FLOTSAM AND JETSAM - Blood In The Water
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/2021
Mehr über Flotsam And Jetsam
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- AFM Records
- Release:
- 04.06.2021
- Blood In The Water
- Burn The Sky
- Brace For Impact
- A Place To Die
- The Walls
- Cry For The Dead
- The Wicked Hour
- Too Many Lives
- Grey Dragon
- Reaggression
- Undone
- Seven Seconds ‚Til The End Of The World
Was für ein Brett!
Mit "The End Of Chaos" haben die Urgesteine aus Phoenix, Arizona, ein formidables, vor Kraft und Ideenreichtum nur so strotzendes Ausrufezeichen irgendwo in der Schnittmenge zwischen Thrash-, Speed- und Power Metal aus dem Ärmel gezogen. Knapp zweieinhalb Jahre später kehren Ausnahmesänger Erik A.K. und seine FLOTSAM & JETSAM-Crew auf der Bildfläche zurück und schwimmen mit Album Nummer 14 – im wahrsten Sinne des Wortes – im identischen Gewässer wie Anfang 2019.
Richtig, "Blood In The Water" hält einmal mehr alles parat, was sich Fans von den Flots erhoffen: Eine unheimliche Durchschlagskraft gepaart mit Facettenreichtum, einem leicht progressiven Anstrich trotz des dicken, roten Fadens und eine hundeschnauzenkalte Atmosphäre, bei der sich dennoch von Beginn an das wohlig-warme Gefühl des Nachhausekommens einstimmt.
Ein Blick auf das Artwork genügt: Die Platte ist gefährlich und hat Biss. Man wird vor Ohrwürmern förmlich erschlagen, denn vom beginnenden Titeltrack bis zu 'Seven Seconds 'Til The End Of The World' ist die Qualität der Platte durch die Bank weg ganz oben angesiedelt. In der 52-minütigen Spielzeit sitzen die Gilbert'schen und Conley'schen Riffs, wie eine Eins, sind drückend, straight, verspielt und zwingend. Allein 'A Place To Die' und 'Walls' lösen schon die Luftgitarre von der Schnalle, wohingegen die großen Hymnen, für die FLOTSAM & JETSAM seit dem legendären Anfangs-Doppelkracher "Doomsday For The Deceiver"/"No Place For Disgrace" bekannt ist, auch nicht lange auf sich warten lassen. Trotz des unheilvollen Gewässers taucht man tief in die 'Brace For Impact'- und 'Too Many Lives'-Melodien ein und haut dem Alligator kräftig vor die Stirn.
Und womit schaffen wir das? Richtig, mit einer Extra-Portion Kraft, die nicht nur in den 1A-Hits 'Wicked Hour' und 'Dragon' sowie in dem vorab bereits bekannten Appetizer 'Burn The Sky' steckt, sondern vor allem im Gesang Erik A.K.'s. Als ohnehin einer der besten Sänger des Genres, schafft er es wie kein Zweiter den Songs das gewisse Extra, dieses melodische, harte, atmosphärische i-Tüpfelchen zu verpassen. Selbst nach fünf, sechs Durchgängen steckt "Blood In The Water" noch voller Überraschungen, obwohl es mit 'Cry For The Dead' und 'Grey Dragon' auch zwei nicht ganz so starke Songs auf das Album geschafft haben.
Doch sei's drum, denn was bei "The End Of Chaos" passierte, kann auch beim aktuellen Rundumschlag geschehen: Es wächst! Und das unaufhaltsam! Zugegeben, der Vorgänger brauchte ein paar Wochen, um zur realen Größe heranzuwachsen, ist aber noch immer ein Monster vor dem Herrn. Und Stand jetzt erfüllt "Blood In The Water" sämtliche Voraussetzungen, dass FLOTSAM & JETSAM dieses Kunststück erneut gelingt.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp