The Professional - Story of a killer
- Regie:
- Makowski, Max
- Jahr:
- 2005
- Genre:
- Thriller
- Land:
- Singapur
- Originaltitel:
- One last Dance
1 Review(s)
02.03.2010 | 14:28Ein in Singapur und drei Sprachen gedrehter, aber in Hong-Kong spielender Film mit brasilianischen Regisseur, ein hochrangiger Cast aus China und einer Hollywood-Legende mit Kurzauftritt. Allen Anschein nach legten die Macher des Gangster-Thrillers „The Professional – Story of a Killer“ Wert auf ein möglichst internationales Team, das verschiedene Einflüsse aus den jeweiligen Kulturen mitbringt um dem Werk einen möglichst universellen Touch zu verleihen. Eine Tatsache, die dem bereits 2005 in China veröffentlichten Film, ob nun wirklich geplant oder nicht, sehr gut getan hat.
Ohne das Wissen seines Bosses, tritt der Kleingangster Ko (Joseph Quek) in Kontakt mit zugereisten Mafiosi aus Amerika. Deren Boss Terrtano (Harvey Keitel) gibt ihm prompt den Auftrag wichtige Informationen aus drei Tiraden Gangstern rauszubekommen, koste es was es wolle. Da Ko alleine nicht mehr weiterkommt, bittet er seinen Freund T (Francis Ng), einen Auftragskiller und heimlichen Polizei Informanten, um dessen Hilfe. Damit handelt sich T jedoch ziemlich großen Ärger ein, denn was sowohl er, als auch Ko nicht wissen: einer der drei entführten Verbrecher, denen man zuvor nicht gerade sanft die Informationen entlockt hat bevor man sie mit einer Kugel im Kopf zurückgelassen hat, war der Sohn des eigenen Bosses, welcher nun jeden Tod sehen will, der etwas mit der Ermordung seines Sohnes zu tun hat. Also auch Ko. T sitzt nun in einem Dilemma. Denn eigentlich kann er den etwas tolpatschigen Kleinganoven recht gut leiden und sieht in ihn gar so etwas wie einen Schützling, doch nicht zuletzt die Tatsache, das er sich in dessen Schwester Mae (Vivian Hsu) verliebt hat, macht dem eigentlich so harten Auftragskiller die Entscheidung um sein weiteres Handeln nicht leicht...
Auf den ersten Blick ist „The Professional – Story of a Killer“ ein klassischer Hong-Kong Gangsterschinken, wie er im Buche steht. Wie haben einen, für das Genre recht klischeebehafteten Protagonisten (schwarzer Anzug, nachdenklicher Charakter), das typische Dilemma von diesem, sowie die unabwendbare Love-Story. Doch bereits auf den zweiten Blick, und dies macht den Film von Max Makowski („Taboo“) schließlich zu etwas besonderen, erweist sich der allen Anschein nach auf Härte getrimmte Gangster-Thriller als eine Mischung aus typischen Hong-Kong Crime und seichter, manchmal auch schwarz-humoriger, Comedy, die sich irgendwo zwischen Tarantinos „Pulp Fiction“ (1994) und dem Direct-to-DVD Actioner „Lucky Number Slevin“ (2005) einreiht (dabei jedoch in allen Belangen ein bisschen weniger gut, als die genannten Beispiele ist). Doch auch wenn sich im Film immer wieder durch Dialogwitze und Slapstick die Hand reichen, so steht über allem doch noch immer der eigentliche Ernst der Handlung.
Diese ist einmal mehr äußerst Komplex gestrickt und sorgt vor allem in den ersten zwanzig Minuten, in denen anscheinend zusammenhanglose Szenen aneinandergereiht wurden, für einige Fragezeichen, doch je weiter der Film schreitet, desto mehr werden die einzelnen Nebenplots in ein Gesamtbild gefügt. Zum Ende hin kommt dann noch ein äußerst gut eingesetzter Twist dazu, der vor allem mit den einzelnen Zeitebenen spielt und den eigentlichen Plot in ein neues Licht stellt. Doch trotz seiner recht anstrengenden Komplexität, erweist sich „The Professional – Story of a Killer“ als äußerst kurzweilig, was neben dem guten Drehbuch aber nicht zuletzt an dem namenhaften und gut aufspielenden Cast liegt.
Hauptdarsteller Francis Ng („The Mission“, „Infernal Affairs II“) etwa gelingt es schon sehr früh, trotz seiner Rolle als eigentlich eiskalter Auftragsmörder, schnell die wichtigen Sympathiepunkte für sich zu sammeln, was vor allem daran liegt, das hinter der harten Fassade ein eigentlich recht besonnener, teilweise gar schüchterner Mann steckt, der außerhalb seines Berufes kaum Kontakte pflegt. Dieser Balanceakt zwischen zwei Extremen gelingt Ng teilweise gar fantastisch, sodass er schnell zur treibenden Kraft von „The Professional – Story of a Killer“ wird. Die einzige Bezugsperson, die sein Charakter T hat, ist der von Hong-Kong Legende Lung Ti („A Better Tommorow“, „Hard Boiled 2 – Just Heroes“) gespielte Polizei Inspektor, welchen er immer wieder ein bisschen bei dessen Polizei Arbeit unterstützt. Auch Vivian Hsu („Spion wider Willen“) als T´s äußerst hübsche Love Interest Mae, sowie Joseph Quek („The High Cost of Living“) als ihr tolpatschiger Bruder Ko fügen sich recht angenehm in das Spiel ein, wobei vor allem Hsu selten ihr eigentliches Talent wirklich ausspielen darf. Erwähnenswert ist natürlich auch Harvey Keitel´s („Pulp Fiction“, „Das Piano“) Kurzauftritt als italienischer Gangster Boss, der in seinen zwei kleinen Szenen eine gewohnt solide Performance zum besten gibt.
Neben der gut geschriebenen Geschichte und einem stimmigen Ensemble, wartet „The Professional – Story of a Killer“ außerdem noch mit netten, optischen Spielereien auf. Was auf den ersten Blick wie billiges CGI-Blut aussieht, erweist sich etwa beim genauen hinsehen als Versuch den roten Lebenssaft etwas Comichaft wirken zu lassen, und auch in anderen Szenen ist eine derartige stilistische Überzeichnung immer wieder zu vernehmen. Auch der sehr schöne Soundtrack erweist sich immer wieder als kleines Highlight.
Original Filmtitel:
One Last Dance (2005)
Länge des Filmes:
Ca. 106 Minuten
Darsteller:
Francis Ng...T
Lung Ti...Captain
Vivian Hsu... Mae
Joseph Quek...Ko
Harvey Keitel...Terrtano
...
Regisseur:
Max Makowski
FSK:
Ab 16 Jahren
Fazit
Hinter „The Professional – Story of a Killer“ verbirgt sich ein gut durchdachter Thriller mit amüsanten Humoreinschüben, ansprechenden Bildspielereien sowie einem gut aufeinander abgestimmten Cast, welcher trotz seiner komplexen Handlung noch erfreulich kurzweilig daher kommt. Freunde asiatischer Gangsterkost, machen hier also kaum etwas falsch.
7/10
- Redakteur:
- Adrian Trachte