Undiscovered Tomb
- Regie:
- Douglas Kung
- Jahr:
- 2004
- Genre:
- Abenteuer
- Land:
- China
1 Review(s)
11.02.2005 | 08:13Die Geschichte des Films ist schnell und einfach erzählt: Giorgia und Mandy werden von ihrer Meisterin, Professorin Ivy Chan, auf die Suche nach dem Grabmal des ewigen Lebens in den indisch-chinesischen Regenwald geschickt. Während dieser Schatzsuche begegnen sie allerhand gefährlichen Tieren, nicht gerade freundlich gestimmten Ureinwohnern, einem Heer an Terrakottakriegern und immer wieder den selben Gaunern und Ganoven der "schwarzen Wölfe", die ihnen den legendären Schatz streitig machen wollen. Am Ende kommt es zum ultimativen Kampf, bei dem es für die beiden Abenteurerinnen um Leben und Tod geht.
Was so banal klingt, ist auch so. Die Geschichte wird im Galopp erzählt; wichtig ist nur, dass man rechtzeitig zum nächsten Kung-Fu-Kampf kommt. Man fühlt sich stark an ein Computerspiel erinnert, bei dem hinter jeder Kurve oder hinter jeder Tür eine neue Welt mit weiteren Gefahren und Aufgaben lauert. So kann es schon einmal passieren, dass während einer Flucht, die vielleicht fünf Minuten dauert (im Film auf ganze zwanzig Sekunden zusammengeschnitten), sich die Tageszeit von taghell zu stockdunkel ändert. Dazu passend wurden anscheinend die Musik komponiert und die Soundeffekte ausgesucht. Diese könnten nämlich bestens zur Untermalung eines "jump and runs" dienen. Diese drittklassige "Tomb Raider"-Version ist absolut wirr und zusammenhanglos. Die Spannung bleibt komplett auf der Strecke und macht den Film vorhersehbar. Das eigentlich Überraschende an "Undiscovered Tomb" ist, dass es keine Überraschungen gibt.
Auch die Synchronisation und Dialoge steigern das Filmerlebnis nicht. Da fühlt man sich teilweise an grausigste Serien des Vorabendprogramms erinnert. Mit der Abenteuerin Mandy kann man sogar den Jar-Jar Binks aus China vorweisen. Tollpatschig, nervig, immer einen coolen Spruch auf den Lippen und am Ende eine beinharte Kämpferin. Damit kommen wir aber auch schon zum besten Aspekt dieses Films: den Kampfszenen. Liebhaberinnen und Liebhaber fernöstlicher Kampfkunst werden hier mit voller Breitseite bedient, denn der Film ist eigentlich ein durchgehender Kung-Fu-Kampf. Die Choreographien sind dabei sogar recht ansprechend und gut geworden, so dass in diesem Fall alle "Material Arts"-Fans auf ihre Kosten kommen werden. Auch die schönen Landschaftsaufnahmen können auf der Habenseite verbucht werden.
Fazit: Ich schaue mir eigentlich sehr gerne asiatische Filme an, die dieser Machart und ihrem Hintergrund entsprechen. Trotzdem muss ich "Undiscovered Tomb" leider attestieren, noch nicht einmal B-Movie-Klasse erreichen zu können. Wer grundsätzlich auf chinesische Filme mit allerhand Kung-Fu, platten Dialogen und einer müden Story steht, kann hier ja mal vorsichtig anchecken. Es sollte nur vorher die Erwartungshaltung etwas heruntergeschraubt werden, so könnte der Abend zumindest noch einigermaßen zufriedenstellend verlaufen.
Kommen wir mal zu den Specials: Hier liefern die Herrschaften einen guten Standard ab, denn neben der Kapitelauswahl, den Originaltrailern, weiteren DVD-Vorschauen und einer netten "behind the scenes"-Dokumentation, kann man die Audiospur entweder auf DD 5.1/2.0 oder gar auf DTS 5.1 abspielen. Bei den Sprachen kann man zwischen Englisch und Deutsch wählen, wobei es leider keine Originaltonspur und grundsätzlich keine Untertitel gibt. Wenn man ganz böse ist, könnte man nach Betrachten des Bonusmaterials sogar behaupten: Das Beste an dieser DVD ist die Trailervorschau für den Film "Into The Mirror". Na ja, aber ganz so böse sind wir ja nicht.
- Redakteur:
- Chris Staubach