DARK TRANQUILLITY - Construct
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/2013
Mehr über Dark Tranquillity
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Century Media (EMI)
- Release:
- 24.05.2013
- For Broken Words
- The Science Of Noise
- Uniformity
- The Silence In Between
- Apathetic
- What Only You Know
- Endtime Hearts
- State Of Trust
- Weight Of The End
- None Becoming
Zehne ohne Zähne.
Was gab es nicht alles für Spekulationen im Vorfeld des neuen DARK-TRANQUILLITY-Albums. Wird der Kurs von "In The Void" weitergeführt? Wie klingt die Band unter dem Pantoffel von Jens Bogren? Ist bei VÖ Vollmond? Hat Angela Merkel Mikael Stanne schon ihr "volles Vertrauen" ausgesprochen? Nun, für den Vollmond erscheint "Construct" leider einen Tag zu früh. Den gibt es nämlich erst am Samstag darauf. Und eine Pressestimme der Bundeskanzlerin konnten wir leider auch nicht bekommen. Versuchen wir es also mit den offensichtlicheren Dingen und dekonstruieren die Stille.
Zu große Veränderungen lassen sich nicht ausmachen, der Stil, den die Band seit über 20 Jahren prägt, hört man an jeder Stelle raus. Direkt verprellt sollte sich also kein Fan fühlen. Im direkten Vergleich zum Vorgänger sind die Keyboards wieder etwas in den Hintergrund getreten, was sicher den ein oder anderen freuen wird. Dafür versucht man auf "Construct" die Atmosphäre mit anderen Mitteln zu realisieren. Ganz deutlich fällt der Klargesang auf, der in dieser Form noch nie so oft zu hören war. Per se ist das nichts Schlechtes, eingebettet in den Kontext der Produktion hätte man aber schon mehr Kontraste einbauen können. Jens Bogren ist ohne Frage ein Meister seines Fachs, aber etwas glattgespült klingt die Scheibe schon. Unwahrscheinlich, dass das an den MP3s liegt. Ich finde Tue Madsens Arbeit bei "We Are The Void" ehrlich gesagt besser für eine Band wie DARK TRANQUILLITY.
Die Songs sind größtenteils auf einem Level, lediglich 'State Of Trust' fällt in meinen Ohren etwas ab. Wenn auf die cleanen Vocals eine dicke (Ab)Riff-Birne folgt, muss sich das auch so anhören und -fühlen. In diesem Arrangement bleibt es aber handzahm und degradiert sich selbst zum Hintergrundrauschen. Und wenn man dem neuen Werk eine Schwäche attestieren kann, dann ist es genau diese. Es finden sich die Stärken von DARK TRANQUILLITY in den meisten Songs von "Construct" wieder, aber das Album ist einfach nicht so stark geworden, dass man den fehlenden Aha-Effekt kompensieren könnte. Fans können aber sofort zugreifen, man macht mit dem Kauf der Scheiblette sicherlich nichts falsch. Interessierte greifen vielleicht lieber zu den Alben des ersten 2000er Jahrzehnts.
Anspieltipps: 'The Science Of Noise', 'Apathetic'
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Nils Macher