HIGH ON FIRE - Snakes For The Divine
Auch im Soundcheck: Soundcheck 03/2010
Mehr über High On Fire
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Century Media/EMI
- Release:
- 05.03.2010
- Snakes For The Divine
- Frost Hammer
- Bastard Samurai
- Ghost Neck
- The Path
- Fire Flood And Plague
- How Dark We Pray
- Holy Flames Of The Firespitter
- Mystery Of Helm (Bonustrack Für Die Europäische Version)
Hammer aus der Schlangengrube. Fett.
Ich weiß, dass HIGH ON FIRE bereits diverse Longplayer veröffentlicht haben, muss allerdings gestehen, dass "Snakes For The Divine" mein erstes intensives Hörerlebnis mit der Band ist. Ein Umstand, der eher akutem Zeitmangel, denn Desinteresse zuzuschreiben ist. Und der intensive Genuss des aktuellen Silberlinges des kalifornischen Trios belegt, dass ich mich irgendwann mit dem Backkatalog der Jungs beglücken werde, denn die acht Nummern auf der Schlangenrille fetzen höllisch ab. Um es mal salopp zu sagen.
Im Detail heißt das: Der über-präsente Bass von Jeff Matz dröhnt mich so dermaßen fett ins Pupskissen, dass ich das permanente Gefühl habe, von einem Elch in der Brunftzeit geknutscht worden zu sein. Zungenkuss. Feucht und kräftig. Dadurch, dass hier halt nur eine Klampfe im Lohn und Brot steht, hacken die Burschen halt mit extrem saftiger Rhythmik alle Löcher zu. Es wummert und dröhnt also herrlich tief und fett. Dazu gibt es schöne Gurgellaute aus der Kehle des Gitarristen Matt Pike. Allerdings gurgelt er meist so tief, dass es keinerlei Verständigungsprobleme gibt. Gefällt mit. Im Hintergrund – oder sollte ich lieber "an vorderster Front" schreiben? – ballert Des Kensel Baumstämme in die Auslegeware und sorgt so dafür, dass der Popo qualmt. Nichts für Verdauungsprobleme.
Denkt man im eröffnenden Acht-Minuten-Brecher noch, man habe es mit einem thrashigen Wutklumpen mit WARGASM-Schlagseite zu tun, wird spätestens im Malm-Monster 'Bastard Samurai' klar, dass HIGH ON FIRE auch ganz anders töten können. Nämlich langsam und fies. Mit Kalkül und stetem Tropfen. Die japanische Doom-Walze erinnert in ihrer Durchschlagkraft an Godzilla auf Valium und entpuppt sich schnell als Albumhighlight. Fetter. Allein die Gesangsleistung in den hinterlistigen Versen versetzt mir jedes Mal kalte Schauer. Im weiteren Verlauf drehen die Burschen mehrfach richtig auf und preschen mit der Energie einer wilden Herde Wasserbüffel durch die heimische Musikprärie. Die exzellente Mischung aus Stonerelementen, Thrash, Epik-Metal und Doomanleihen ist auf jeden Fall mehr als interessant und versprüht gute Laune.
Wer bei HIGH ON FIRE also ungehört mit dem Vorurteil spazieren gegangen ist, es mit einer schlürfenden Stoner-Kapelle zu tun zu haben, darf sich gern eines Besseren belehren lassen. "Snakes For The Divine" ist einfach nur fett, fett, fett. Lediglich 'How Dark We Pray' dürfte nach meinem Empfinden eine minimale Straffung erfahren. Und 'Ghost Neck' ist mir tatsächlich vom Gesang her zu rabiat. Da wird etwas zu viel Gebrüll auf die Menschheit abgelassen.
Anspieltipps: Bastard Samurai; Snakes For The Divine; Fire Flood And Plague
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Holger Andrae