Zatoichi Meets the One Armed Swordsman
- Regie:
- Kimiyoshi Yasuda
- Jahr:
- 1971
- Genre:
- Action
- Land:
- Japan
- Originaltitel:
- Shin Zatôichi: Yabure! Tojin-ken
1 Review(s)
19.08.2008 | 20:45Daten:
Regie: Kimiyoshi Yasuda
Buch: Kan Shimosawa (Geschichte), Takayuki Yamada, Kimiyoshi Yasuda
Darsteller:
Shintarô Katsu als Zatôichi
Yu Wang als Wang Kong
Watako Hamaki als Sen
Michie Terada als Yone
Koji Nambara als Kakuzen
Toru Abe als Boss Toubei
Yi Chang als Shamo
Musik: Isao Tomita
Kamera: Chishi Makiura, Fujio Morita
Schnitt: Toshio Taniguchi
Die übrigen Zatoichi Filme:
1962 Zatoichi: The Life and Opinion of Masseur Ichi
1962 Zatoichi: The Return of Masseur Ichi
1963 Zatoichi: Masseur Ichi Enters Again
1963 Zatoichi: Masseur Ichi, the Fugitive
1963 Zatoichi on the Road
1964 Zatoichi and the Chest of Gold
1964 Zatoichi's Flashing Sword
1964 Zatoichi: Fight, Zatoichi, Fight
1964 Zatoichi: Adventures of a Blind Man
1965 Zatoichi: The Blind Swordsmans Revenge
1965 Zatoichi and the Doomed Man
1965 Zatoichi: Showdown for Zatoichi
1966 Zatoichi: The Blind Swordsmans Vengeance
1966 Zatoichi's Pilgrimage
1967 Zatoichis Cane-sword
1967 Zatoichi the Outlaw
1967 Zatoichi Challenged!
1968 Zatoichi: The Blind Swordsman
1968 Zatoichi: The Blind Swordsman Samaritan
1970 Zatoichi Meets Yojimbo (bereits von Rapid Eye Movies veröffentlicht: http://www.powermetal.de/video/review-1102.html )
1970 Zatoichi Goes to the Fire Festival
1971 Zatoichi and the One Armed Swordsman
1972 Zatoichi at Large
1973 Zatoichi in Desperation
1974 Zatoichi's Conspiracy
1989 Legend of Zatoichi
2003 Zatoichi - Der blinde Samurai (Mit Takeshi Kitano auf Deutsch bei Concorde erschienen: http://www.powermetal.de/video/review-121.html )
Die Handlung:
Der bislang unbesiegte chinesische Schwertkampfmeister Wang Kang (Wang Yu) wird auf seiner Reise durch Japan zufällig Zeuge eines Kampfes bei dem die Samurais der Regierungstruppen ein Blutbad unter Zivilisten anrichten. Nur ein kleiner chinesischer Junge überlebt, seinem sterbenden Vater muss Wang Kang versprechen, dass er auf den Kleinen aufpasst. Von nun an ist der chinesische Kämpfer mit dem kleinen Jungen auf der Flucht vor den Samurais, dabei lernen die beiden den blinden Masseur Zatoichi (Shintaro Katsu) kennen - der sich ebenfalls als ein großer Schwertkampfmeister herausstellt. Er will den beiden Flüchtlingen helfen zu entkommen.
Leider klappt die Verständigung unter den beiden Ausnahmekämpfern nicht besonders gut, nur der kleine chinesische Junge versteht ein paar Worte Japanisch und kann übersetzen. Während Wang Kang bei einer Familie vorübergehend Unterschlupf findet, geht Zatoichi ins Dorf um sich ein wenig umzuhören und die Lage zu sondieren. Doch als er zum Versteck zurück kommt, steht Zatoichi vor einem Blutbad - die Familie wurde ermordet, nur die Tochter konnte mit Wang Kang und dem kleinen Jungen fliehen. Für den einarmigen Schwertkämpfer ist klar: Zatoichi muss das Versteck verraten haben, um sich eine Belohnung zu verdienen.
Wang Kang findet mit der Tochter des getöteten Ehepaars und dem kleinen chinesischen Jungen Unterschlupf in einem nahen Kloster, doch als Zatoichi dort auftaucht kann er die Geschichte selbst nicht mehr richtig stellen und ein Spiel aus Intrigen und Verrat beginnt, dessen Ereignisse unaufhaltsam auf einen finalen Kampf der beiden Ausnahmekämpfer führt. Ein Kampf auf Leben und Tod.
Kritik:
Ein Jahr nach dem rein japanischen Duell der großen Schwertkampfmeister Zatoichi und Yojimbo, steht mit der 1971 gedrehten Katsu-Produktion „Zatoichi Meets The One Armed Swordsman“ ein für Martial Arts Fans ungleich interessanteres Duell auf dem Plan. In „Zatoichi Meets The One Armed Swordsman“ treffen nun zwei echte Kultfiguren verschiedener Länder aufeinander: Zatoichi, der blinde Masseur und Held unzähliger Filme der 60-er und 70-er Jahre, trifft auf den bis dato unbesiegten Schwertkampfmeister der Hongkonger Shaw Brothers Studios, den „One Armed Swordsman“. Ein wahres Fest für Fans beider Kultfiguren.
Dass die Geschichte auf einen „Jahrhundertkampf“ beider Schwertkämpfer hinauslaufen wird, dürfte jedem Zuschauer klar sein, doch der Weg bis zum Finale sollte abwechslungsreich sein und die Geschichte interessant und spannend genug um über die ganze Laufzeit gut zu unterhalten. Gerade in dieser Hinsicht kann man „Zatoichi Meets The One Armed Swordsman“ keinen Vorwurf machen. Es ist zwar nur gewohnte Kost, die dem „Swordsplay-Fan“ serviert wird, aber das Qualitätsniveau der Zatoichi Filme lag schon immer auf sehr hohem Niveau – so auch bei diesem Film.
So tut Zatoichi, was er in allen seinen Filmen tut – er massiert, spielt Würfel-Glücksspiel und kämpft sich virtuos durch die Reihen der japanischen Schurken. Eine wirkliche Chance hat niemand gegen ihn. Auch der chinesische Kämpfer verfährt in ähnlicher Manier – nur dass bei ihm zusätzlich noch das Element der Flucht vor den Samurais hinzu gefügt wurde. Die sich immer wieder begegnenden Handlungsstränge der beiden Schwertkämpfer, werden spannend und abwechslungsreich voran getrieben und in regelmäßigen Abständen durch sehr gut choreographierte Schwertkämpfe unterbrochen. Ein Spiel aus Intrigen, Verrat und Ehre, das Fans solcher Genrefilme sicher sehr gefallen wird – bis zum finalen Kampf, auf den wohl viele Fans schon lange gewartet haben – wer wird siegen, Japan oder China?
Dazu gibt es wie bei allen Zatoichi Filmen eine aufwendige Optik mit sehr detaillierten Schauplätzen und Filmbauten zu bestaunen. Die ideenreich inszenierten Kämpfe wurden in sehr dynamische Bilder eingefangen – kalte, dunkle Farben dominieren. Ebenso steht auch bei „Zatoichi Meets The One Armed Swordsman“ ein alter Bekannter als die Figur „Zatoichi“ unter Vertrag - Shintarô Katsu spielte schon in allen anderen klassischen Werken den blinden Masseur.
Anhänger von japanischen Swortsplay-Filmen werden bei diesem Film ebenso perfekt bedient, wie Fans von Zatoichi oder dem „One Armed Swordsman“. Die Story zeigt sich abwechslungsreich, die Kämpfe wurden gut choreographiert und ideenreich umgesetzt. „Zatoichi Meets The One Armed Swordsman“ ist somit ein Film, der in keiner gut geführten Asia-Sammlung fehlen sollte.
Die DVD:
Rapid Eye Movies bringt diesen Klassiker des japanischen „Swordsplay-Films“ wie gewohnt in einem schön gestalteten Slim-Digipack in der „Nippon-Classics“-Reihe auf den Markt. Wie schon bei allen anderen Veröffentlichungen dieser Reihe merkt man der gebotenen Qualität die Liebe dieses Labels zu diesen Filmen förmlich an. Am Bild konnte ich daher keine nennenswerten Schwächen feststellen. Es bietet eine gute Schärfe und auch der Kontrast ist beispielhaft für einen Film aus den frühen 70-ern. Störende Bildfehler konnte ich ebenfalls keine entdecken – vielleicht manchmal in dunklen Bildteilen ein paar Nachzieheffekte.
Wie bei einigen Filmen dieser Reihe üblich, gibt es nur den Originalton in Japanisch Dolby Digital 2.0 Mono zur Auswahl. Dafür klingt diese Tonspur aber frisch und gut verständlich - so man der japanischen Sprache mächtig ist. Für alle anderen Zuschauer gibt es gut getimte deutsche Untertitel.
Nur bei den Extras hat Rapid Eye Movies ein wenig gespart.
Es gibt einen Originaltrailer zu „Zatoichi Meets The One Armed Swordsman“, sowie nur noch Trailer zu weiteren Titeln des Labels:
- Battles Without Honor And Humanity
- Blind Beast
- Irezumi - Spider Tattoo
- Stray Cat Rock: Sex Hunter
- Sukeban Deka: Yo-Yo Girl Cop Double Feature
- Wet Desire
- Zatoichi Meets Yojimbo
Fazit:
In „Zatoichi Meets The One Armed Swordsman“ treffen wie ein Jahr zuvor mit “Zatoichi Meets Yojimbo” wieder zwei Ausnahmekämpfer aufeinander. Diese geschickte Konstellation sollte Fans und Zuschauer beider Martial-Arts Richtungen vereinen und dazu einen Kampf zwischen dem besten japanischen Kämpfer und dem besten Kämpfer aus Hongkongs Shaw-Brother Produktionen effektreich provozieren. Diese etwas konstruiert wirkende Geschichte funktioniert aufgrund der spektakulären Grundidee ganz gut, wobei der japanische Held natürlich die etwas besseren Karten hat, als der chinesische Shaw Brothers Held.
Die Inszenierung ist wie bei dieser Serie gewohnt auf sehr hohem Niveau, die Action bietet aber auch keine Neuerungen. Gut choreographierte Schwertkämpfe und eine sehr gute Kameraarbeit sind auch bei diesem Teil wieder vorhanden, einen kultigeren Schwertkämpfer wird es wohl niemals mehr geben – außer Lone Wolf vielleicht. So kann ich diesen Film jedem Fan des Genres ans Herz legen – „Zatoichi Meets The One Armed Swordsman„ ist gewohnt hochwertige Schwertkampfkost und sicher eine lohnende Investition für jeden Genre-Fan.
- Redakteur:
- Detlev Ross