ANY GIVEN DAY, OF VIRTUE und DOOMCRUSHER - München

27.02.2024 | 13:49

17.02.2024, Backstage

"Limitless"-Tour ausverkauft in München!

Schon wieder OF VIRTUE? Letztes Jahr auf dem SUMMER BREEZE, aber das war nicht genug, danach als Support für BEING AS AN OCEAN, und wieder war ich begeistert. Also stehe ich heute wieder im Backstage, wieder in der Halle, und freue mich auf die Band. Den Headliner ANY GIVEN DAY nehme ich dabei auch gerne mit, da die Gelsenkirchener sich im Metalcore-Bereich bereits einen Namen gemacht haben.

Bereits einige Stunden vor Konzertbeginn stehen wir vorm Backstage, denn wir haben einen Interviewtermin mit OF VIRTUE. Als wir jedoch zur Halle gehen wollen, ist das Gelände abgeschlossen und eine lange Schlange von Jugendlichen tummelt sich vor dem Eingang. Nach einigen Komplikationen schaffen wir es dann doch mit Hilfe von Damon, dem Gitarristen, zur Halle und werden freudig begrüßt, nachdem wir die Jungs letztes Mal schon mit einem Interview für den POWERMETAL.de-Social-Media-Auftritt gequält haben. Nach gefährlichen Türen und Katzen, deren Existenz durch die Album-Käufe gesichert wird, holen wir uns unsere Bändchen und kaufen schnell noch etwas für die armen Felinen - dem Supermarkt nebenan sei Dank - bevor wir gespannt auf die erste Band warten.

DOOMCRUSHER als Vorband ist nicht allzu verwunderlich, da der Gitarrist von ANY GIVEN DAY, Andy Posdziech, Gründungsmitglied ist. Zusammen mit RAGE-Gitarrist Jean Bormann hat er eine musikalisch abwechslungsreiche Metalcore-Band gegründet, die erst Anfang diesen Jahres ihre Debut-Single 'Breakout' releaste. Herausragend ist die Mischung des rauen Gesangs von Jean Bormann, des klaren Gesangs des Bassisten Rob Lee und natürlich des hauptamtlichen Sängers Marvin Klinkel, was auch das Publikum zu würdigen scheint. Während des Auftritts ist es für eine Vorband schon überraschend voll und die Stimmung ist schon sehr gut, es gibt sogar bereits den einen oder anderen Crowdsurfer. Mit ihrer ersten Single legen sie einen starken Abgang hin und hinterlassen viele neue Fans, zu denen auch ich gehöre.

Als nächstes folgt der Auftritt von OF VIRTUE. Begeistert begebe ich mich vor in die erste Reihe. Auch dieses Jahr werde ich nicht enttäuscht. Mit 'Cut Me Open' legt OF VIRTUE mit einem Liebling der Fans los, was spätestens am tatkräftigen Jubel und dem vielkehligen Mitsingen zu erkennen ist. Trotz des musikalischen Unterschiedes zu DOOMCRUSHER wippen deren Fans auch mit. Mit ihrem zweiten Song 'Cold Blooded' spielt OF VIRTUE schon eines ihrer sanften Lieder des Albums und begeistert werden Handys im Takt mitgeschwenkt.

Mit 'Sober' sieht man sowohl Fans als auch Musiker anschließend emotional werden. So überlässt Sänger Tyler Ennis dem Gitarristen Damon Tate das Rampenlicht, der mit dem Lied einen düsteren Einblick in sein Seelenleben gibt und tiefe Emotionen im Publikum weckt, was der lauten Jubel danach deutlich unterstreicht. Zum letzten Lied des Sets, 'Cannibals', lässt es sich Tyler nicht nehmen, ins Publikum abzutauchen und von dort aus den Song zu beenden. Nach dem Auftritt hört man vielerorts Lob, wie nah sich Band und Fans zu sein scheinen, was später am Merchstand Bestätigung findet. Gerne hätte ich noch 'Holy' live gesehen, dennoch war die Setlist super und abwechslungsreich.

Setliste: Cut Me Open; Cold Blooded; Sober; A.N.X.I.E.T.Y.; True Colors; Sinner; Hypocrite; Cannibals

ANY GIVEN DAY, die Band, auf die wahrscheinlich die meisten gewartet haben, läuft unter großem Applaus ein. Das Tour-Motto "Limitless" ist nun deutlich zu spüren, denn Platz zum Bewegen gibt es im Publikum tatsächlich kaum, so wird die Show zusammengekuschelt genossen. Eine Erklärung für den Sardinenzustand wird sofort geliefert: Sie haben die größere Halle nicht bekommen, da dort jemand anderes spielt und das Konzert komplett ausverkauft ist.

Mit 'Get That Done' und 'Never Surrender' spielt die Band zwei offensichtlich beliebte Lieder und verspricht einen außergewöhnlichen Auftritt. Im Laufe der Show scheint der Moshpit immer größer zu werden und Crowdsufer konkurrieren miteinander, wer am häufigsten und natürlich als erstes auf der Bühne ankommt. Kommentare wie "Ihr seid doch irre!" seitens der Band heizen das Publikum nur noch mehr an und die Roadies haben mit den waagerechten Fans alle Hände voll zu tun. Sie bedauern ebenfalls den nicht vorhandenen Fotograben, der uns beim Knipsen auch fehlte. Bierfans sind auch anwesend, jedesmal wenn die "Becks"-Flasche zum Einsatz kommt, fängt das Publikum lautstark an zu jubeln und als der Rest dann auf einmal getrunken wird, kriegt sich das Publikum fast nicht mehr ein. Skurril. Daraufhin lässt der Sänger freudestrahlend das Publikum Liegestütze machen, bis er die Aktivität in eine riesige Wall of Death dirigiert.

Sänger Dennis Diehl lässt es sich nicht nehmen, sich seines Oberteils zu entledigen und seine zahlreichen Tattoos und Muskeln zur Schau zu stellen und bildet damit eine starke Konkurrenz zu OF VIRTUES Damon Tates muskulösen Körper. Dafür wird er prompt mit einem BH belohnt, den er daraufhin hochhält wie eine Trophäe, bis er ihn an das Mikrofon des Gitarristen hängt. Zwischendurch setzt sich die Band Cowboyhüte auf und verteilt Wasser ans Publikum. Gegen Ende werden Frauen aufgefordert, zu 'Savior' crowdzusurfen und als krönender Abschluss wird dann noch 'Diamond' von Rihanna gecovert, im Metal-Gewand geradezu perfekt gesungen und performt.

Setliste: Get That Done; Never Surrender; Limitless; Endurance; Levels; Loveless; Best Time; Unbreakable; Never Say Die; Lonewolf; Home Is Where The Heart Is (Acoustic); Come Whatever May; Apocalypse; H.A.T.E.; Savior; Arise; Diamonds (RIHANNA-Cover)

Redakteur:
Katharina Jäger

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