ANNIHILATOR - Annihilator
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/2010
Mehr über Annihilator
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Earache (Soulfood Music)
- Release:
- 21.05.2010
- The Trend
- Coward
- Ambush
- Betrayed
- 25 Seconds
- Nowhere To Go
- The Other Side
- Death In Your Eyes
- Payback
- Romeo Delight
ANNIHILATOR mit ihrem bislang stärksten Album der Dave-Padden-Ära. Fein.
Jeff Waters und sein Baby ANNIHILATOR sind schon ein Phänomen. Trotz unzähliger Rotationen des Besetzungskarussells mit ingesamt schon über 30 Musikern (!), die bisher schon Teil des Line-ups waren, ist es dem Kanadier seit der Bandgründung im Jahre 1984 zum ganz überwiegenden Teil gelungen, gute bis sehr gute Thrash-Alben für die Nachwelt einzuspielen. Und obwohl in den letzten Jahren weitere Line-up Wechsel natürlich nicht ausblieben, so handelt es sich doch um das mittlerweile vierte Album seit "All For You" im Jahre 2004 mit Dave Padden als Sänger und zweiten Gitarristen von ANNHIHILATOR.
Klangen die Vocals des schmächtigen Frontmannes vor einigen Jahren noch recht unscheinbar, so muss ich sagen, dass sich der Bursche hörbar gemausert hat. Klar: An den ausdrucksstarken Coburn Pharr kommt er zwar ebenso wenig heran wie an den Rabauken Randy Rampage, ganz zu schweigen von dem für meine Begriffe bisher stärksten Sänger John Comeau (ex-LIEGE LORD und OVERKILL), aber er macht seine Sache auf alle Fälle gut.
Das mittlerweile 13. Album von ANNIHILATOR kann es mit dem bärenstarken Vorgänger "Metal" durchaus aufnehmen - und das auch ohne das massive Aufgebot an Gastmusikern, die beim Vorgänger auffielen. Das Griffbrett seiner Sechssaitigen bearbeitet Mastermind Jeff Waters gewohnt vortrefflich und er schüttelt heuer eine gewaltige Armada an supermelodischen und leidenschaftlichen Soli aus dem Händchen, dass es eine helle Freude ist. So kann nur Jeff Waters himself klingen!
Gerade die perfekt gebündelte Dreier-Attacke in Form von 'The Trend' sowie den sehr schnellen Stücken 'Coward' und 'Ambush' lassen bereits aufhorchen und auch ein eher langsamer Groover wie 'Nowhere To Go' präsentiert die Auslöscher in toller Form - besonders wegen der starken Soli, dem tollen Padden-Refrain und dem gewaltigen Grundriff, das gegen Ende in seiner ganzen Urgewalt martern darf. Und es kommt noch cooler, liebe Freunde, denn der Rock'n'Roll und der Einfluss der altgedienten Ahornblätter ANVIL hat mit 'The Other Side' imposante und zugleich locker-flockige Spuren hinterlassen. Ich bin entzückt! Sehr am Original orientiert sich die Band beim VAN HALEN-Cover 'Romeo Delight', das ANNIHILATOR sehr authentisch und schmissig intonieren. Im Übrigen genau das richtige Stück für einen Dave Padden am Mikrophon.
In der Quersumme ist das selbstbetitelte ANNIHILATOR-Album mit dem Exorzist-Gedächtnis-Cover das wohl am stärksten am klassischen Material der Band orientierte Album seit der Veröffentlichung von 'Criteria For A Black Widow' (1999). Der Einfluss der moderneren Neunziger-Alben ist jedoch noch immer gegenwärtig - was ganz und gar keine schlechte Sache ist. Denn merke: Die Mischung machts!
Für einen guten Sound dieses Scheibchens sorgte Jeff Waters übrigens höchstselbst. "Annihilator" ist eine starke Scheibe, an der effektiv nichts auszusetzen ist und die nur knapp an achteinhalb Punkten vorbeirasselt. Haarscharf. Trotz messerscharfer Gitarren des Meisters. Anyway: Play loud, denn dieser Silberling macht Laune!
Anspieltipps: Ambush, Coward, The Other Side, The Trend, Romeo Delight
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Martin Loga