Wrestlemania XXIV
- Regie:
- WWE
- Jahr:
- 2008
- Genre:
- Action
- Land:
- USA
1 Review(s)
16.10.2008 | 14:39Es sind nun schon einige Monate vergangen, seit die 24. Edition des wohl wichtigsten Show-Wrestling-Events im Jahreskalender ausgetragen wurde, jedoch zehren Fans der Materie auch heute noch von der Rückkehr zum Bombast, der dieses Mal auch endlich im Ring wieder entsprechend ausgemalt wurde. Unzählige namhafte Wrestler haben sich bei “Wrestlemania XXIV“ in den Ring gestürzt und dort teils umwerfend technische, teils dramatische, teils aber auch knallharte Matches gefochten. Karrieren standen auf dem Spiel, Siegesserien sollten gebrochen werden, und natürlich wurden auch wieder allerlei Titel zur Disposition gestellt – und dies vor einer sagenhaften Stadionkulisse im prall gefüllten Citrus Bowl von Orlando.
Der Beginn des Events war in diesem Jahr sogar besonders spektakulär: Nach der eher witzigen Rückkehr des kleinen Hornswoggle, der dem Match zwischen JBL und Finlay beiwohnte, folgt sofort ein unheimlich brisantes Leitermatch, bei dem gleich sieben Beteiligte um den Sieg streiten, darunter auch der zurückgekehrte Chris Jericho, CM Punk, der MVP und Mr. Kennedy. Hier wird nicht nur ästhetischster Kampfsport geboten, sondern auch nahezu alle Finishing Moves und wahnsinnig waghalsige Aktionen von der Leiter. Alleine Jericho und John Morrison geben hier mächtig Gas und erinnern zeitweise an die Großtaten eines Shawn Michaels in diesem Matchtyp. Beim Kampf um den besten Fight des Abends hat diese Begegnung jedenfalls die Nase ganz weit vorn!
Doch auch danach geht’s heiß her: Umaga tritt gegen den ehemaligen Undertaker-Erzfeind Batista an, und obschon Technik und pure Kraft hier aufeinander treffen, entwickelt sich ein großartiges, temporeiches Match. Letzteres kann man für den darauffolgenden Kampf auch sagen. Kane und Chavo Guerrero benötigen jedenfalls mehr Zeit für den Einmarsch als für ihr verkorkstes ECW-Titelmatch. Gemeinsam mit dem Lumberjack-Tag Team-Kampf der WWE-Damen die Enttäuschung des Abends.
In der zweiten Hälfte der Veranstaltung folgen dann jedoch diejenigen Abschnitte, die der “Wrestlemania“ seit Jahr und Tag ihren Ruhm bescheren. Alles beginnt mit dem als Kampf des Jahrhunderts sicherlich nicht zu Unrecht angekündigten Fights zwischen Shawn Michaels. Als wäre es nicht schon genug, dass diese langjährigen Weggefährten und Legenden überhaupt noch einmal gegeneinander antreten dürfen, soll an dieser Stelle eine ganz schwer wiegende Entscheidung in den Raum gestellt werden. Sollte Flair verlieren, ist seine Karriere damit beendet. Und so emotional, wie man es daher auch erwarten durfte, verläuft die Partie von Höhepunkt zu Höhepunkt und stellt das mit Abstand dynamischste Match des Abends mit einem historischen Ende dar. Niemand braucht sich hier zu schämen, wenn bei der seligen Ring-Umarmung der beiden Heroen ein paar nostalgische Tränen fließen!
Weitere Tränen, diesmal aber aus Freude über das Gebotene, dürften folgen, wenn der großmäulige Boxer Floyd Mayweather seine Fehde mit Big Show austrägt. Trotz des gewaltigen Kraftunterschieds entsteht auch hier ein spannendes Match, leider jedoch mit merkwürdigem Ausgang – ähnlich wie das Triple Threat-Match um den WWE-Titel, in dem Triple H, John Cena und Randy Orton miteinander kämpfen. Auch wenn die Show und die Technik begeistern, ist der Schluss unbefriedigend.
Letzteres kann man vom finalen World Heavyweight Titelkampf zwischen dem Undertaker und Edge überhaupt nicht sagen. Ein ständiges Hin und Her und mehrere sehr knappe Cover-Versuche bringen den Fight af eine respektable Zeit, bevor dann eine sagenhafte Endsequenz das Ende des Kampfs und der gesamten Veranstaltung einläutet; einer der besten in der bisherigen Historie, wie man mit etwas Abstand immer noch behaupten darf.
Die zugehörige DVD fängt das Spektakel wiederum passend auf. Die Bildqualität ist fantastisch, der Ton trotz Stereo-Abmischung spitze. Aber auch das Rahmenprogramm macht richtig Laune. Hier gibt es einige Ausschnitte aus der Vergabe neuer Plätze in der Ruhmeshalle sowie eine bewegende Rede von Ric Flair, der in emotionalen Worten auf seine Karriere und sein Privatleben in seiner aktiven Zeit als Wrestler zurückblickt und dabei noch einmal die gesamte Leidenschaft aufzeigt, die er für seinen Job geopfert hat. Zuletzt gibt es noch eine 24-Mann-Battle-Royal, deren Gewinner einen Slot für einen ECW-Titelkampf erhält.
Alles in allem bekommt man auf den drei Silberlingen eine ganze Menge für sein Geld geboten. Zum einen wären da die gewaltige Kulisse und die dementsprechend atemberaubende Atmosphäre. Und zum anderen sind da natürlich noch die vielen richtig guten Matches, die dem Namen der nunmehr bereits geschichtsträchtigen Veranstaltung in allen Belangen würdig sind. Fans des World Wrestling Entertainments sollten sich daher nicht lange bitten lassen und dieses Großereignis aus dem Citrus Bowl ein weiteres Mal Revue passieren lassen.
- Redakteur:
- Björn Backes