The Outsider – Nach eigenen Regeln
- Regie:
- Haines, Randa
- Jahr:
- 2002
- Genre:
- Western
- Land:
- USA
- Originaltitel:
- The Outsider
1 Review(s)
18.04.2011 | 15:54"Ein Genre feiert sein Revival" ist die Promotionüberschrift von "The Outsider – Nach eigenen Regeln". Okay, das Genre Western hat sich rar gemacht, aber wirklich weg war es nie. Mit "True Grit", der Neuauflage des Wayne-Klassikers "Der Marshall" feiert der gute, alte Western sogar ein phänomenales Kino-Comeback. So kommt "The Outsider – Nach eigenen Regeln" gerade im richtigen Moment auf DVD heraus, um noch auf diesen Zug aufzuspringen.
Zur Story:
Die Geschichte von "The Outsider – Nach eigenen Regeln" ist so neu nicht. Kurz umrissen: ein Revolverheld hilft wehrlosen Leuten im Kampf gegen einen skrupellosen Großgrundbesitzer. So banal ist das Ganze aber dann doch nicht. Denn im Mittelpunkt des Geschehens stehen viel mehr die moralischen Konflikte zwischen den religiösen Amish und dem "Outsider", dem Revolverhelden.
Rezension:
Zu Beginn des Films wird der Amish-Schafhirte Yoder von dem Rinderzüchter Hunter unter dem Vorwurf des Viehdiebstahls gehängt. Da es einige von Hunters Leuten als "Zeugen" für diese Tat gibt, kann die Obrigkeit nichts dagegen unternehmen. Hunter erhofft sich so, dass Land der Yoders von der wehrlosen Witwe leicht erwerben zu können. Allerdings entpuppt sich Rebecca Yoder als weitaus hartnäckiger, als er angenommen hat.
Während dieser Zeit wankt ein schwer verletzter Mann auf die Yoder-Farm. Der gerufene Arzt stellt fest, dass der Verletzte nicht transportiert werden kann, da er sonst sterben würde. So pflegt Rebecca Yoder den Revolverhelden Johnny Gault gesund. Als Hunters Männer auf der Farm auftauchen, um Rebecca wieder unter Druck zu setzen, reicht alleine Gaults Erscheinen, um sie eingeschüchtert wieder abziehen zu lassen.
Es kommt, wie man es schon erahnen kann. Die hübsche Amish-Witwe und der Revolverheld verlieben sich ineinander und für Rebeccas Sohn Benjo ist Gault bald schon ein Vaterersatz.
Johnny wird von Rebecca auf der Farm "angestellt", so dass er trotz der Einwände der Amish-Gemeinde weiter bleiben kann. Als aber eine Frau aus dem Amish-Dorf Rebecca und Johnny in flagranti im Bett erwischt, fordern die gottesfürchtigen Leute, dass sich Rebecca zu ihren Sünden bekennt und Johnny für immer wegschickt, ansonsten würde sie aus der Gemeinde ausgeschlossen. Rebecca tritt also vor die versammelte Gemeinde und gibt ihre Verfehlungen zu. Doch sie bittet um Verständnis für ihr Handeln und bekennt sich schließlich zu der Liebe zu Johnny. Die Amish schließen sie danach aus der Gemeinschaft aus.
Während Rebeccas jüngerer Bruder und ihr Sohn Benjo auf die Schafherde aufpassen, werden sie von Hunters Männern überfallen und ihr Bruder wird niedergeschossen. Benjo wird mit der Nachricht zu Johnny geschickt, dass ihn Hunter & Co. zur endgültigen Klärung der Sache in der Stadt erwarten. So kommt es zum Showdown, bei dem Johnny die Gegner alle tötet. Als er von einem Heckenschütze aus dem Hinterhalt erschossen werden soll, warnt ihn Rebecca in letzter Sekunde und wird dabei selbst lebensgefährlich verletzt.
Obwohl ihr der Arzt kaum Überlebenschancen gibt, wird Rebecca wieder gesund, wofür sie und Johnny ihren überzeugten Glauben festmachen. Für die ungewöhnliche Familie aus der Amish-Frau und ihrem Sohn und dem Revolverhelden gibt es ein Happy End.
Anmerkungen:
Die Handlung ist zwar absolut vorhersehbar, doch da eben in ihrem Brennpunkt vor allen Dingen der moralische Aspekt und die Glaubensfragen zu dieser Beziehung stehen, unterscheidet sich "The Outsider – Nach eigenen Regeln" durchaus von ähnlich gearteten Western.
Es gibt aber auch einige nicht zu verleugnende Kritikpunkte: die schauspielerische Leistung ist bestenfalls von Tim Daly (Johnny Gault) als gut zu bezeichnen. Naomi Watts (Rebecca Yoder) wirkt in der Rolle der Amish-Witwe nicht ganz glaubwürdig. Ganz übel sind aber die anderen Charaktere wie beispielsweise John Noble (der Rinderzüchter Hunter) oder auch David Carradine, der diesen gesichts- und völlig emotionslosen Arzt spielt. Aber wann war David Carradine auch schon mal ein guter Schauspieler?
Die Synrchonisation ist mitunter ein Horror. Stimmen passen zum Teil kein bisschen zu den Gestalten und die Sprachweise ist total hölzern. Der Sprecher von Hunter beispielsweise ist offensichtlich so darauf bedacht, einen Dialekt zu unterdrücken, dass die Figur mitunter wie eine Karikatur wirkt.
Und der große Showdown ist auch kein bisschen das, was man sich als Western-Fan darunter vorstellt. Die anderen Typen sind Johnny kein bisschen gewachsen und dieses Finale ist in zwei Minuten abgehakt. Und warum Johnny Gault anfangs überhaupt so schwer verletzt zu den Yoders kam, wird auch nie geklärt.
Fazit:
Als Freund romantischer und hintergründiger Western kann man sich "The Outsider – Nach eigenen Regeln" durchaus zu Gemüte führen. Wer aber auf knallige Action á la "Silverado" steht, ist hier wirklich verkehrt.
DVD
Dolby Digital 2.0 (Deutsch)
Dolby Digital 2.0 (Englisch)
ca. 114 Minuten
FSK: 16
3 L (www.3L-homevideo.de)
Special Features: Trailer
- Redakteur:
- Leon Fabian