HATRIOT - Dawn Of The New Centurion
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/2014
Mehr über Hatriot
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Massacre (Soulfood)
- Release:
- 21.02.2014
- My Cold Dead Hands
- Your Worst Enemy
- The Fear Within
- Honor In The Rise And Fall
- SUPERKILLAFRAGSADISTICACTSARESOATROCIOUS
- Silence In The House Of The Lord
- World Funeral
- Dawn Of The New Centurion
- Consolation For The Insane
Ein musikalischer Schnellschuss von Zetro und Co.
Die Rückkehr von Steve Souza alias Zetro (ex-TESTAMENT/EXODUS) auf der musikalischen Bildfläche mit dem Debütalbum von HATRIOT weckte bei mir vergleichsweise hohe Erwartungen, die die Scheibe letztlich zu übertreffen vermochte. Das schnörkellose, ungemein direkte Songwriting, sägende Gitarren und vor allem packende Songs im Gepäck machten "Heroes Of Origin" zu einer regelrechten Pflichtübung für die Thrash-Gemeinde. Kaum ein Jahr später holt HATRIOT erneut zum Schlag aus. Allerdings weniger zielgerichtet.
Die Grundzutaten des Liedgutes, das auf "Dawn Of The New Centurion" präsentiert wird, unterscheidet sich zunächst einmal nur geringfügig von denen, die auf "Heroes Of Origin" vorherrschten. Auch das neue Werk von Zetro und seiner Band haut zuweilen ordentlich ins Mett, wenn auch nur phasenweise. Denn der Frontmann klingt stimmlich immer wieder recht gequält, vor allem bei aggressiven Passagen, wie sie z. B. auf 'Honor In The Rise And Fall' zu hören sind. Auch die brülligen Backing-Vox des Openers 'My Cold Dead Hands' sind nicht das Gelbe vom Ei. Das Hörvergnügen wird ferner durch zwei weitere Faktoren getrübt: Den Stücken, die auf "Dawn Of The New Centurion" platziert wurden, fehlt es häufiger an Klasse und vor allem an Spritzigkeit. Außerdem sorgt der fragwürdige Mix für Stirnrunzeln: Bassgitarre und Schlagzeug sind klanglich völlig überpräsent, während die Sechssaitigen hörbar in den Hintergrund verbannt wurden. Das klangliche Ergebnis dieses Testballons klingt jedenfalls alles andere als überzeugend.
Während auf dem Debütalbum Knüller wie 'Weapons Of Class Destruction', 'The Violent Times Of My Dark Messenger' oder auch 'Murder American Style' für eifriges Headbanging sorgten, will beim Verfasser dieser Zeile das teilweise euphorische Feeling, das sich beim Hören des Debüts einstellte, nicht aufkommen.
Selbst durch die rosarote Fanbrille betrachtet, muss man leicht konsterniert feststellen, dass HATRIOT mit "Dawn Of The New Centurion" ein tendenziell biederes, ja sogar ein etwas enttäuschendes Werk eingetütet haben, dem der Charme, die Spritzigkeit und die Klasse des Erstlings fehlen. Hier wäre deutlich mehr drin gewissen, wenn man "Heroes Of Origin" als Messlatte heranzieht. Beim nächsten Anlauf sollten die US-Amerikaner ihrem Songwriting mehr Zeit widmen, anstatt mit einem Schnellschuss wie diesem um die Ecke zu lugen.
Mit etwas Wohlwollen vergebe ich 7,5 knappe (!) Punkte und erlaube mir den Hinweis, dass ich geneigt bin, je länger ich mich mit dieser Scheibe beschäftige, die Punktzahl nach unten zu korrigieren. Nein, Leute, das geht besser!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Martin Loga