EXODUS - Persona Non Grata
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2021
Mehr über Exodus
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 19.11.2021
- Persona Non Grata
- R.E.M.F
- Slipping Into Madness
- Elitist
- Prescribing Horror
- The Beatings Will Continue (Until Morale Improves)
- The Years Of Death And Dying
- Clickbait
- Cosa Del Pantano
- Lunatic-Liar-Lord
- The Fires Of Division
- Antiseed
Mission Complete
So geht Old School Thrash anno 2021! So und nicht anders! Stolze sieben Jahre nach "Blood In Blood Out" meldet sich EXODUS zurück. Und womit melden sich die Recken zurück? Mit den unnachahmlichen In-Your-Face-Riffs eines Gary Holts, Zetros hundsgemein fiesen Vocals und "Persona Non Grata", einem bitterbösen Haudrauf-Bastard, der nicht eleganter die Brücke zwischen der aktuellen Kaltschnäuzigkeit, dem damaligen Feuer und dieser herrlichen Arschleck-Mentalität, für die die Amis seit dem "Bonded By Blood"-Faustschlag stehen. Richtig, EXODUS machte auch schon auf der Tour mit DEATH ANGEL und TESTAMENT ungemeinen Spaß, kann "Persona Non Grata" jedoch auch diesen gewissen SLAYER-Vibe nicht verleugnen. Doch wie dem auch sei, "Persona Non Grata" könnte kein lauteres, giftigeres und stärkeres Statement sein.
Das liegt zum einen an Souza, der einerseits ziemlich angesäuert, aber auch recht variabel andererseits die Texte ins Mikro keift. Ohja, die Refrains sitzen und die Strophen drücken eine ungemeine Wut aus, da scheint sich in Zetro in all den Jahren viel angestaut zu haben. Seit der "Tempo Of The Damned"-Attacke habe ich ihn nicht mehr so stark gehört. Doch auch Altus und Holt spielen sich die Riffbälle munter hin und her, sägen sich in Rage und recht kompromisslos durch die Platte. Nein, Experimente gibt es auf "Persona Non Grata" nicht, wollten die Fans doch schlichtweg ein Hau-drauf-Album, das sie auch bekommen.
Zum anderen verschließt sich EXODUS jedoch nicht vor ausgeklügelten Gehirnfress-Melodien, die sich wie Parasiten ausbreiten und die Fahne der alten Schule recht weit in die Lüfte recken. Da kommen auch vereinzelte Gangshouts richtig geil zur Geltung. So sind es – neben dem für die Amis so typischen Tempo-Schädelspalter wie der Titeltrack-Dosenöffner, die 'Clickbate'-Single und 'The Beatings Will Continue (Until Morale Improves)' – vor allem das stark dynamische 'R.E.M.F.', der hinterhältige 'Prescribing Horror'-Teer inklusive Babygeknatsche und die 'Antiseed'-Finalexplosion, die diesen gewissen 1980er Charme verbreiten, good friendly violent fun, wie er sein sollte. 'Elitist' hingegen kommt aus dem Headbangen kaum heraus, 'Slipping Into Madness' erinnert stark an die 'Blacklist'-Offenbarung und 'The Fires Of Division' macht mich stellenweise wahnsinnig!
Wie Kanonenkugeln zermalmen sie Mark und Bein und auch wenn die Platte nicht vom Fleck weg her die Spatzen erschießt, so zündet sie spätestens nach dem dritten, vierten Durchgang und eröffnet ein Feuerwerk vom Allerfeinsten. Erdig und dennoch wuchtig produziert, ein ein wenig an "Exhibit"-Platten 2007 und 2010 erinnerndes Artwork und ein wunderbares Old-School-Flair. Wenn also eine Abriss-Scheibe die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in sich vereint, dann ist es "Persona Non Grata".
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp