Bands Battle 2004 - Stavenhagen

03.06.2004 | 13:28

13.05.2004, Tankhaus

Das BANDS BATTLE 2004 war ein nettes, kleines, beschauliches Festival. Sowohl in punkto Besucherzahlen, als auch in punkto Wetter hätte man deutlich mehr erwarten können, was dem ohnehin nicht sehr groß ausgelegten Event leider ein wenig vom Flair raubte. Signifikant mehr als ein Dutzend verirrte Zuschauer fanden sich bei nur allzu wenigen Bands vor der Bühne, die meisten bevorzugten es, am Campingplatz der üblichen Konservenmucke zu lauschen. Wer die Strapazen des ca. 100 Meter langen Weges vom Campingplatz zum Tankhaus dennoch auf sich nahm und auch den unbekannteren Bands eine Chance gab, wurde mit der ein oder anderen Underground-Perle belohnt. Gemütliches Beisammensitzen mit den Musikern nach dem Auftritt inklusive. Und so zeigten sich auch die Bands, die Hunderte von Kilometern auf sich genommen haben, um vor einer Handvoll Leute zu spielen, trotzdem begeistert, was nicht zuletzt der guten Organisation zu verdanken ist.
Ein kleines Manko am Rande: Sowohl am Donnerstag abend, als auch am Freitag morgen war es üblich, die jeweilige Band kurz vor ihrem Auftritt mit ein paar Worten anzukündigen. Diese Prozedur wurde leider ab Freitag mittag nicht mehr durchgezogen, was die ein oder andere Irritation mit sich brachte. Dadurch, dass die Running Order an einigen Stellen umgewürfelt wurde und viele Bands ihren Bandnamen weder durch Worte, noch durch ein Banner verkündeten, wusste man oftmals nicht, wer jetzt genau spielt.

Im direkten Vergleich zu letzten Jahr fallen zwei Dinge auf: Zum einen verzichtete man auf die miserabel besuchten Auftritte am Sonntag morgen und nahm statt dessen den Donnerstag abend ins Programm auf. Eine sehr gute Entscheidung, wie sich zeigte. Zum anderen springt einem eine erfreuliche Stilvielfalt ins Auge. Waren das BANDS BATTLE 2003 noch ein Death/Black/Thrash-Festival, auf dem gerade mal drei bis vier stilfremde Bands (darunter auch noch die unsäglichen SIRENS) vertreten waren, so präsentieren sich 2004 Bands jeglicher Couleur, von Hardcore bis hin zu Powermetal, von progressiveren Klängen bis Gothic: Hier war wirklich für jeden etwas dabei.
Nichtsdestotrotz frönten die meisten Bands den härteren Klängen, sei es nun Death, Black oder ein Bastard aus allem was laut ist und weh tut. Und auch das Publikum schien wegen genau diesen Klängen den Weg nach Stavenhagen auf sich genommen zu haben. Es wäre nur konsequent, die Entscheidung der Stilvielfalt im nächsten Jahr einen Schritt weiterzugehen und sie auch auf die grösseren Bands auszuweiten. Zugpferde des BANDS BATTLE 2004 waren ganz klar EMINENZ, NOVEMBRE und PRIMORDIAL. Alles Bands, die die Freunde leichterer Kost nicht gerade überzeugen können. Underground hin oder her, hier liegt Herausforderung für die Zukunft des Festivals.

Was gibt es sonst noch sagen? Der Preis lag mit 20 € für drei Tage im angemessenen Rahmen und auch die übrigen Konditionen stimmten. Im tankhauseigenen Kiosk gab es diverse Gerichte (Steak, Pommes, Hot Dog...) und Getränke zu fairen Preisen. Die Anzahl der Security-Leute war zwar viel zu hoch dimensioniert, ihre Arbeit aber machten sie gut. Auch an der Organisation gibt es nicht viel zu meckern, das Festival lief bis auf einige Änderungen in der Running Order nach Plan ab. Schade ist, dass ein Raum mit Sitzmöglichkeiten im Tankhaus dieses Jahr zugenagelt war. Somit blieb dem Besucher, der nicht gerade einen Bandmarathon geplant hat, nicht viel Möglichkeiten, seinen Ohren eine Pause zu gönnen.

Wie auch immer: Die lange Anfahrt zum BANDS BATTLE 2004 hat sich definitiv gelohnt. Bands und Besucher zeigten sich begeistert, es bleibt nur zu hoffen, dass diesem Festival im nächsten Jahr mehr Zuspruch zuteil wird.

Redakteur:
Katrin Debes

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