Tränen der Sonne
- Regie:
- Antoine Fuqua
- Jahr:
- 2003
- Genre:
- Kriegsfilm
- Land:
- USA
- Originaltitel:
- Tears of the Sun
1 Review(s)
24.02.2004 | 20:24Die Story:
Leutenant A. K. Waters (Bruce Willis) ist ein Veteran der Spezialeinheit NAVY S.E.A.L.S., die besonders heikle und gefährliche Missionen durchführt. Diesmal soll er in Nigeria Dr. Lena Kendricks (Monica Belluci) aus einem umkämpften Bürgerkriegsgebiet retten. Doch sie akzeptiert seine Hilfe nur, wenn die Flüchtlinge, um die sie sich kümmert, mitkommen dürfen. Eine nervenaufreibende Flucht durch den Dschungel zur rettenden Grenze nach Kamerun beginnt. Und während dieser Mission entwickelt Waters unerwartet Gefühle für Dr. Kendricks...
Der Kommentar:
Gleich vorab: Starke Nerven und ein halbwegs stabiler Magen sind allemal Pflicht. Wer normalerweise keine (Anti-)Kriegsfilme sieht, darf sich diesen hier getrost schenken, denn die angesprochene Liebesgeschichte zwischen Kendricks und Waters ist nur Rahmenprogramm für ein durchaus gut gemachtes aber auch grausames Kriegsdrama mit dem Schauplatz Afrika. Der stabile Magen ist deshalb empfehlenswert, weil verschiedene Verstümmelungen oder Vergewaltigungen der plündernden Rebellen an Dorfbewohnern gezeigt werden. Zwar nicht explizit, und es spritzt auch kein Blut, aber die Bilder der Verwundungen oder die einer Frau, der die Brüste abgeschnitten wurden, sind nicht wirklich ästhetisch.
Die Inszenierung ist bei weitem nicht so theatralisch und episch wie etwa bei "Der Soldat James Ryan" oder "Windtalkers". Dankenswerterweise hat Regisseur Antoine Fuqua sich bei diesem Film auf das wesentliche konzentriert: Personen und Ereignisse, und diesen vor monströsen FX-Schlachten oder tränenreichen Sterbeszenen den Vorzug gegeben. Willis präsentiert sich ebenfalls in starker Form. Es gelingt ihm, die inneren Kämpfe seiner Figur erkennen zu lassen, ohne dabei Zweifel an dessen Kompetenz und soldatischen Fähigkeiten aufkommen zu lassen.
"Tränen der Sonne" ist der erste Film, der sich um die S.E.A.L.S. dreht, der auf Unterstützung der amerikanischen Marine bauen konnte. Das merkt man auch. Das Team handhabt seine Ausrüstung - von der 9mm-Pistole mit Schalldämpfer über Scharfschützengewehre bis hin zum Laptop mit GPS-Empfang - absolut professionell und das Vorgehen, etwa beim Einrücken in das besetzte Dorf, wirkt souverän und mit militärischer Präzision durchgeführt. Beeindruckende Vorstellung!
Eines der absoluten Highlights dieses Films ist aber der von Meisterkomponist Hans Zimmer beigesteuerte Soundtrack. Wie auch etwa bei "Blackhawk Down" ist die Musik immer passend zur Kulisse und zur Stimmung. Insgesamt natürlich orientiert am Schauplatz Afrika, aber je nach Geschehen schnell und getrieben, langsam und getragen oder aufbrausend und pompös. Kompliment für diese gelungene Klanguntermalung!
Das Fazit:
Sieg auf der ganzen Linie. Auch wenn Bruce Willis gegen Ende des Films ziemlich gebeutelt aussieht, hat er sein Ziel doch erreicht. Dieser Film sieht weitaus weniger gebeutelt aus und erreicht sein Ziel trotzdem. Wem die Effekt-Monster "Windtalkers" oder "Der Soldat James Ryan" zu sehr "Krieg à la Hollywood" waren, wem "Apokalypse Now" zu altbacken wirkt, wer auf "Blackhawk Down" stand oder einfach nur gut gemachte (Anti-)Kriegsfilme mit (für einen solchen Film) ordentlichem Tiefgang mag, der sollte diesen Film sehen. Klasse!
- Redakteur:
- Sebastian Hirschmann