ARGUS - Beyond The Martyrs
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2013
Mehr über Argus
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 10.00
- Label:
- Cruz Del Sur
- Release:
- 04.10.2013
- Beyond The Martyrs
- By Endurance We Conquer
- Cast Out All Raging Spirits
- Four Candles Burning
- No Peace Beyond The Line
- The Coward's Path
- The Hands Of Time Are Bleeding
- Trinity
Emotional, packend, ehrlich - so und nicht anders geht Heavy Metal
Es ist an der Zeit, den Heavy Metal zu feiern, wie er so nur noch selten gespielt wird. Dargeboten wird er uns von ARGUS, der Band, die bereits mit "Argus" und "Boldly Stride The Doomed" zwei mächtige Brocken klassischen Metals in den Underground wuchtete.
Und nun, mit "Beyond The Martyrs" festigt die Truppe aus Pennsylvania ihren Ruf als eine der besten Verfechterinnen der reinen metallischen Lehre. Die acht Stücke auf diesem Album sind gebraut aus der Schwere BLACK SABBATHs, der Melancholie THIN LIZZYs, der Emotionalität von CANDLEMASS und dem eigenwillig-sturen Pathos ganz früher MANOWAR. Und aus diesen über allen Zweifel erhabenen Zutaten erschafft die Band einen ganz eigenen Stil, der komplett nur nach ARGUS klingt.
Getragen wird dieser Sound von der Doppelspitze aus Butch Balichs überragendem Gesang und einer ungehemmt aufspielenden Gitarrenfront, deren Auftritt im Duo hartnäckiger ist, als die Zeugen Jehovas. Dabei hört man an jeder Stelle den Einfluss von THIN LIZZY in den Gitarren heraus, doch hier wurde mehr das Feeling und der Geist der irischen Legende in einen metallischen Kontext transponiert, als einfach das markante Gitarrendoppel zu kopieren. Was hier in jedem Stück an Soli, Riffs und Leads verbraten wird, reicht anderen Bands für eine ganze Karriere und wer nun denkt, dass nach dem Prinzip "Masse statt Klasse" verfahren wurde, sieht sich getäuscht, denn hier ist keine einzige durchschnittliche oder überflüssige Note gespielt worden.
Und als wäre eine exzellente Instrumentalarbeit, die vor Ideen nur so strotzt, nicht genug, hat die Band mit Sänger Butch Balich auch noch einen herausragenden Vertreter seiner Zunft in ihren Reihen. Er singt zu jeder Zeit hochemotional, ohne jemals weinerlich oder selbstmitleidig zu klingen, Pathos und Verletzlichkeit schließen sich bei ihm nicht aus und können jederzeit in gerechten Zorn umschlagen. Im Vergleich zum bereits hervorragenden Vorgänger hat sich gerade hier nochmal einiges getan und es ist vor allem Balichs Verdienst, dass "Beyond The Martyrs" zu keiner Sekunde von den mächtigen Gitarren überrannt wird und stets ausgewogen klingt.
Während man auf "Boldly Stride The Doomed" die Grenzen des Bandsounds auslotete und mit 'Durendal' einen äußerst eingängigen Epic-Metal-Hit an die Seite von 'Pieces Of Your Smile', einer emotionalen Zerreißprobe im Doomgewand stellte, sind alle Stücke auf "Beyond The Martyrs" aus dem gleichen Holz geschnitzt und kommen nie über eine leichte Überlänge hinaus. Nach dem Blick nach außen wendet sich ARGUS hier nach innen und dem zu, was die Band ausmacht: Gitarrengetriebener Heavy Metal, bei dem die Musik wichtiger ist als Image, Pose oder Theater.
"Beyond The Martyrs" bietet starkes Songwriting mit hervorragender Gitarrenarbeit und exzellentem Gesang, dargeboten mit einer unprätenziösen Attitüde, die den Working-Class-Spirit, den Heavy Metal heute viel zu selten hat, perfekt transportiert. Damit reiht sich ARGUS direkt neben SLOUGH FEG und SINISTER REALM ein und Fans dieser Bands müssen auch dieses Album besitzen, wie eigentlich jeder Fan echten Heavy Metals an ARGUS nicht vorbeikommt.
- Note:
- 10.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst