BENIGHTED - Necrobreed
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/2017
Mehr über Benighted
- Genre:
- Brutal Deathgrind
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Season Of Mist
- Release:
- 17.02.2017
- Hush Little Baby
- Reptilian
- Psychosilencer
- Forgive Me Father
- Leatherface
- Der Doppelgaenger
- Necrobreed
- Monsters Make Monsters
- Cum With Disgust
- Versipellis
- Reeks Of Darkened Zoopsia
- Mass Grave
Wie ein D-Zug auf Crack.
Lange Jahre habe ich BENIGHTED – trotz durchaus vorhandener Genre-Affinität – eher links liegen gelassen, inzwischen feiere ich die Truppe so sehr wie kaum eine zweite Band im Brutal Death. Das liegt weniger daran, dass sie mittlerweile die Trümmertruppe mit den allerbesten Songs wäre, die mit den bestarrangiertesten Stücken und den Hymnen für die Ewigkeit; es soll sogar Kapellen geben, die noch brutaler unterwegs sind. Denn auch wenn BENIGHTED in all den genannten Kategorien gut dasteht, ist es vor allem der schier unbeschreibliche Entertainment-Faktor, der mich jedes Mal aufs Neue verzückt. Jener hat sich insbesondere auf dem letzten Rundling "Carnivore Sublime" in seiner ganzen Pracht offenbart, welchen ich selten ohne mindestens einen Lachflash beenden konnte.
"Necrobreed" heißt nun der neue Soundtrack, um beim Kochen Tomatensoße an die Decke zu schleudern, um beim Putzen alles dreckiger zu hinterlassen als es vorher war und um fremden Menschen in aller Herrgottsfrühe mit einem Grinsen die Pommesgabel in ihre Nasenlöcher zu stecken. Dabei versteht sich BENIGHTED musikalisch mit Sicherheit nicht als eine Genre-Parodie, auch wenn sie die Extreme derart zelebriert, dass man gelegentlich genau diesen Eindruck bekommen könnte.
Der Opener 'Reptilian' offenbart dabei unvermittelt die gesamten Stärken der Band: High-Speed-Blastbeat-Brutalität, Gekeife, Gewalze, Gegrunze, Gewemmse, Pigsqueals & Gehacke – und doch ein Hauch von Melodie, von morbider Atmosphäre und damit auch rotem Faden. Für mich stehen die Belgier mit diesem Sound und dem entsprechenden qualitativen Output auf die Länge einer Langspielplatte inzwischen auch vor ihren Landsmännern ABORTED, die in dieser Hinsicht lange unantastbar waren. Chapeau, meine Herren!
Am Ende sind es "nur" acht Zähler, weil der Hüftschwung- und Gesichtsmuskelfaktor auf dem Vorgänger, garniert mit so etwas wie "Hits", eben doch noch eine Ecke höher war. Das macht "Necrobreed" allerdings zu einer nicht weniger gelungenen Abrissorgie, die eine jede Alltagstätigkeit aufwertet. Ja, jede. Gebt euch 'Reeks Of Darkened Zoopsia' und ihr staubsaugt wie ein D-Zug auf Crack. Ernsthaft.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Oliver Paßgang