Tobruk
- Regie:
- Arthur Hiller
- Jahr:
- 1967
- Genre:
- Kriegsfilm
- Land:
- USA
1 Review(s)
25.05.2008 | 15:01Filminfos
O-Titel: Tobruk
Dt. Vertrieb: e-m-s
Erscheinungsdatum: 16.08.2007
Regisseur: Arthur Hiller
Kamera: Russell Harlan
Schnitt: Robert C. Jones
Musik: Bronislaw Kaper
Darsteller: Rock Hudson, George Peppard, Nigel Green, Guy Stockwell, Jack Watson, Norman Rossington, Heidi Hunt, Liam Redmond
Handlung
Libyen im Herbst 1942. Die Truppen der deutschen Wehrmacht unter der Führung von Generalfeldmarschall Rommel rücken in Richtung Suez-Kanal vor und sind nur noch 90 Meilen von ihrem Ziel entfernt. Der Dieselkraftstoff für die deutschen Panzer muss jedoch von einem großen Lager in Tobruk fast 300 Meilen durch die Wüste transportiert werden, um die Panzer mit Kraftstoff zu versorgen.
Das britische Militär hat den Plan, das Treibstofflager in Tobruk zu zerstören, um einen weiteren Vormarsch der Deutschen zu vereiteln. Unter der Führung von Colonel John Harker (Nigel Green) soll ein recht kleiner, leicht bewaffneter LKW-Trupp von Soldaten in nur acht Tagen bis Tobruk vordringen. Neben dem erfahrenen Strategen Major Douglas Craig (Rock Hudson) gehört der Truppe auch eine Spezialeinheit deutschsprachiger Juden unter der Führung von Captain Kurt Bergman (George Peppard) an, die in der britischen Armee dient. Die jüdischen Soldaten sind in deutsche Wehrmachtsuniformen gekleidet und tun so, als transportierten sie britische Gefangene in Richtung Tobruk.
Unterwegs erschwert eine italienische Panzertruppe den Vormarsch der britischen Spezialtruppe, da die Einheit in der Nähe ihr Nachtlager aufschlägt. Als sich dann auch noch eine deutsche Panzertruppe in der Abenddämmerung nähert, greift der britische Verband diese aus einem Hinterhalt mit Granaten an. Die deutschen Soldaten halten die in Sichtweite befindlichen italienischen Truppen vermeintlich für Feinde und feuern zurück. Dem britischen Trupp gelingt es schließlich, sich vom Kriegsschauplatz abzusetzen. Auf der Flucht vor den deutschen Streitkräften wählt das Kommando einen gefährlichen Weg durch ein Minenfeld, um mögliche Verfolger abzuschütteln. Ohne Verluste gelingt es ihnen, dieses zu durchqueren. Nachdem eine Gruppe bewaffneter und berittener Tuaregs den Weg der Truppen kreuzt, gelangen zwei Zivilisten mit britischen Pässen in die Hände der vermeintlich deutschen Truppe. Sie arbeiten als Agenten für die Deutschen und haben den Auftrag, Hitler eine Nachricht zu überbringen, demzufolge arabische Stämme bereit seien, gegen die Briten zu kämpfen.
Relativ problemlos gelingt es der Truppe, in das zerstörte Tobruk einzufahren. Einheiten der Royal Air Force sowie Seestreitkräfte starten ein Abwechslungsmanöver, und der Spezialtruppe gelingt es, zu einem strategisch wichtigen Geschützbunker von gewaltigem Ausmaß vorzudringen. Dieser muss eingenommen werden, um die in der Nähe befindlichen Treibstofftanks zerstören zu können. Captain Bergman, Colonel Harker und Major Craig seilen sich am Turm ab und sprengen einen Teil der Kanonen in die Luft. Doch dann rückt ein deutscher Panzerverband, unterstützt durch Infanterie, heran, und die zahlenmäßig deutlich unterlegene britische/jüdische Gruppe wird eingekesselt. Eine erbitterte Schlacht beginnt.
Persönlicher Eindruck
"Tobruk" gilt als einer der erfolgreichsten Kriegsfilme und einer der größten Blockbuster des Jahres 1967. Der Film ist in seiner inhaltlichen Konzeption sehr linear angelegt, und es gibt praktisch kaum Nebenhandlungen. Als interessant erweist sich die Rolle der jüdischen Soldaten unter der Führung von Captain Bergman (George Peppard). Obwohl sie sich als loyal gegenüber den britischen Kameraden zeigen, scheint man ihnen nicht wirklich zu trauen. Zudem deutet Bergman an, dass das jüdische Volk nach dem Zweiten Weltkrieg einen eigenen Staat gründen möchte und willens ist, hierfür Land zu besetzen - notfalls mit Gewalt und auch gegen den Willen der Briten.
"Tobruk" bleibt trotz weniger Kampfhandlungen im Verlauf des Films spannend und weist im Endeffekt praktisch keine unnötigen Längen auf. Der Showdown des Films in den letzten zwanzig Minuten wirkt atmosphärisch dicht und sehr spannend. "Tobruk" wurde seinerzeit mit erheblichem Materialaufwand gedreht, und gerade der Angriff auf den Bunkerturm wurde spannend in Szene gesetzt. Hier gibt es unzählige Detonationen, und auch die Panzer rollen nicht zu knapp.
Was die technische Aufbereitung anbelangt, so könnte das Bild etwas schärfer sein und auch die Farben ausdrucksstärker - aber im Anbetracht des fast 40 Jahre alten Filmmaterials ist die Aufarbeitung auf DVD dennoch als gelungen zu bezeichnen. Selbiges gilt für die Tonqualität.
Die Filmmusik von Bronislaw Kaper ist monumental und bombastisch angelegt. Sie unterstreicht den Vormarsch der britischen Truppen durch die Wüste in gelungener Art und Weise.
Technische Daten
Bildformat: 16:9 (2.35:1) anamorph
Audio: Deutsch - Dolby Digital 1.0 Mono
Englisch - Dolby Digital 1.0 Mono
Länge: ca. 105 Minuten
FSK: ab 16
Extras:
- Kinotrailer
- 4-seitiges Kinoprogramm
- Trailer von anderen Filmen
Fazit:
"Tobruk" ist ein spannender Kriegsfilm alter Machart, der hier auf DVD technisch recht gut aufbereitet wurde. Die Extras sind leider kaum der Rede wert. Für Genreanhänger ist "Tobruk" jedoch ein lohnender Streifen.
- Redakteur:
- Martin Loga