AETERNAM - Al Qassam
Auch im Soundcheck: Soundcheck 12/2020
Mehr über Aeternam
- Genre:
- Death Metal / Oriental Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 27.03.2020
- Al Qassam
- The Bringer Of Rain
- Lunar Ceremony
- Ityphallic Spirits Of Procreation
- Palmyra Scriptures
- Hanan Pacha
- Celestial Plains
- Ascension
- Poena Universi
Der Orient liegt jetzt in Kanada
Manchmal gibt es diese Momente, diese Platten, die so völlig aus dem eigenen Geschmack rausfallen und die einen trotzdem völlig packen. Für mich war Ende März so ein Moment, als ein Bekannter mir AETERNAM vorstellte. Die Kanadier spielen nämlich keinen Epic Metal, keinen Retro Prog und auch keinen Doom, sie spielen symphonischen Death Metal mit "orientalischen" Elementen. Wer jetzt an NILE denkt hat eine Facette des Bildes, wer ORPHANED LAND denkt, eine andere und dennoch klingt das neuste Album "Al Qassam" am Ende ganz eigenständig.
Feine, teils filigrane Gitarrenleads, teils brachiales DM-Geschrote und dazwischen wirklich starke, klar gesungenen Passagen und das alles umhüllt von wirklich gut gemachten Orchestrierungen ergeben insgesamt ein Album, das mich seither immer wieder fesseln kann und sowohl bei den einzelnen Songs als auch als ganzes Album wunderbar funktioniert. Meine Highlights sind wohl 'Bringer Of Rain' mit epischem Erzählteil in der Mitte und das ruhigere 'Palmyra Scriptures', bei dem ORPHANED-LAND-Frontmann Kobi Farhi ein Gastspiel gibt. Doch eigentlich gibt es auf "Al Qassam" keine schwächeren Songs, das ganze Album ist auf bestechend hohem Niveau, die Produktion eines so opulenten Werks ist für eine Eigenpressung sehr gut, wie eigentlich alles an diesem Album auf allerhöchstem Niveau ist.
Wem ORPHANED LAND in den letzten Jahren etwas zu überfrachtet waren, wem NILE zu extrem sind und wer dennoch diesen nahöstlichen Flair in der Musik schätzt, der hat mit "Al Qassam" eine nahezu perfekte Alternative und kann mit gutem Gewissen in die letzten Alben der Band reinhören, die bis auf das Debüt an unserem Magazin spurlos vorübergingen. Ich jedenfalls bin meinem Bekannten sehr dankbar, dass er mich auf die Band gestoßen hat und bin froh, dass ich mal wieder außerhalb meiner Komfortzone in eine Band reingehört habe, denn AETERNAM hat definitiv eines der eigenständigeren Alben des Jahres abgeliefert, das in meiner Bestenliste sicher eine gewichtige Rolle spielen wird.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst