AIR RAID - Point Of Impact
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2014
Mehr über Air Raid
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Steamhammer (SPV)
- Release:
- 21.11.2014
- Come Dream With Me
- Bound To Destroy
- Madness
- Victim Of The Night
- Wildfire
- Flying Fortress
- Vengeance
- The Fire Within
- We Got The Force
Stark, aber nicht mehr außergewöhnlich.
Ich habe gespannt auf dieses Album gewartet, mit Vorfreude und auch etwas Besorgnis. Denn Sowohl "Danger Ahead", die erste EP, als auch "Night Of The Axe", das Debütalbum der Schweden, gehören in meinen Ohren zum besten, was die jungen Traditionalisten im Heavy Metal bisher hervorgebracht haben.
Der beeindruckende Auftritt auf dem KIT vor zwei Jahren bestätigte die großen Erwartungen, die ich in AIR RAID gesetzt hatte und so erklären sich meine Hoffnungen für dieses neue Album. Leider kam es zu einem Sängerwechsel, der die Band eines ihrer Aushängeschilder beraubte und die Frage, wie der neue Mann am Mikro den Bandsound beeinflussen würde, erklärt meine Besorgnis. Nun, da ich "Point Of Impact" einige Male gehört habe und die Band in der aktuellen Besetzung einen starken Auftritt auf dem letzten Swordbrothers-Festival ablieferte, ist es Zeit, Bilanz zu ziehen.
Diese fällt etwas gemischt, aber insgesamt positiv aus. Der neue Sänger klingt leider etwas gewöhnlicher als sein Vorgänger, ein starker Metal-Sänger ohne Zweifel, aber eben keine echte Ausnahmestimme. Er hat einen großen Anteil daran, dass mich AIR RAID im Jahre 2014 immer wieder an STEELWING erinnern, ein Vergleich, der mir zu "Night Of The Axe"-Zeiten weniger in den Kopf kam. Das Songwriting ist eine logische Weiterentwicklung des Bandsounds, die Feinheiten wurden weiter geschliffen und auch bei Refrains ficht man heuer mit dem Florett und nicht mehr mit dem groben Säbel.
Hier lässt sich die Entwicklung wohl am ehesten mit der von DARK FOREST vergleichen, zumal die Briten ebenfalls von einem außergewöhnlichen zu einem technisch brillianten, aber weniger exzentrischen Sänger wechselten. Das bedeutet, dass die Lieder auf "Point Of Impact" nicht so schnell zünden wie früher, nach einigen Durchgängen jedoch ihre Wirkung entfalten. Dann bleiben Stücke wie 'Vengeance' aber lange im Gedächtnis und können einmal mehr voll überzeugen.
Die Produktion ist ebenfalls weniger aufdringlich und etwas natürlicher ausgefallen, was dem Gesamteindruck des Albums gut tut, insbesondere beim Schlagzeug, das natürlicher klingt als früher. Kurz und gut, der jugendliche Überschwang und die Energie der ersten Bandphase sind einer konzentrierteren, filigraneren Herangehensweise gewichen, an die sich Fans der ersten Stunde erst einmal gewöhnen müssen. Doch mit 'The Fire Within' gibt es auch einen Anknüpfungspunkt, der so auch auf "Night Of The Axe" hätte stehen können. Starker, traditioneller Heavy Metal für Freunde von ENFORCER, STEELWING und den üblichen Verdächtigen ist "Point Of Impact" in jedem Fall und für sie damit ein Pflichtkauf.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst