
B. 1) Der Prolog (ca. 8 min)
Die Entführung von Dr. Pavel aus einem fliegenden Flugzeug in ein anderes fliegendes Flugzeug wurde im überbreiten IMAX-Format (2,4:1) gedreht und ist höchst eindrucksvoll. Das Verblüffende: Fasst alle Aufnahmen sind nicht im Computer per CGI oder in einem Modell entstanden, sondern in der Realität über Schottland. Muss man gesehen haben, um es zu glauben.
B. 2) Rückkehr zur Bat-Höhle (3:35 min)
Das riesige Sony-Studio in L.A. diente als Schauplatz für den Bat-Bunker unter dem Wayne-Herrenhaus. Nolan ließ ein Modell im Maßstab 1:1 bauen und eine Menge Wasser nutzen. Preisfrage: Wo befindet sich Waynes Computer? Na, im Stein, auf dem er sitzt!
B. 3) Gothams Untergrund (2:34 min)
In einem riesigen Hangar im (britischen?) Cardington, der 50 Meter hoch ist, wurde das Hauptquartier von BANE eingerichtet. Es gibt zwei Wasserfälle, jede Menge Stahl und Beton sowie einen Käfig, in den Batman tappt (siehe B5).
B. 4) Die Fledermaus (11:05 min)
Gemeint ist der Helikopter, mit dem der Held durch Gothams Häuserschluchten rast. Es handelt sich im Design um eine Kombination aus Apache-Angriffshubschrauber und Tumbler-Batmobil. Das rund zehn Meter lange Vehikel ließ sich zwar nur an einem Kran und an Seilen zum "Fliegen" bringen, ist aber auch als Real- und CGI-Modell recht eindrucksvoll. Besonders knifflig: seine Sounds. Sie wurden mit den merkwürdigsten Gerätschaften erzeugt und im Rechner verfremdet.
B. 5) Batman vs. Bane (6:07 min)
In Banes Hauptquartier trifft er auf Batman, der ihm einen heftigen Faustkampf liefert. Die Stunt-Choreografen bezeichnen dies als den Keysi-Stil, was auch immer das heißen mag. Das Besondere an dieser wichtigen Szene, die den Film in zwei Hälften teilt: Die beiden Hauptdarsteller kämpften selbst, es gab keine Stuntleute. Entsprechend hoch ist die Intensität des Kampfes.
B. 6) Das Waffenarsenal (3:15)
Diese Szene zeigt die Eroberung von Waynes Waffenarsenal, das bei Applied Sciences versteckt ist und von Mr. Fox verwaltet wird. Filmisch gesehen wurde die Szene als Kombination aus Realität, Miniatur und CGI-Effekten realisiert. Besonders beeindruckend: die Sprengung der Decke von Banes Hauptquartier und der davon ausgelöste Fall eines Tumbler-Batmobils.
B. 7) Verwüstung am Spieltag (6:44 min)
Die grandiose Szene im Football-Stadion wurde in Pittsburgh gedreht. Reale (ca. 1100) und CGI-erzeugte Zuschauer aus Pittsburgh nahmen ebenso daran teil wie echte Football-Spieler und echte Trainer. Die Gotham Rogues treffen auf die Rapid City Monuments - beide werden von Banes Sprengladungen in die Luft gejagt. Wie das vorbereitet wurde, zeigt diese kleine Doku.
B. 8) Zerstörung einer Straße (4:15 min)
Joseph Gordon-Levitt alias Detective Ben Blake rast durch eine Straße von Gotham, die gerade von Banes Leuten in die Luft gejagt wird. Links und rechts fliegen Läden in die Luft, und Blakes Wagen knallt auf ein Hindernis, so dass er sich überschlägt. Feiner Stunt. Die Doku zeigt alle Vorbereitungen.
B. 9) Das Gefängnis (3 min)
Nolan wurde durch indische Brunnenschächte inspiriert, deren Boden nur mit zahlreichen treppchen zu erreichen ist. Gebaut wurde das schachtförmige Gefängnis ebenfalls im Cardington-Hangar (s.o.), in einer Höhe von 70 Fuß, also etwa 23 Metern. Es gab natürlich auch Modelle und CGI. Die Stunts mit den fallenden "Gefängnisinsassen" waren offenbar schwierig, ebenso wie die Kameraarbeit auf so beengtem Raum. Christian Bale kletterte übrigens selbst. Das dürfte seine Versicherung ganz schön nervös gemacht haben.
B. 10) Der Jubel (5:20 min)
Mit "Jubel" ist eigentlich der anfeuernde Sprechgesang der Gefängnisinsassen gemeint. Sie feuern einen der Ihren an, der versucht auszubrechen. Der Komponist Hans Zimmer erklärt, was er damit bezwecken wollte: Es sollte wie ein primitives Stammesritual wirken. Die Botschaft: Von hier stammt Banes Bosheit.
B. 11) Der Krieg der Wall Street (6:40 min)
Hier wird nicht der Überfall auf die Börse behandelt, sondern die Massenschlacht der aus den Tunneln zurückgekehrten Polizisten gegen Banes Söldnerarmee. Nolan meint ganz richtig, dass solche Massenszenen - beteiligt waren 1100 Statisten - aus der Stummfilmära stammen. Ich erinnere da nur an die sozialkritischen Monumentalepen von D. W Griffiths, etwa "Greed". Die Schlachtszene mündet in das Duell zwischen Batman und Bane. Kurios: Der Drehort für die eine Szene lag in Manhattan, doch der Kampf auf den Treppenstufen wurde in Pittsburgh vor der Carnegie Mellon University inszeniert.
B. 12) Wettrennen zum Reaktor (7:50 min)
Gemeint ist mit "Reaktor" der LKW, der den Fusionskern enthält. Bekanntlich rollen mehrere solche LKW durch Gothams Straßen, um den Feind zu verwirren. Doch Gordon und seine Helfer finden schließlich den richtigen LKW, und es entspinnt sich eine "rolling battle", um in den Besitz dieser nuklearen Bombe zu gelangen und sie unschädlich zu machen - das grandiose Actionfinale. Das Bat-Pod fuhr eine Stuntfrau, und das Querfahren erfolgte im Rechner. Der Sturz des LKW auf die tiefer gelegene Straßenebene war jedoch völlig real - ein Sturz von immer rund elf Metern. Da möchte man nicht drin sitzen.
C. DIE CHARAKTERE
C. 1) Die Reise des Bruce Wayne (8:33 min)
Wayne durchläuft drei Phasen seiner Reise, und der letzte Teil der Trilogie erzählt, dass er nicht mehr gebraucht wird und beginnt, sich selbst zu zerstören. Doch dann erhebt sich eine neue Bedrohung, die er zu bekämpfen hat. Er muss eine Transformation durchlaufen, die es ihm ermöglicht, schließlich seinen Zorn (auf die Mörder seiner Eltern) und seine Stadt aufzugeben.
C. 2) Gothams Abrechnung (10:04 min)
BANE verkörpert physische und militärische Kraft, eine reale Bedrohung. Tom Hardy hatte gerade mal sechs Wochen zeit, sich körperlich auf die Rolle vorzubereiten und Muskelmasse aufzubauen. Sein seltsamer Körperpanzer ist ein Amalgam verschiedener Stile, ebenso seine Maske. Eminent wichtig ist seine verzerrte Stimme. Die Inspiration dazu kam Nolan von Bartley Gorman, einem Roma-Zigeuner, der Faustkämpfe bestritt.
C. 3) "Man muss ja schließlich essen" (9:24 min)
SELINA alias CATWOMAN forderte von Anne Hathaway eine Menge körperliche Beherrschung bei den Stunts, doch gleichzeitig basiert sie auf Bob Kanes Inspirationsquelle, der Schauspielerin Hedy Lamarr. So kann Selina sowohl als Kämpferin und Yuppie wie auch als mondäne Dame von Welt auftreten. Interessant ist das funktionelle Design ihrer Ohren und der Maske: Eingebaut sind elektronische Instrumente wie etwa ein Nachtsichtgerät und eine Juwelierlupe. Auch ihre hochhackigen Stiefel dienen als Waffen. Sie bewegt sich balletthaft, doch die Musik deutet an, dass sie moralisch zweifelhaft ist - ein Überlebenstyp.
D. RÜCKBLICKE
D. 1) Licht und Schatten in großem Maßstab (5:37 min)
Dieser Film vereint die Genres historisches Epos, Kriegsfilm und Katastrophenfilm. Folglich fand Nolan nur das breiteste Bildformat angemessen, nämlich IMAX. IMAX-Film erfordert zwar spezielle, große Kameras, doch bietet er ungefähr ein Dutzend mal mehr Belichtungsfläche und somit Bildauflösung als der übliche 35-mm-Film. Ein Drittel des Films wurde so gedreht, etwa der Prolog und die wichtigsten Actionszenen.
D. 2) Das Ende einer Legende (8:00 min)
Hier resümieren die Mitglieder der Crew und die wichtigsten Darsteller, was die Teilnahme an den drei BATMAN-Filmen für sie persönlich bedeutete. Christian Bale etwa investierte 21 Monate, also fast zwei Lebensjahre in dieses Riesenprojekt. Andere sahen in den acht Jahre ihre Kinder aufwachsen und auf die Uni gehen. Die Crew fühlte sich wie eine Familie. Viele fühlen sich privilegiert und dankbar, dass sie daran haben teilhaben dürfen. Nolan, ganz bescheiden, äußert sich zufrieden mit dem Ergebnis seiner Arbeit. "Und am siebten Tage ruhte er."
E. TRAILERSHOW (8:30 min)
Die vier Trailer lassen sich am Stück abspielen. Jeder ist zwischen 90 und 120 Sekunden lang.
F. GALERIE: Das Design der Werbekampagne in Printmedien
31 Motive für die Werbung in Printmedien sind hier gesammelt. Die Diaschau läuft nicht selbst ab, sondern jedes Bild muss einzeln aufgerufen werden. Dazu benutzt man auf seiner Fernbedienung die Taste für "zum nächsten Track" (PRESET).
Irgendwelche Kommentare konnte ich in den Disc-Menüs nicht entdecken. Sie wären ja auch angesichts der Fülle der Dokus irgendwie überflüssig erschienen.
Unterm Strich
Die Trilogie "hat nun fertig", könnte man sagen; Zeit also für ein wenig Resümee. Bruce Wayne hat es geschafft, sich selbst zu einer legende und einem Symbol zu machen. Doch die Fortdauer des Symbols hängt davon, ob sein Schöpfer ein Vermächtnis hinterlässt. Entscheidend ist also die Art seines Abgangs. Diese Transzendierung des eigenen Ich ist Thema des dritten Films. (Teil 2 beschäftigte sich mit seinem schärfsten Kritiker, dem Joker.)
Dabei kann das Auftauchen eines Widersachers und eines Verräters nicht ausbleiben. Sie bilden die kombinierte Nemesis des helden, der doch einiges aus seiner Vergangenheit auf dem Kerbholz hat. Nur wer die gesamte Trilogie gesehen hat, begreift die volle Tragweite des verrats an Bruce Wayne. R'as al-Ghul, sein Mentor und geistiger Vater, erscheint ihm als Geist im Gefängnis. Hätte Wayne nur auf ihn gehört. Dann wäre ihm und Gotham so einiges erspart geblieben.
Christopher hat so einiges in seine dreiteilige Story gepackt, über das eine Diskussion lohnen würde. Es sind die bei weitem intelligentesten Comicverfilmungen der letzten Jahrzehnte. Die grundlegende Botschaft ist, das sich eine Gemeinschaft wie Gotham City selbst zugrunderichten oder retten kann. Braucht man dazu unbedingt einen Helden, der ein Symbol abgibt? Nicht unbedingt, aber es hilft, denn Menschen waren schon immer für Leitbilder empfänglich, die sie inspiriert haben. (Die eigenen Eltern sind das beste - oder schlechteste - Beispiel.)
Für Fans dürfte die Umsetzung eher enttäuschend ausfallen. Es werden zwar jede Menge Gadgets verwendet, so etwa das Batmobil, das Batpod und der Bat-Heli, doch von AZRAEL fehlt jede Spur. Lediglich Cillian Murphy (aus "Inception") als SCARECROW tritt als Vertreter der Verrückten aus dem Arkham Asylum auf. Und aus CATWOMAN wurde ein ganz eigenständiger Charakter geschaffen, der in der Realität verankert ist - ist das gut oder schlecht?
Das muss jeder Fan selbst entscheiden. Im Hinblick auf den Unterhaltungswert ist der dritte Teil schwer zu toppen. Die Zuschauer haben quasi abgestimmt: Sie gaben vom 22.7. bis zum 9.9. über 1 Milliarde Dollar für den Besuch der Vorstellungen aus, davon rund 450 Mio. Dollar in den USA (bis 23.11.). Das Studio hat laut Imdb.com lediglich eine geschätzte Viertelmilliarde eingesetzt, um dieses hohe Ergebnis zu erzielen. Nun folgen DVD, Blu-ray, Video on-demand und Free TV. Lasst den Rubel rollen.
|Die Blu-ray|
Rund drei Stunden Bonusmaterial, darunter eine ganze nur für das Batmobil, fesseln den Zuschauer entsprechend lange an den Fernsehsessel. Aber bemerkenswert ist der Eindruck, dass jede einzelne Doku sich genau auf ihren spezifischen Gegenstand konzentriert. Keine davon gerät irgendwie ins Schafeln oder in PR-Botschaften. Die vier Trailer sind natürlich eine andere Sache. Modern wirkt diese Produktion durch das Angebot, eine App runterzuladen, um weitere Extras parallel zum Film auf dem Bildschirm geboten zu bekommen. Dieses Feature habe ich in Ermangelung eines iPads nicht testen können - Sponsoren dringend gesucht!
Sound- und Bildqualität sind vom Feinsten, besonders im englischen DTS-Original. Die Digital Copy steht ebenfalls in HD-Qualität zum Download zur Verfügung. Die Angebote an Sprachen und Untertitel sind umfangreich, berücksichtigen auch Hörgeschädigte und Sehbehinderte. Mehr kann man für diesen Preis - es gibt ja auch noch das Steelbook - nicht verlangen. Mittlerweile gibt es diese Edition für rund 11 Euronen im Online-Handel (Stand Ende November 2012).
Michael Matzer (c) 2012ff
- Redakteur:
- Michael Matzer