WWE Armageddon 2007
- Regie:
- World Wrestling Entertainment/WWE
- Jahr:
- 2008
- Genre:
- Action
- Land:
- USA
1 Review(s)
23.08.2008 | 12:01Pittsburgh, Pennsylvania, 16. Dezember 2007: An diesem Tag feierte die WWE in der recht frischen Mellon Arena ihren ganz eigenen Jahresabschluss mit einer recht aufwendigen Nachlese zur "Survivor Series", aus der einige gänzlich neue, ungewöhnliche Fehden hervorgegangen waren. Monate später ist das Großevent nun auch hierzulande außerhalb des Pay-TV zu sehen: "Armageddon 2007" öffnet die Pforten zu einem rein äußerlich spektakulären Mega-Ereignis. Doch trotz der vielen großen Namen und Titelmatches blieb die Veranstaltung in Sachen Glamour dann doch ein wenig hinter den Erwartungen zurück.
Bereits das erste Match verheißt wenig Gutes: Rey Mysterio und der MVP stehen sich in einem Kampf um den United-States-Titel gegenüber und liefern sich ein technisch wie kämpferisch eher biederes Match mit sehr unbefriedigendem Ende. Gerade Mysterio enttäuscht auf ganzer Linie und wird seinen hohen Ambitionen zu keiner Zeit gerecht. Und leider geht es dann genauso mäßig weiter im Tag-Team-Fight zwischen Big Daddy und Mark Henry auf der einen sowie CM Punk und Kane auf der anderen Seite. Fast schon könnte man meinen, die Akteure seien selbst gelangweilt von ihrer aktuellen Storyline, derart unmotiviert agieren sie im Ring - bis sie schließlich von einem stets souveränen Shawn Michaels abgelöst werden, der seinen Gegner Mr. Kennedy für dessen rüdes Vorgehen gegen Marty Jannetty in "Raw" bestrafen möchte. Endlich gibt es ein würdiges Spektakel zu sehen, in dem der Altmeister mal wieder alle erdenklichen Kniffe zeigt und das hohe Niveau der WWE erstmals an diesem Abend bestätigt.
Leider sind die wirklichen Highlights bei "Armageddon 2007" aber wirklich rar gesät und erwartungsgemäß auch nur in den ganz prominent besetzten Kämpfen zu sehen. Einer davon folgt mit dem Duell zwischen Triple H und Jeff Hardy, die Wochen zuvor noch bei der "Survivor Series" für Furore sorgten und nun plötzlich gegeneinander antreten, um sich einen Slot für das Titelmatch beim Royal Rumble zu sichern. Unerwartet hart und sehr wendungsreich gibt es hier einen Schlagabtausch der Extraklasse, der nur noch vom Championship-Match zwischen Batista und dem Undertaker getoppt wird. Aber auch das war zu erwarten.
Ansonsten sind die Begegnungen gerade für ein Großereignis wie dieses erschreckend ermüdend. Lediglich das Charisma der echten Superstars verhindert an dieser Stelle Schlimmeres, kann den Unterhaltungswert aber wirklich nur bedingt steigern. Denn wenn die Action und die Show nicht stimmen, hilft auch die Ausstrahlung ihrer Protagonisten nicht viel - und dieses Dilemma ist bei "Armageddon 2007" leider in viel zu vielen Momenten offensichtlich.
Zumindest bleibt die Aufarbeitung der DVD auf gewohnt hohem Niveau. Die Kameraeinstellungen sind prächtig, die Stimmung in der Halle kommt trotz der schwachen Matches sehr authentisch ins heimische Wohnzimmer. Dazu kommen die beiden allseits bemühten Reporter, die sich jedoch ebenfalls schwertun, die mäßigen Momente schönzureden - doch warum auch? Aber die Atmosphäre ist wie immer spitze und wird auch von der partiellen Durchschnittlichkeit im Ring nicht beeinflusst. Gott sei Dank!
Nun denn, Fans werden sich auch von den besagten Mängeln wenig abschrecken lassen, da die Storys in "Armageddon 2007" kontinuierlich weitererzählt werden und man sich dem geschehen irgendwie auch verpflichtet fühlt, um keine wichtigen Inhalte zu verpassen. Doch ganz so toll, wie man es eigentlich von den WWE-Großveranstaltungen gewöhnt ist, ist das Dezemberevent der Liga nicht, und das bleibt einfach Fakt!
- Redakteur:
- Björn Backes