Bang Your Head - Balingen

15.08.2010 | 15:43

16.07.2010, Messegelände

Wetterkapriolen und starke Bands bei der 15. Auflage des "Bang Your Head"-Festivals in Balingen.

So, ihr habt unsere Berichte zu den einzelnen Bands gelesen, also wisst ihr bereits, wie wir das musikalische Programm gefunden haben. Auch wenn die eine oder andere Band in unseren Augen nicht unbedingt einen Glanztag erwischt haben mag, so haben doch die meisten Truppen echt starke Eindrücke hinterlassen. Auf jeden Fall ist jeder von uns auf seine Kosten gekommen, und daher möchten wir Horst Franz und seinem Team für ein gelungenes Wochenende recht herzlich danken.

Einiges hat sich im Vergleich zum Vorjahr bzw. den Jahren davor erheblich verbessert oder ist von gleichbleibend guter Qualität geblieben, ich erwähnte eingangs bereits das Sonnen- bzw. Regenschutzdach mit Bühnenblick, die Halle für abendliche Konzerte und mittägliches Schnellrestaurant, die guten sanitären Einrichtungen, die freundliche Security, das große Angebot an - allerdings happig teuren - Speisen. Hier fragt man sich schon, ob es nicht möglich scheint auch für weniger als 4,- Euro etwas Sättigendes anzubieten. Nun gut, man weiß ja worauf man sich bei eine Festival dieser Größenordnung einlässt.

Die einschneidendste Änderung im Jahr 2010 ist die Nutzung der Messehalle als Konzerthalle in den Abendstunden. Auch wenn es löblich ist, den Zuschauern für ihr Geld so noch drei Bands mehr pro Tag zu präsentieren, scheint es mir doch ein Schritt in eine Richtung zu sein, welche die liebgewonnene Gemütlichkeit des "Bang Your Head" ein wenig zerstört. Zum einen gibt es nun auch hier zeitliche Überschneidungen zweier Bands, was ich grundsätzlich nicht schön finde. Zwar ist der Veranstalter bemüht, die gleichzeitig spielenden Bands stilistisch möglichst weit voneinander entfernt zu wählen, doch der Teufel ist ein Eichhörnchen und es gibt eben heutzutage auch etliche Rocker, die AOR und Death Metal mögen. Außerdem ist eben nicht mehr um 23 Uhr Schluss wie bisher, sondern die Show des Hallen-Headliners geht bis eins, was eben auch noch mehr dazu beiträgt, aus einer gemütlichen Heavy-Metal-Party einen stressigen Festival-Marathon werden zu lassen, wenn man alles sehen will.

Mag sein, dass wir hier die einsamen Rufer in der Fremde sind, doch zumindest aus meiner Sicht ist ein Festival immer dann am besten, wenn es nur eine Bühne, keine Überschneidungen und maximal zwölf Bands pro Tag gibt. Hier ist weniger mehr, und es würde mich sehr freuen, wenn die Veranstalter des BYH im nächsten Jahr zum bewährten Bühnenkonzept zurück kehren würden.

So oder so war aber das BYH 2010 ein tolles Ereignis und wir werden im nächsten Jahr sicher wieder mit am Start sein.

[Rüdiger Stehle]

Redakteur:
Martin Loga

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